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316

Chronik, 33.

864 (Aug. 23). Kap. 33. Anno dominier incarnationis DCCC°LX?V0*) post Eigelbertum Thio-

luc. 12, 42. droch abb.b) subrogatur, qui nouit et conseruis tritici mensuram erogare, et in augrnen-
Totenbuch tatione dominici gregis gaudere. Hic eccleeiam in Obbenheim, et monasterium in monte Abra-
^e" ^iae funclotenus erexit2), et XII annis cursu consummato3), coronam aeeepit iustitie^. Sub
5 hoc patre predictus palatii comes Ansfridus, predium summ in Geizefurt1*), aliasque
res proprietatis suq a Lüdonuicod) rege sibi traditas saneto Nazario contulit, et huius-
modi testamento confirmauit.

33. (Reg. 3468.)

Donatio Ansfridi Palatini comitis, in Geizefurt.1)

Si aliquid ex facultatibus nostris ad loca sanetorum condonamus, hoc nobis
bi. 9'. proeul | dubio in e.terna retributione profuturum esse confidimus. Idcirco ego in dei
nomine Ansfrid dei gratia comes, cogitans de timore dei uel futura retributione, pro

a) Von Anno bis V in Kotschrift. DCCCL auf Rasur.

b) Im Texte des Chronisten überwiegen abbas und abb. (selten abba); bezüglich der Uu.
vgl. oben 274 Anm. c.

c) i nachträglich, doch von Hd. A, eingefügt. d) Vielmehr Lothario, nr. 23f.

K33] l) Da Samuel am 7. II. 856 starb, Eigilbert nach K. 31 und dem Abtskatalog neun Jahre regierte,
scheint das Todesjahr 865 zu stimmen. Es wird anscheinend bestätigt durch den seltsamen Zusatz
des Abtskatalogs annis 101, der doch wohl den Abschluß des ersten Jahrhunderts seit der Gründung
764 bezeichnen soll. Den 23. VIII. als Todestag meldet das Totenbuch. Wenn freilich E. nicht nach,
sondern im neunten Kegierungsjahr starb — ein Beispiel für diese naheliegende Zählung s. K. 12
Anm. 5 —, dann kann auf Grund dieser nicht vollendeten neun Jahre auch 864 das Todesjahr sein,
und die Chronik wäre damit wenigstens teilweise in Übereinstimmung mit nr. 36, die 864 mit Bestimmt-
heit festlagt, s. die chronol. Einleitung § 52, § 54 Anm. 3.

2) Falsch, da die Bergeshöhe, auf der das spätere Kloster stand, erst 882 (nr. 42) erworben
und noch 891 (nr. 2604) und 912 (nr. 136) kein Kloster genannt wird. Zudem erzählt die Chronik
von Abt Reginbald K. 96 dasselbe. Vielleicht handelt es sich nur um eine falsche Eintragung oder
Deutung der Totenbücher, da Th. am 18., Reginbald am 13. X. starb; wahrscheinlich aber wurde
unter Th. die basilica s. Michaelis dort gebaut, die ohne Kloster in den Ork. öfter erwähnt wird
(nr. 775, 51, 26041 M. Huffschmid, Z. Gesch. d. Kirchen u. Klöster auf dem Heiligenberg, N. A.
für . . . Heidelberg VIII (1910), 156; XII (1920), 92. Ebd. (159—166) auch das Kalendarium saec. 11
des Michaelsklosters ans Vat. Pal. Lat. 39. Ausgrabungen ebd. IX, 110 und Schleuning, Die Michaels-
basilika, Heidelberg 1887.

3) Vor seiner Erhebung war Th. Schreiber. Signum Thiadorici abbatis et presbyteri auf der
Wormser Synode 868, J. Harzheim, Concilia Germ. II (1759), 322 und Neugart, Ep. Constant. I (1803).
124. Sein Tod Ende 876 nach den zuverlässigen Ann. Necrol. Euld. (SS. XIII, 183), als Tag der 18. X.
nach dem Totenbuch. Damit stimmt seine auch durch den Abtskatalog bestätigte Regierungsdauer
von 12 Jahren überein, nicht aber das im K. 39 angegebene Todesjahr 875.

33] *) Drucke: Freher, Orig. Pal.1, Anh. 32 = »1, Anh. 31 = «I, 175 = Helwich, Antiq., auch in
Joannis, Script. Hist. Mog. Sylloge 27 = Tolner, Cod. Dipl. Pal. 8. Nach der Mannh. Ausg. des Cod.
Laur. L. A. I. W. Sloet, Oorkondenboek I, 52. Erwähnt nr. 118. Fassung ähnlich nr. 27.

Die Villa Geißefurt a. d. Niers und der heutige Gochsforthof b. Kervenheim hängen sprachlich
nicht miteinander zusammen. Sachliche Beziehungen zur Gemeinde Weese bringen A. Tibus, Die
Pfarre Kleve (1878), 124, Binterim und Mooren, Erzdiöz. Köln I (1892), 214: Der Schutzpatron der
Weeser Kirche ist der Nachbar des Hl. Nazarius in Worms-Neuhausen, Cyriakus; die Lorscher Lehen,
die sich in späterer Zeit (13. Jb.) dort vorfinden, erweisen nach Tibus das Haus Hertefeld gegen-
über Weese als Rest des Geißfurthofs. Doch lag dieser Hof schwerlich einmal innerhalb der
Gemarkung Udem und sicher liegt er außerhalb der im Umriß ganz eindeutigen Grenzbestimmung
des Waldes, der zu ihm gehörte (vgl. die Karte im Anhang). — Der Name der Nerschina = kleine
Niers ist verschwunden (heute Mühlenfieutbach); Lus-goches-bach lebt wTeiter in der Goxfoirt (Lacomblet,
Niederrh. U.-B. II, 957 v. 1295), im Gochs-fortsberg, Gochsfortshof; eine deutliche Linie von NW. nach
SO. bilden auch die bewaldeten Höhen, welche die Gemarkung Üdem durchschneiden. Hülsen,
141 vermutet, daß der Geurtshof unterhalb der Mündung des Mühlenfieutbachs der alte Geißfurtshof sei.
 
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