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D. G. Rossetti, »Sir Galahad, Sir Bors und Sir Percival empfangen den heiligen Grai

ZEICHNUNGEN DANTE GABRIEL ROSSETTIS.

Im Dezember 1910 erwarb das Britische Museum durch Vermächtnis des Obersten Gillum elf
Zeichnungen Dante Gabriel Rossettis. Der Künstler war bis dahin in der Sammlung des Museums
bloß durch zwei Zeichnungen vertreten gewesen, keine von beiden besonders wertvoll. In dem
Vermächtnis Gillums befinden sich zwei oder drei Zeichnungen von sehr hohem Range, und
obgleich keine von ihnen in Farben ist, kann dennoch jetzt aus den Beispielen im Museum einige
Vorstellung von Rossettis wundervollen Fähigkeiten als Zeichner gewonnen werden. Das war
höchst wünschenswert, denn da Rossetti bei seinen Lebzeiten nach 1850 nicht mehr ausgestellt
hat, sind seine früheren und schöneren Arbeiten noch zu wenig bekannt. Man kann in der Tat
nicht umhin zu wünschen, daß all die elf Zeichnungen aus der früheren Zeit wären. Die drei
großen Blätter »Orpheus und Eurydice«, »Dante und Amor« und »Dante erzählt seinen Traum«
gehören dem letzten Jahrzehnt von des Künstlers Leben an und es würde für seinen Ruhm besser
sein, wenn sie samt andern Arbeiten aus jener Periode vernichtet werden könnten. Ich werde sie
weiterhin nicht mehr erwähnen. Aber bevor ich die übrigen Zeichnungen beschreibe, möchte ich ein
bißchen über ihn selbst sprechen, da er wahrscheinlich auf dem Kontinent nicht allzu bekannt ist.

Geboren in London am IL'. Mai 1828, war Dante Gabriel Rossetti der Sohn eines italienischen
Patrioten, der sich nach England geflüchtet hatte. Aber es war auch englisches Blut in seinen

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