Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Rubens, »Tastender Blinder«

Zeichnung in der Albertina zu Wien.

ÜBER EINIGE HANDZEICHNUNGEN VON
RUBENS IN DER ALBERTINA.

Nur nebenher und andeutungsweise hat sich die Spezialforschung mit dem genetischen
Schaffensprozeß bei dem einzelnen Kunstwerk von Rubens beschäftigt. Das reiche Material von
Handzeichnungen und Skizzen ist in seiner wechselseitigen Beziehung und als Vorstufe der end-
lichen Bildgestaltung kaum für irgendeinen Einzelfall gebührend verwertet. Der Katalog der Hand-
zeichnungen, den der fünfte Band von Rooses' monumentalem »CEuvre de Rubens« enthält, ist der
erste Versuch einer umfassenden Zusammenstellung des Handzeichnungsmaterials überhaupt;
einer stilkritischen Untersuchung erwächst zunächst die Aufgabe, daraus den Charakter der
Rubensschen Zeichnungsweise zu definieren und eine solche Gruppierung vorzunehmen, daß die
Forschung in den Stand gesetzt werde, die lebendige Beziehung der katalogmäßig angeführten
Blätter zu den andern Stadien der Bildgestaltung (Skizze, ausgeführtes Gemälde etc.) zu
erkennen. An einigen Beispielen aus der Albertina mögen diese Forderungen veranschaulicht
werden.

Gruppe figuraler Einzelstudien.

Ein recht illustratives Beispiel vom Werdeprozeß eines Rubensschen Werkes bietet die Studie
des tastenden Blinden (Albertina, Rooses Nr. 1381) zum Franz-Xaver-Bilde des Wiener Hofmuseums
(Abb. auf S. 1). Im Handzeichnungswerk der Albertina, wo das Blatt zuletzt reproduziert ist, wird

1
 
Annotationen