K. k. Statthiiltcrei-Archiv in Prag.
LXXIII
5975 /535 August 11, Wien.
König Ferdinand I. erlässt folgendes offen mandat
in das fürstenthumb Troppaw:
Euch ist ungezweiflt zuvor genuegsamer under-
richt furkhumen, das wir bevolhen, unser schlosz Gräcz,
in angezaigtem unserm fürstenthumb Troppaw gelegen,
so durch feursnot nit wenig schaden gelitten auch zuvor
zum tail paufellig gewesen, alsvil die notturft eraischt,
widerumb zu erheben, pessern und pauen, auch numals,
wie uns bericht beschehen, unserm bevelch nach in vol-
ziehung desselben gepeu und pesserung khumbt und
angefangen. Dieweil dann nit allein uns sondern euch
an disem unserm schlosz nit wenig gelegen und dem
ganzen fürstenthumb Troppaw nuczlich und zierlich,
demnach ist an euch all . . . unser genedig begern, be-
velhund, ir wollet euch . .. gehorsamlich verhalten und
zu solhem gepeu und pesserung unsers khuniglichen
schlosz Gräcz mit zufuerung kalch und stain gehorsam-
lich und guetwillig erzaigen und beweisen.
Copialbuch Nr. 14, Fol. 121.
5976 i5^5 August iq, Prag, Schloss.
Die böhmische Kammer berichtet an König Fer-
dinand I.:
Uns hat di vergangen tag Hanns Weiczlman, den
cur maj. zu münzmaister in Sand-Joachimbstal ver-
ordent, von cur maj. ain schriftlichen bevelch uberant-
wurt des inhalts, das wir ime Instruction und Ordnung,
inmassen di vorigen münzmaister gehabt, aufrichten, di
gewondlich phlicht und glübd von ime nemben und also
das münzmaisterambt mit der gewendlichen besoldung
auf das quartal Crucis negstkhunftig eingeben und di
abtrctung jeczigem münzverwalter verkhünden sollen
etc. Nun haben wir auf vorausgangen eur maj. bevelch
dem von Aichiburg beruerte eur maj. Verordnung des
münzmaisterambts halben und jeczo abermals dasselb
verkhund, angezaigt und bevolhen, sich mit seiner rai-
tung und zu der abtretung auf obbemelte zeit gcfast
ze machen, welhes er also unsers Versehens thuen wir-
det. So haben wir auch di instruction gleich dermassen,
wie si vorig münzmaister gehabt, alain mit verenderung
des namens auf den Weiczlman gestellt, aufgcricht, die
wir eur maj. hieneben zu verzaichnen undcrthänigist
zusenden. Und so uns dieselb eur maj. instruction ver-
fertigt zuekombt, welhes vor eingang des quartals Cru-
cis wol beschehen mag, wollen wir Hannsen Weiczlman,
den wir diser zeit mit ainer abschrift derselben in das
Joachimbstal, sich der gebreuch und wesens bei der
münz daselbst mitlerweil zu erkhundigen und zu er-
lernen, abgefertigt, widerumben hieher erforden, ime di
verfertigt instruction zuestellen und auch di gewondlich
phlicht von ime in gegenwurt des obristen münzmai-
sters, der diczmals, als eur maj. bevelch uns uberant-
wurt, dabei nit hat sein mugen, aufnemben und ime
laut eur maj. bevelchs das ambt eingeben. Als aber in
eur maj. bevelch begriffen, ime di gewondlich besoldung
zu verordnen, darauf geben wir eur maj. underthanigist
zu erkhennen, das weder der von Aichelberg noch di
vorigen münzmaister bei eur maj. oder den herrn Slig-
khen ir khainer zu dem ambt kain besoldung sonder di
münz in ainem bestand nach vermug der instruction,
wie eur maj. darumb ersehen und daraus genedigist ver-
nemben mügen, gehabt. Und so eur maj. dem Weiczl-
man wie vorigen münzmaistern di münz lassen will, wie
x.
dann der bevelch vermag, wirdet er dieselb auch also
mit bestand on besoldung inhaben, das wir dannocht
eur maj., des ain genedigist wissen ze haben, unter-
thänigist anzaigen haben wollen.
Verer, dieweil vorig münzmaister und auch Klausz
Krausz umb zwainzigtausent gülden verpurgt, haben
wir gemelten Weiczlman der purgschaft halben, ob er
dieselb gethan oder noch zu thuen vermain, auch be-
sprochen. Der uns darauf zu verstcen geben, er als ain
alter diener seie derselben durch eur maj. und derselben
hofchamerrät erlassen worden. Damit wir nun des auch
von eur maj. bevelch und ain wissen und uns darnach
ze richten haben, pitten wir, eur maj. gerueche uns dar-
über auch derselben willen und mainung zu versten-
digen.
Copialbuch Nr. iS, Fol. 4/-4->- - Vgl. Reg. 5gy4-
5977 i5ß5 August 26, Wien.
König Ferdinand I. antwortet auf das Schreiben
der böhmischen Kammer vom ig. August Folgendes:
Erstlich lassen wir uns eur handlung, das ir dem
Verwalter des münzmaisterambts, dem von Aichiburg,
die abkondung gethon und sich mit seiner raitung und
zu der abtretung auf daz jeczig quartal Crucis gefasst
zu machen aufgelegt und was ir dann weiter zu er-
setzung und versehung beruertes münzmaisterambts zu
handln Vorhabens seit, genediglich gefalln.
So haben wir auch die instruction, dieweil ir an-
zaigt, das dieselb inmassen wie den vorigen münzmai-
stern aufgericht und gestellt, mit unserer hand under-
zaichent, die wir euch hieneben beslossen widerumb
ubersenden, als ir sehen werdet. Daneben wollen wir
euch aber zum pesten zu bedenkhen aufgelegt haben:
Dieweil wir ingedenkh sein, das hievor durch euch auch
den von Genndorff davon gehandelt worden, das in der
münz auf das wochenlon und nicht auf die markh ge-
arbait werden solle, auch sich der vorig münzmaister
erboten, wo er auf das wochenlon arbaiten wurde, das
er umb aintausent guldin mer in unser camer heraus-
raichen wollte, und so aber etlich munzgesellen also auf
das wochenlon zu arbaiten angenomben und etlich das-
selb nit annemben wellen, tragen wir nicht wissen, wie
biszher gearbait und hinfur mit mererm unserm nuez
gearbait werden möchte. Und ist demnach unser be-
velch, das ir dasselb mit allem vleis erweget und sambt
unserm obristen münzmaister davon notturftiglich dis-
putieret und ratslaget und, was uns hierinnen zu merung
unsers camerguets oder zu verhuetung des wenigisten
nachtails raichen mag, dasselb zu beschehen von unser
wegen notturftige Verordnung thuet.
Dann vonwegen des münzmaister besoldung, da-
von in jüngstem unserm ausgangen bevelch meidung
beschiecht und ir uns erindert, daz vorigen münz-
maistern die münz im bestand gelassen worden on be-
soldung, ist unser mainung nicht anders gewest. Es
solle auch beruerter unser vorausgangener bevelch
anders nicht verstanden, dann das es in disem fall der
besoldung halben mit dem jeezigen münzmaister wie
mit den vorigen münzmaistern gehalten werden solle.
Und als ir beslieslichen von der purschaft, die vorige
münzmaister gethon und wir den Weiczlman derselben
purgschaft seinem anzaigen nach erlassen haben sollen,
anregung thuet, ist unser mainung, das ir diser zeit
solcher purgschaft halben gegen ime stilsteet und nichts
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5975 /535 August 11, Wien.
König Ferdinand I. erlässt folgendes offen mandat
in das fürstenthumb Troppaw:
Euch ist ungezweiflt zuvor genuegsamer under-
richt furkhumen, das wir bevolhen, unser schlosz Gräcz,
in angezaigtem unserm fürstenthumb Troppaw gelegen,
so durch feursnot nit wenig schaden gelitten auch zuvor
zum tail paufellig gewesen, alsvil die notturft eraischt,
widerumb zu erheben, pessern und pauen, auch numals,
wie uns bericht beschehen, unserm bevelch nach in vol-
ziehung desselben gepeu und pesserung khumbt und
angefangen. Dieweil dann nit allein uns sondern euch
an disem unserm schlosz nit wenig gelegen und dem
ganzen fürstenthumb Troppaw nuczlich und zierlich,
demnach ist an euch all . . . unser genedig begern, be-
velhund, ir wollet euch . .. gehorsamlich verhalten und
zu solhem gepeu und pesserung unsers khuniglichen
schlosz Gräcz mit zufuerung kalch und stain gehorsam-
lich und guetwillig erzaigen und beweisen.
Copialbuch Nr. 14, Fol. 121.
5976 i5^5 August iq, Prag, Schloss.
Die böhmische Kammer berichtet an König Fer-
dinand I.:
Uns hat di vergangen tag Hanns Weiczlman, den
cur maj. zu münzmaister in Sand-Joachimbstal ver-
ordent, von cur maj. ain schriftlichen bevelch uberant-
wurt des inhalts, das wir ime Instruction und Ordnung,
inmassen di vorigen münzmaister gehabt, aufrichten, di
gewondlich phlicht und glübd von ime nemben und also
das münzmaisterambt mit der gewendlichen besoldung
auf das quartal Crucis negstkhunftig eingeben und di
abtrctung jeczigem münzverwalter verkhünden sollen
etc. Nun haben wir auf vorausgangen eur maj. bevelch
dem von Aichiburg beruerte eur maj. Verordnung des
münzmaisterambts halben und jeczo abermals dasselb
verkhund, angezaigt und bevolhen, sich mit seiner rai-
tung und zu der abtretung auf obbemelte zeit gcfast
ze machen, welhes er also unsers Versehens thuen wir-
det. So haben wir auch di instruction gleich dermassen,
wie si vorig münzmaister gehabt, alain mit verenderung
des namens auf den Weiczlman gestellt, aufgcricht, die
wir eur maj. hieneben zu verzaichnen undcrthänigist
zusenden. Und so uns dieselb eur maj. instruction ver-
fertigt zuekombt, welhes vor eingang des quartals Cru-
cis wol beschehen mag, wollen wir Hannsen Weiczlman,
den wir diser zeit mit ainer abschrift derselben in das
Joachimbstal, sich der gebreuch und wesens bei der
münz daselbst mitlerweil zu erkhundigen und zu er-
lernen, abgefertigt, widerumben hieher erforden, ime di
verfertigt instruction zuestellen und auch di gewondlich
phlicht von ime in gegenwurt des obristen münzmai-
sters, der diczmals, als eur maj. bevelch uns uberant-
wurt, dabei nit hat sein mugen, aufnemben und ime
laut eur maj. bevelchs das ambt eingeben. Als aber in
eur maj. bevelch begriffen, ime di gewondlich besoldung
zu verordnen, darauf geben wir eur maj. underthanigist
zu erkhennen, das weder der von Aichelberg noch di
vorigen münzmaister bei eur maj. oder den herrn Slig-
khen ir khainer zu dem ambt kain besoldung sonder di
münz in ainem bestand nach vermug der instruction,
wie eur maj. darumb ersehen und daraus genedigist ver-
nemben mügen, gehabt. Und so eur maj. dem Weiczl-
man wie vorigen münzmaistern di münz lassen will, wie
x.
dann der bevelch vermag, wirdet er dieselb auch also
mit bestand on besoldung inhaben, das wir dannocht
eur maj., des ain genedigist wissen ze haben, unter-
thänigist anzaigen haben wollen.
Verer, dieweil vorig münzmaister und auch Klausz
Krausz umb zwainzigtausent gülden verpurgt, haben
wir gemelten Weiczlman der purgschaft halben, ob er
dieselb gethan oder noch zu thuen vermain, auch be-
sprochen. Der uns darauf zu verstcen geben, er als ain
alter diener seie derselben durch eur maj. und derselben
hofchamerrät erlassen worden. Damit wir nun des auch
von eur maj. bevelch und ain wissen und uns darnach
ze richten haben, pitten wir, eur maj. gerueche uns dar-
über auch derselben willen und mainung zu versten-
digen.
Copialbuch Nr. iS, Fol. 4/-4->- - Vgl. Reg. 5gy4-
5977 i5ß5 August 26, Wien.
König Ferdinand I. antwortet auf das Schreiben
der böhmischen Kammer vom ig. August Folgendes:
Erstlich lassen wir uns eur handlung, das ir dem
Verwalter des münzmaisterambts, dem von Aichiburg,
die abkondung gethon und sich mit seiner raitung und
zu der abtretung auf daz jeczig quartal Crucis gefasst
zu machen aufgelegt und was ir dann weiter zu er-
setzung und versehung beruertes münzmaisterambts zu
handln Vorhabens seit, genediglich gefalln.
So haben wir auch die instruction, dieweil ir an-
zaigt, das dieselb inmassen wie den vorigen münzmai-
stern aufgericht und gestellt, mit unserer hand under-
zaichent, die wir euch hieneben beslossen widerumb
ubersenden, als ir sehen werdet. Daneben wollen wir
euch aber zum pesten zu bedenkhen aufgelegt haben:
Dieweil wir ingedenkh sein, das hievor durch euch auch
den von Genndorff davon gehandelt worden, das in der
münz auf das wochenlon und nicht auf die markh ge-
arbait werden solle, auch sich der vorig münzmaister
erboten, wo er auf das wochenlon arbaiten wurde, das
er umb aintausent guldin mer in unser camer heraus-
raichen wollte, und so aber etlich munzgesellen also auf
das wochenlon zu arbaiten angenomben und etlich das-
selb nit annemben wellen, tragen wir nicht wissen, wie
biszher gearbait und hinfur mit mererm unserm nuez
gearbait werden möchte. Und ist demnach unser be-
velch, das ir dasselb mit allem vleis erweget und sambt
unserm obristen münzmaister davon notturftiglich dis-
putieret und ratslaget und, was uns hierinnen zu merung
unsers camerguets oder zu verhuetung des wenigisten
nachtails raichen mag, dasselb zu beschehen von unser
wegen notturftige Verordnung thuet.
Dann vonwegen des münzmaister besoldung, da-
von in jüngstem unserm ausgangen bevelch meidung
beschiecht und ir uns erindert, daz vorigen münz-
maistern die münz im bestand gelassen worden on be-
soldung, ist unser mainung nicht anders gewest. Es
solle auch beruerter unser vorausgangener bevelch
anders nicht verstanden, dann das es in disem fall der
besoldung halben mit dem jeezigen münzmaister wie
mit den vorigen münzmaistern gehalten werden solle.
Und als ir beslieslichen von der purschaft, die vorige
münzmaister gethon und wir den Weiczlman derselben
purgschaft seinem anzaigen nach erlassen haben sollen,
anregung thuet, ist unser mainung, das ir diser zeit
solcher purgschaft halben gegen ime stilsteet und nichts
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