„Halte, holde Hulde! Hielte
Ich Dich so", rief er voll Gluth,
„Wenn nicht Deinem süßen Bilde
Mir entströmte Kraft und Muth? “ !
„3 nee! Ohne Ahne — Eine
Meines Stamm's!" schrie sie. „Nein,
nein!"
Und entriß ihm gleich die Kleine.
2ie ries: „Vetter, schnell befrei'n!"
Stunden standen, staunten, stöhnten
Sie noch so im Walde da,
Bis ans einmal Schritte dröhnten
Und zu ihr trat die Mama.
Aber ob er über Eh' per
Schwiegermutter anders dacht' —
Kurz, er sprach: „Ich bin kein Streber!
Ein Drach'reicht für heut'! Gut'Nacht!"
Ul. Herbert.
Aus dem Gcrichtssaal. 219
Richter (zuni Angeklagten, der wegen
wiederholten Einbrnchdiebstahls zu 3 Jahren
Zuchthaus verurtheilt wurde): „Haben Sie
noch was zu bemerken?"
Angeklagter: „Der Herr Staatsan-
walt und der Herr Bertheidiger haben mich
mit ihrem Hin- und Herstreiten so confus
gemacht, daß ich jetzt selber nicht mehr weiß,
ob ich schuldig bin oder unschuldig!"
Sicheres Zeichen.
1. Kellnerin: „Sag' 'mal, Selma,
weißt Du vielleicht, wer der nette Herr
ist dort unten am Fenster?"
2. Kellnerin: „Hab' keine Ahnung —
aber akademisch gebildet ist er sicher!"
1. Kellnerin: „So, woher weißt Du
das?"
2. Kellnerin: „Oh, er läßt stets den
Deckel seines Schoppens auf, wenn er
ausgetrunkcn hat!"
Der Fünfasechz'ger.
Nls wia da Fünfasechz'ger Wein -
So hat's koin zwoita net,
Am Neckar net und net am Rhein,
In deam Johrhundcrt g'het!
Denn wenn ma' do cm Schulza no
Din’ Beer' ins Manl hat gea,'
Ist von dam oinz'ge Beerle scho'
De ganz' G'moid' b'soffa g'wca!
Ein Pessimist.
„Dein Junge zeigt frühzeitiges Talent!
. . Du darfst aufpassen, daß er Dir
nicht 'mal Deine Kundschaften weg-
schnappt!"
Unerwartete Wendung.
Zimmernachbar: „Ach, mein werthestes Fräulein, würden Sie mir wohl
große Bitte erfüllen, heute Nachmittag etwas zu singen?" —- Fräulein
(geschmeichelt): „O, warum nicht — hat Ihnen mein Gesang gestern so gefallen?"
Zimmern ach bar: „Na, das gerade nicht; aber wissen Sie, heut Nach-
»ntiag kommt der Hausherr die Miethe einkassiren — und da möcht' ich bei dieser
Gelegenheit um Herabsetzung der Miethe bitten!"
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Ich Dich so", rief er voll Gluth,
„Wenn nicht Deinem süßen Bilde
Mir entströmte Kraft und Muth? “ !
„3 nee! Ohne Ahne — Eine
Meines Stamm's!" schrie sie. „Nein,
nein!"
Und entriß ihm gleich die Kleine.
2ie ries: „Vetter, schnell befrei'n!"
Stunden standen, staunten, stöhnten
Sie noch so im Walde da,
Bis ans einmal Schritte dröhnten
Und zu ihr trat die Mama.
Aber ob er über Eh' per
Schwiegermutter anders dacht' —
Kurz, er sprach: „Ich bin kein Streber!
Ein Drach'reicht für heut'! Gut'Nacht!"
Ul. Herbert.
Aus dem Gcrichtssaal. 219
Richter (zuni Angeklagten, der wegen
wiederholten Einbrnchdiebstahls zu 3 Jahren
Zuchthaus verurtheilt wurde): „Haben Sie
noch was zu bemerken?"
Angeklagter: „Der Herr Staatsan-
walt und der Herr Bertheidiger haben mich
mit ihrem Hin- und Herstreiten so confus
gemacht, daß ich jetzt selber nicht mehr weiß,
ob ich schuldig bin oder unschuldig!"
Sicheres Zeichen.
1. Kellnerin: „Sag' 'mal, Selma,
weißt Du vielleicht, wer der nette Herr
ist dort unten am Fenster?"
2. Kellnerin: „Hab' keine Ahnung —
aber akademisch gebildet ist er sicher!"
1. Kellnerin: „So, woher weißt Du
das?"
2. Kellnerin: „Oh, er läßt stets den
Deckel seines Schoppens auf, wenn er
ausgetrunkcn hat!"
Der Fünfasechz'ger.
Nls wia da Fünfasechz'ger Wein -
So hat's koin zwoita net,
Am Neckar net und net am Rhein,
In deam Johrhundcrt g'het!
Denn wenn ma' do cm Schulza no
Din’ Beer' ins Manl hat gea,'
Ist von dam oinz'ge Beerle scho'
De ganz' G'moid' b'soffa g'wca!
Ein Pessimist.
„Dein Junge zeigt frühzeitiges Talent!
. . Du darfst aufpassen, daß er Dir
nicht 'mal Deine Kundschaften weg-
schnappt!"
Unerwartete Wendung.
Zimmernachbar: „Ach, mein werthestes Fräulein, würden Sie mir wohl
große Bitte erfüllen, heute Nachmittag etwas zu singen?" —- Fräulein
(geschmeichelt): „O, warum nicht — hat Ihnen mein Gesang gestern so gefallen?"
Zimmern ach bar: „Na, das gerade nicht; aber wissen Sie, heut Nach-
»ntiag kommt der Hausherr die Miethe einkassiren — und da möcht' ich bei dieser
Gelegenheit um Herabsetzung der Miethe bitten!"
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Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Der Drachensieger" "Ein Pessimist"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum (normiert)
1892 - 1892
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 96.1892, Nr. 2447, S. 219
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg