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https://doi.org/10.11588/diglit.20320#0107
II. MONOGRAPHISCHER TEIL
FRIEDRICH LUDWIG V. SCKELL
SEIN LEBEN UND SEINE WERKE
BIOGRAPHIE
Die Geschichte der Familie Sckell weist seit der Mitte des 17. Jahrhun-
derts in allen Generationen den Gärtnerberuf auf1). In Friedrich Ludwig
v. Sckell steigern sich die handwerklichen Fähigkeiten zu künstlerischem
Schaffen und gewinnen für die Geschichte der deutschen Gartenkunst in der
zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts schöpferische Bedeutung. Sckells Groß-
vater Johann Georg Wilhelm war Hofgärtner im königlich preußischen Lust-
garten zu Lehnin; sein Vater Johann Wilhelm, geboren 1722 zu Reckahn in
Brandenburg, stand als Gärtner im Dienste des Fürsten von Nassau-Weil-
burg an der Lahn2). Hier wurde Friedrich Ludwig am 13. September 1750
geboren3). Nach dem Tode des Fürsten wurde Sckells Vater in den Beamten-
stab des Kurfürsten Karl Theodor von der Pfalz berufen und siedelte mit
!) Ich verdanke diese familiengeschichtlichen Mitteilungen Herrn Oberhofgärtner Otto Sckell
in Weimar. Die Sckells leben heute in Deutschland in einer thüringischen und in einer baye-
rischen, speziell Münchner Linie. Sie leiten ihren Ursprung aus Schweden her; 1628 ist ein
Capitain Sckell als Vertreter Schwedens auf dem Lübecker Friedenskongreß nachgewiesen
worden. Die Schreibweise des Namens, der ursprünglich „Skjöld" gelautet haben soll,
wechselt zwischen „Sckell" und „Skell". Friedrich Ludwig unterschrieb sich stets „Sckell".
2) Die französischen Gartenanlagen zu Nassau-Weilburg waren berühmt zu dieser Zeit;
heute ist nur die Orangerie erhalten. — Vgl. Ludwig Frhr. v. Ompteda: Rheinische Gärten,
Berlin 1886, S. 69. — Die Bau- und Kunstdenkmäler des Lahngebietes (Ferd. Luthmer),
Frankfurt 1907, S. 10/12.
3) Die Eintragung im Pfarramtsregister zu Weilburg an der Lahn lautet: „13. Sept. Morgens
8 Uhr ist Johann Wilhelm Skell und Anna Magdalena ein Sohn gebohren und am 15. ge-
tauft worden. Gevatterleute sind: Carl Friedrich Jaster (?), Hofrat und hiesiger Münz-
direktor; Johann Ludwig Weinrich, Regierungsassessor; Johann Friedrich Skell, Gärtner
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FRIEDRICH LUDWIG V. SCKELL
SEIN LEBEN UND SEINE WERKE
BIOGRAPHIE
Die Geschichte der Familie Sckell weist seit der Mitte des 17. Jahrhun-
derts in allen Generationen den Gärtnerberuf auf1). In Friedrich Ludwig
v. Sckell steigern sich die handwerklichen Fähigkeiten zu künstlerischem
Schaffen und gewinnen für die Geschichte der deutschen Gartenkunst in der
zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts schöpferische Bedeutung. Sckells Groß-
vater Johann Georg Wilhelm war Hofgärtner im königlich preußischen Lust-
garten zu Lehnin; sein Vater Johann Wilhelm, geboren 1722 zu Reckahn in
Brandenburg, stand als Gärtner im Dienste des Fürsten von Nassau-Weil-
burg an der Lahn2). Hier wurde Friedrich Ludwig am 13. September 1750
geboren3). Nach dem Tode des Fürsten wurde Sckells Vater in den Beamten-
stab des Kurfürsten Karl Theodor von der Pfalz berufen und siedelte mit
!) Ich verdanke diese familiengeschichtlichen Mitteilungen Herrn Oberhofgärtner Otto Sckell
in Weimar. Die Sckells leben heute in Deutschland in einer thüringischen und in einer baye-
rischen, speziell Münchner Linie. Sie leiten ihren Ursprung aus Schweden her; 1628 ist ein
Capitain Sckell als Vertreter Schwedens auf dem Lübecker Friedenskongreß nachgewiesen
worden. Die Schreibweise des Namens, der ursprünglich „Skjöld" gelautet haben soll,
wechselt zwischen „Sckell" und „Skell". Friedrich Ludwig unterschrieb sich stets „Sckell".
2) Die französischen Gartenanlagen zu Nassau-Weilburg waren berühmt zu dieser Zeit;
heute ist nur die Orangerie erhalten. — Vgl. Ludwig Frhr. v. Ompteda: Rheinische Gärten,
Berlin 1886, S. 69. — Die Bau- und Kunstdenkmäler des Lahngebietes (Ferd. Luthmer),
Frankfurt 1907, S. 10/12.
3) Die Eintragung im Pfarramtsregister zu Weilburg an der Lahn lautet: „13. Sept. Morgens
8 Uhr ist Johann Wilhelm Skell und Anna Magdalena ein Sohn gebohren und am 15. ge-
tauft worden. Gevatterleute sind: Carl Friedrich Jaster (?), Hofrat und hiesiger Münz-
direktor; Johann Ludwig Weinrich, Regierungsassessor; Johann Friedrich Skell, Gärtner
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