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Der brave Teitel.


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Mdelknabe, lieb und fromm,

E Steigt hinab die Treppe —
Sein Bareltchen unterm Arm —
Trägt Prinzeßleins Schleppe.

Aus des Pagen Angesicht
Glänzt ein Lächeln sonnig,

Die Prinzessin sieht's — ihr Herz
Debt dabei gar wonnig.

»Solch ein lächelnd Angesicht
Storni gewiß nicht lügen,

Kindlich frohe Heiterkeil
Spricht aus diesen Zügen.

Dieser ist der liebste mir
Von den Edelknaben;

Will ihn fürder stets um mich
Im Gefolge haben!" —

Und warum der Page lacht',
Leser, willst Du wissen?

An Prinzeßchens linkem Fuß
War der Strumpf zerrissen.

Dr. Hranarms.

fährt

D er brave Teilet.

aus seiner galizischeu Heimath nach Wie». Wenige

Salomon Teilet „ „ , . . -

Stationen vor der Hauptstadt fällt ihm auf, daß eine ärmlich gekleidete Frau, die
-alomon Teitel gegenüber saß, ängstlich nach etwas sucht. „Was suchen Sie.
'ragi salomon Teitel theilnehmend, und die arme Frau jammerte, daß uc ihre
»“Watte, die sie doch kurz vorher dem Kondukteur vorgezeigt habe, nicht mehr
„Hier haben Sie mein Billet", sagte Salomon Teitel freundlich lächelnd,
^chdem er noch auf die Rückseite etwas geschrieben hatte — „aber Sie umstell
m Vien vor mir den Bahnhof verlassen!" — .

Sn Wien angekommen, wird natürlich die arme Frau mit Teitels Billet

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ohne Anstand durchgelasseu, aber wie nun Salomon
Teitel selbst den Ausgang passireu will, verlangt mau
ihm die Fahrkarte ab.

„Wie heißt?" ruft Salomon Teitel entrüstet, ,,hab'
ich Ihnen doch meine Fahrkarte schon gegeben!" Der
betreffende Beamte will davon nichts wissen und Teitel
ruft daher nach dem Obercontroleur. „Herr Stations-
chef", betheuert Salomon Teitel, „der Herr Controleur
will mer nix glauben, daß ich Hab' schon abgegeben
meine Fahrkarte von Tarnopol nach Wien — lassen
Sie Nachsehen; die Karte muß sich finden mit meinem
eigenhändigen Namen, Salomon Teitel, hinten droben;

lassen Sie Nachsehen!"-- Richtig, die Karte fand

sich, und Teitel, der froh war, durch seine Schlauheit
die arme Frau vor einein empfindlichen Schaden be-
wahrt zu haben, wurde entlassen.
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Der Liebling" "Der kranke Landwirth"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Hengeler, Adolf
Bahr, Johann
Entstehungsdatum (normiert)
1892 - 1892
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
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Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 96.1892, Nr. 2448, S. 231

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Erschließung

Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
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