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Die Bauwerke der Stadt.

Konstruktion bedingt waren. Die Höhen der Säulentrommeln, die Lager- und Stoßfugen
der Wandflächen sind niemals an feste .Maße gebunden. Die Flächen der Arehitekturglieder
und der Quader sind selten sorgfältig geschliffen; im Gegenteil scheint man Gefallen daran
gefunden zu haben, die Spuren des Schlag- und des Zahneisens bis zu einem gewissen Grade
zu erhalten. Die Ansichten der Quader und der Kapitellplatten sind mit einem schmalen
Rande umzogen, welcher glatl geschliffen ist oder auch noch die feinen Hiebe des Schlag-
eisens zeigt, während der Spiegel in kräftigerer Weise mit dem Zahneisen gespitzl ist und
sich oftmals um ein im Streiflichte bemerkbares Maß über den Rand erhebt1), an die Stein-
behandlung mittelalterlicher Bauwerke erinnernd 'Abb. 24).

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Abb. 23. Säulentrommel von der Südhalle
der Aarora. 1: 15.

Abb. 24. Wandquader aus der Westhalle
der Agora. 1: 7,5.

Abb. 25. Bruchstücke von tönernen Dachziegeln. 1 : 10.

Um die Wirkung auf eine leichte und rasche Weise zu erhöhen, griffen die Bild-
hauer sehr oft zum Bohrer. Einen reichlichen, wenn auch schwankenden Gebrauch dieses
Werkzeugs bemerkt man am Artemision an den Fruchtgehängen der Opisthodom-Schranken,
am Blattwerk der Kapitelle, an den Flechtbändern, Kymatien und Perlschnüren, sowie an
den Gewändern und Haaren der flüchtig gearbeiteten Teile des Amazonenfrieses. Bohr-
löcher aber finden sich ebenso an den Kapitellen des Zeus-Tempels und dem hübschen
Stierkapitell der Agora2).

Die Giebelmauern der hellenistischen Bauwerke in Magnesia sind stets in ihrer
Stärke über das Dach emporgeführt, und aus den Traufblöcken ist in einer dem Steinbau

') Lehrreich sind in dieser Hinsicht die im Pergamon-Museum aufgestellten Bauteile und Quader.

-) Man beachte die photographichen Wiedergaben.

Nicht erst die römische Kaiserzeit machte von dem Steinbohrcr Gebrauch, wie Graf de Clarac
glaubte und deswegen die schlechten Teile vom Friese des Artemisions für römisch erklärte. Die helle-
nistische Zeit bediente sich des Bohrers auch an anderen Orten und zwar sowohl für die Werke der Archi-
tektur wie der Skulptur; bereits am Sockel der Standbilder im Philippeion zu Olympia sind das Kymation
und das Flechtband ungeachtet der sorgfältigen Arbeit in den Tiefen nachgebohrt.

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