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Welche appellation crafft habe sali ader nyt, etc.
So sich eyner von eynem entliehen vrtheyll beroyfft vnd appellert, das mach gesehen zur
zyt, so der richter sullich entlieh vrtheyl viszsprichet myt bloeszen wordten; ist es aber
sach, das der appellerer sich zur zyt der vissspraiche nyt berüiff, sunder dar nahe, so yst von
weszen vnd substantze der appellation, das die geschee in schrifften, one das yst sullich
gethain appellation crafftloiss vnd von onwerde.
In schrifften zu appelleren.
So sich ader der appellerer von eynem furvrtheyll ader besuernisz beroiff vnd appelleret,
es sy zur zyt der viszspraiche ader etwan dar nahe, sali in schrifften appelleret werden vnd
in sullicher appellation sali viszgedruckt vnd clairlich gemelt werden sache des besuernisz,
one das wirdt die appellation craffloisz vnd onwerde geaichtet.
Bynnen zehen dagen neest nahefolgende der vrtheyll sali die appellation gescheen vnd
ingelaicht werden, dar nahe bynnen XXX dagen von zyt der gethain appellation soll der
richter dem appellerer nahe stade weszen vnd handveil der Sachen antworten von den genanten
aposteln.
Von eyme vorvrtheil.
Eyn vorurtheyll ist eyn ortheyll, die nyt gantz volkommen yst. das yst, die die heupt-
sache nyt grundtlich ader genoigsamlich volendet, vnd wirdt gegeben zwuschent anfangh vnd
ende eyner Sachen vnd nyt vff die heuptsache, sunder ober mancherley infallende zwibell
fragen vnd rechtsatze.
Von eim entliehen vrtheil.
Eyn entlieh vrtheyll yst eyn richtlich erkentenisz, die dem krieghe, zweydraicht ader
heuptsachen gruntlich ader entlieh eyn endt gibt.
Ueber einige Orts- und Flussnamen im Trierischen.
Von Dr. Mieck, Lehrer der Realschule in Düsseldorf.
Die vor Kurzem erschienenen höchst schätzenswerthen «Nomina geographica« von Prof.
Egli in Zürich veranlassen den Leser unwillkürlich zu Einzelstudien über Umgebung und
Heimat. Den Boden heimathlicher Forschung hat er mit Vorliebe gepflegt und gezeigt, dass
der lebendige Volksmund eine der sichersten Quellen für Erklärung von Orts-, Flur- und
Flussnamen ist. Ausserdem hat er so reichliches Material zusammengestellt, so mannigfache
Gesichtspuncte angegeben, dass auch dem minder Kundigen noch Kaum zu speciellerer Forschung
übrig bleibt auf diesem unermesslichen Gebiete. In den folgenden Zeilen soll daher versucht
werden, zur Erklärung einiger Ortsnamen im Trierischen einen kleinen Beitrag zu liefern.
Was zunächst den Namen „Mosel“ betrifft, so wird es am gerathensten sein, auf ahd.
mas, mus = Moor, Sumpf zurückzugehen, wie es bereits von Leonardy in seinen «Trierischen
Eigennamen I.« in dem Jahresberichte von 1865—68 erwähnt ist. Aehnlich lautend und
ursprünglich wahrscheinlich ganz dasselbe Wort ist das bei Egli pag. 369 aufgeführte «Mies«
= sumpfiger Boden. Eine dialektische Redeweise am Niederrhein (Kreis Kempen) ist: «es
moselt« — es regnet fein; „Mosels regen« ist ein allgemeiner Landregen. Es mag wohl kaum
bezweifelt werden, dass diese Ausdrücke auf denselben Ursprung zurückgehen wie die Fluss-
Welche appellation crafft habe sali ader nyt, etc.
So sich eyner von eynem entliehen vrtheyll beroyfft vnd appellert, das mach gesehen zur
zyt, so der richter sullich entlieh vrtheyl viszsprichet myt bloeszen wordten; ist es aber
sach, das der appellerer sich zur zyt der vissspraiche nyt berüiff, sunder dar nahe, so yst von
weszen vnd substantze der appellation, das die geschee in schrifften, one das yst sullich
gethain appellation crafftloiss vnd von onwerde.
In schrifften zu appelleren.
So sich ader der appellerer von eynem furvrtheyll ader besuernisz beroiff vnd appelleret,
es sy zur zyt der viszspraiche ader etwan dar nahe, sali in schrifften appelleret werden vnd
in sullicher appellation sali viszgedruckt vnd clairlich gemelt werden sache des besuernisz,
one das wirdt die appellation craffloisz vnd onwerde geaichtet.
Bynnen zehen dagen neest nahefolgende der vrtheyll sali die appellation gescheen vnd
ingelaicht werden, dar nahe bynnen XXX dagen von zyt der gethain appellation soll der
richter dem appellerer nahe stade weszen vnd handveil der Sachen antworten von den genanten
aposteln.
Von eyme vorvrtheil.
Eyn vorurtheyll ist eyn ortheyll, die nyt gantz volkommen yst. das yst, die die heupt-
sache nyt grundtlich ader genoigsamlich volendet, vnd wirdt gegeben zwuschent anfangh vnd
ende eyner Sachen vnd nyt vff die heuptsache, sunder ober mancherley infallende zwibell
fragen vnd rechtsatze.
Von eim entliehen vrtheil.
Eyn entlieh vrtheyll yst eyn richtlich erkentenisz, die dem krieghe, zweydraicht ader
heuptsachen gruntlich ader entlieh eyn endt gibt.
Ueber einige Orts- und Flussnamen im Trierischen.
Von Dr. Mieck, Lehrer der Realschule in Düsseldorf.
Die vor Kurzem erschienenen höchst schätzenswerthen «Nomina geographica« von Prof.
Egli in Zürich veranlassen den Leser unwillkürlich zu Einzelstudien über Umgebung und
Heimat. Den Boden heimathlicher Forschung hat er mit Vorliebe gepflegt und gezeigt, dass
der lebendige Volksmund eine der sichersten Quellen für Erklärung von Orts-, Flur- und
Flussnamen ist. Ausserdem hat er so reichliches Material zusammengestellt, so mannigfache
Gesichtspuncte angegeben, dass auch dem minder Kundigen noch Kaum zu speciellerer Forschung
übrig bleibt auf diesem unermesslichen Gebiete. In den folgenden Zeilen soll daher versucht
werden, zur Erklärung einiger Ortsnamen im Trierischen einen kleinen Beitrag zu liefern.
Was zunächst den Namen „Mosel“ betrifft, so wird es am gerathensten sein, auf ahd.
mas, mus = Moor, Sumpf zurückzugehen, wie es bereits von Leonardy in seinen «Trierischen
Eigennamen I.« in dem Jahresberichte von 1865—68 erwähnt ist. Aehnlich lautend und
ursprünglich wahrscheinlich ganz dasselbe Wort ist das bei Egli pag. 369 aufgeführte «Mies«
= sumpfiger Boden. Eine dialektische Redeweise am Niederrhein (Kreis Kempen) ist: «es
moselt« — es regnet fein; „Mosels regen« ist ein allgemeiner Landregen. Es mag wohl kaum
bezweifelt werden, dass diese Ausdrücke auf denselben Ursprung zurückgehen wie die Fluss-