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DIE SPATWERKE

Von den Arbeiten, die Sckell in seinen letzten Lebensjahren unternommen
hat, ist keine einzige geeignet, einen vollständigen Begriff von seiner
künstlerischen Persönlichkeit zu übermitteln. Es handelt sich um vier bedeu-
tende Parkschöpfungen. Zwei davon sind nicht unbedingt für Sckell gesichert.
Zum mindesten ist der Anteil, den er daran genommen hat, im einzelnen
nicht mehr abzugrenzen: so steht es im Schloßgarten von Laxenburg bei
Wien und in den Kuranlagen von Baden-Baden. Ein drittes Werk ist Projekt
geblieben: der Garten für den Fürsten von Oeffingen in Wallerstein bei Nörd-
lingen. An Nachricht über Sckells Ideen fehlt es in diesem Fall nicht. Aber
die Wirklichkeit bietet uns nur die allgemeinsten örtlichen Anhaltspunkte
dafür, wie sie hätten realisiert werden sollen. Am Ende seines Lebens steht
noch ein Werk monumentalen Charakters: der Schloßgarten von Biebrich
am Rhein. Sckells künstlerische Absichten sind aber in der Ausführung so
stark mit fremden Willensmeinungen untermengt worden, daß nur der Mittel-
prospekt als Zeuge seines Altersstils angesprochen werden kann.
Die Fragen der Autorschaft werden in bezug auf die letzten Werke Sckells
aus dem Grunde kritisch, weil der erwähnte Katalog seiner Arbeiten von
Lipowsky, auf den sich auch die Mitteilungen Carl August Sckells gestützt
haben, bereits im Jahre 1810 gedruckt vorlag und für die späten Arbeiten
ein Nachtrag nur soweit existiert, als in der zweiten Auflage der Beiträge
noch einige Werke Erwähnung finden.

LAXENBURG BEI WIEN

Sckells Beteiligung am Ausbau des Parkes von Laxenburg bleibt so lange
Vermutung, als es nicht gelingt, den Sachverhalt durch archivalische For-
schungen aufzuklären. Lipowsky und Carl August Sckell erwähnen sie nicht.
Dagegen ist in der Allgemeinen Deutschen Biographie (Bd. 34, S. 445) die
Ausgestaltung von Laxenburg vermutungsweise unter Sckells Arbeiten auf-
geführt. Der Park war schon im Jahre 1782, also kurz nach Schwetzingen,
aus einer französischen in eine englische Anlage umgeschaffen worden. Er

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