K. u. k. Haus-, Hof- und Staats-Archiv.
LXIX
von seinen Vorfahren geführte Wappen: scutum vide-
licet in tres partes pari magnitudine secundum latitu-
dinem divisum, quarum infima est coloris rubei et re-
praesentat in ima area tres virides colliculos, e quibus
surgit puteus marmoreus ex lapide quadrato, cuius
labrum usque ad medium clipeum protenditur; secunda
inter utrasque media est coloris aurei seu crocei; tertia
vero, quae ad galeam propius accedit, est coloris cae-
rulei und vermehrt dasselbe imposita scuto galea tor-
nearia aperta seu cancellata cum Corona aurea, fasciis
seu teniis undique circumfusis rubei et aurei coloris et
propugnaculo angulari galeae superimposito. — Da-
tum in civitate nostra Vienna die septima mensis no-
vembris anno domini i 556.
Reichsreg. Ferdinand l., Bd. 7, /. 267—268.
6484 i556 November 11, Wien.
Kaiser Ferdinand I. bezeugt seinem Rath und
Oberkriegscommissär in Ungarn Sforza Markgrafen
Pallavicino, cum anno domini i55i° a nobis ad reci-
piendam a quibusdam commissariis nostris nobisque
afferendam sacram coronam, qua reges Hungariae co-
ronari solent, ac sceptrum caeteraque regalia insignia
expeditus fuisset, nobis eandem coronam, sceptrum et
insignia regalia, a dictis commissariis tunc accepta,
diligenter, probe ac fideliter ad manus nostras con-
signaverit et integre ac sine omni defectu exhibuerit,
den Empfang der ungarischen Reichskleinodien. —
Quae data sunt in civitate nostra Viennae die undecima
mensis novembris anno domini l556.
Reichsreg. Ferdinand I., Bd. 7, f. 268'.
6485 i5S6.
In der Hofstatsordnung Königs Ferdinand I.
finden sich unter Anderem folgende Posten:
Historiographus: Doctor Wolffgang Lacz, hat under-
haltung jährlich 300 fl., thuet monatlich 25 fl.
Silbercammer: Julius von Zalasar, obrister silbercam-
merer, auf 4 pferd monatlich 40 fl.
Jacob von Gleichen, undersilbercammerer,
20 fl.
Georg Pugkram 10 fl.
Steffan Abiagast 10 fl.
Hannss Mandel 10 fl.
Harnischknecht: Julian Carassca monatlich 12 fl.
Plattner: Johann Reuttermayr 10 fl.
Satler: Maister Jann Saltin 10 fl.
Schmidt: Matheus Pagatinus 14 fl.
Jacob Wirttemberger 8 fl.
Handwerker: Jacob Praittenstain, hofkürschner,
10 fl.
Tappasier: Johann de Roy 170. 30 kr.
Lorenz de Roy 1 2 fl. 30 kr.
Barthelme Salduber 10 fl.
Gleichzeitige Aufzeichnung Pap., Hofacten. — Im Hofstaate
von i55j erscheinen dieselben Personen mit Ausnahme des Oberst-
silberkämmerers Julius von Zalasar, an dessen Stelle Jakob von
Gleichen gerückt ist. Als Untersilberkämmerer erscheint Wentel
Schier mit 20 fl. — Im Hofstaate von i558 ist als Harnischknecht
noch Julian' Carasca eingetragen, jedoch getilgt und von anderer
Hand Wilhelm von Pellenstrass nachgetragen.
6486 i55y Februar 8, Regensburg.
Kaiser Ferdinand I. verbietet auf Bitten des
Erasmus Loy, Bürgers %u Regensburg, der ihm vor-
getragen, wie er durch sein gross gehabte müe und
sonderlichen vleiss auch merglichen uncosten neben
seinen vorgehabten kunsten ain sondere khunst, so
vormals nie dermassen gewesen, auf papier zu drug-
khen, des sich allerlai fladerholz vergleiche, auch nit
allain dasselb sonder auch von andern khunststugkhen,
als von geheusen auch selczame Türgkhische zuge, als
wer es von holz eingelegt, ungeverlich bis in die
fünfzig stugkh form oder mer, ainer nit wie der ander,
von neuen erfunden, das er auch verhoffe, täglich
weiters und merers khunstlichs und selczambs, so zu-
vor nit gewesen, zu erdenkhen und an den tag zu
bringen, diese Drucke durch vier Jahre nachzudrucken
bei Strafe der Confiscation der Nachdrucke %u Gunsten
des Erasmus Loy. —■ Mit urkhund dicz briefs, der
geben ist Regenspurg den achten februarii anno etc.
im siebenundfunfzigisten.
Reichsreg. Ferdinand I., Bd. 6, f. 243—243'.
6487 7557 September 11.
Der Stadtrath von Augsburg berichtet an König
Maximilian IL :
Euer khuniglichen wuerde gnedigiste fuerschrift,
Hannsen Rieger betreffend, haben wir sambt seiner
darin [eingeschj'lossenen supplication ainem erbarn
handwerkh der maier bei uns furhalten lassen, die uns
darauf bericht gethan, wie euer khunglich wuerde in-
verwart gnedigist zu vernemen. Dhweil es nun nit
geringe zerrittung im handwerkh geberen und zu be-
schwerlichen eingang gelangen wurd, da ain sunders
hierinn mit ime furgenommen werden solt, so khunnen
wir zu verhuettung desselben seinem begern und
suchen mit fuegen nit statt thun. Da er sich aber
wie andere und von alther im handwerk herkhommen
halten wurde, sol er on alle Verhinderung zuegelassen
werden. — Datum den 11. septembris anno etc. i55y.
Or. Perg. mit aufgedrücktem Secretsiegel in dorso, Kleine
Reichsstände, Augsburg.
Dabei liegt das folgende Gutachten der Maler
Augsburg:
Edlen, vesten, fursichtigen, ersamen und weisen
herren stattpflegere, burgermaister und ain erber rathe
diser loblichen statt Augspurg, gebietenden und gun-
stigen herren. Auf des durchleuchtigisten, grossmäch-
tigisten fursten und herren, herren Maximilians,
khunigs zu Behem, erzherzogen zu Osterreich etc.,
unsers gnedigisten herren, an euer herrlichkait vest
und fursichtigen, ersamen, weisen gethan schreiben
und Hannsen Riegers, des maiers, eingeschlossenen
supplication geben wir in aller gehorsame aufs under-
thänigst disen bericht, das benannter Rieger in seinem
suppliciern und anzaigen an die kuniglich wuerde zu
Behem vil zu mild gewesen, dann solchs durch uns
mit ime dermassen, wie er furgibt, nit gehandelt noch
an ine begert worden ist, sonder haben sich die Sachen
zwischen uns und demselben Rieger dergestalt begeben:
Als Rieger alhie ain haus zu malen angefangen, ist er
als ainer, so der malergerechtigkait alhie nit hat, von
ains handwerkhs der maier verordneten derohalben
angered und durch unsern gebietenden und gunstigen
herren burgermaister Hyeber als derselben zeit im ambt
vermög unserer Ordnung, so wir von euer herrlichkait
vest und fursichtigen, ersamen, weisen haben, davon
abgeschaft worden, dann dieselb unser Ordnung ver-
1 Der Rand des Pergaments eingerissen in Länge von 1 Cm.
LXIX
von seinen Vorfahren geführte Wappen: scutum vide-
licet in tres partes pari magnitudine secundum latitu-
dinem divisum, quarum infima est coloris rubei et re-
praesentat in ima area tres virides colliculos, e quibus
surgit puteus marmoreus ex lapide quadrato, cuius
labrum usque ad medium clipeum protenditur; secunda
inter utrasque media est coloris aurei seu crocei; tertia
vero, quae ad galeam propius accedit, est coloris cae-
rulei und vermehrt dasselbe imposita scuto galea tor-
nearia aperta seu cancellata cum Corona aurea, fasciis
seu teniis undique circumfusis rubei et aurei coloris et
propugnaculo angulari galeae superimposito. — Da-
tum in civitate nostra Vienna die septima mensis no-
vembris anno domini i 556.
Reichsreg. Ferdinand l., Bd. 7, /. 267—268.
6484 i556 November 11, Wien.
Kaiser Ferdinand I. bezeugt seinem Rath und
Oberkriegscommissär in Ungarn Sforza Markgrafen
Pallavicino, cum anno domini i55i° a nobis ad reci-
piendam a quibusdam commissariis nostris nobisque
afferendam sacram coronam, qua reges Hungariae co-
ronari solent, ac sceptrum caeteraque regalia insignia
expeditus fuisset, nobis eandem coronam, sceptrum et
insignia regalia, a dictis commissariis tunc accepta,
diligenter, probe ac fideliter ad manus nostras con-
signaverit et integre ac sine omni defectu exhibuerit,
den Empfang der ungarischen Reichskleinodien. —
Quae data sunt in civitate nostra Viennae die undecima
mensis novembris anno domini l556.
Reichsreg. Ferdinand I., Bd. 7, f. 268'.
6485 i5S6.
In der Hofstatsordnung Königs Ferdinand I.
finden sich unter Anderem folgende Posten:
Historiographus: Doctor Wolffgang Lacz, hat under-
haltung jährlich 300 fl., thuet monatlich 25 fl.
Silbercammer: Julius von Zalasar, obrister silbercam-
merer, auf 4 pferd monatlich 40 fl.
Jacob von Gleichen, undersilbercammerer,
20 fl.
Georg Pugkram 10 fl.
Steffan Abiagast 10 fl.
Hannss Mandel 10 fl.
Harnischknecht: Julian Carassca monatlich 12 fl.
Plattner: Johann Reuttermayr 10 fl.
Satler: Maister Jann Saltin 10 fl.
Schmidt: Matheus Pagatinus 14 fl.
Jacob Wirttemberger 8 fl.
Handwerker: Jacob Praittenstain, hofkürschner,
10 fl.
Tappasier: Johann de Roy 170. 30 kr.
Lorenz de Roy 1 2 fl. 30 kr.
Barthelme Salduber 10 fl.
Gleichzeitige Aufzeichnung Pap., Hofacten. — Im Hofstaate
von i55j erscheinen dieselben Personen mit Ausnahme des Oberst-
silberkämmerers Julius von Zalasar, an dessen Stelle Jakob von
Gleichen gerückt ist. Als Untersilberkämmerer erscheint Wentel
Schier mit 20 fl. — Im Hofstaate von i558 ist als Harnischknecht
noch Julian' Carasca eingetragen, jedoch getilgt und von anderer
Hand Wilhelm von Pellenstrass nachgetragen.
6486 i55y Februar 8, Regensburg.
Kaiser Ferdinand I. verbietet auf Bitten des
Erasmus Loy, Bürgers %u Regensburg, der ihm vor-
getragen, wie er durch sein gross gehabte müe und
sonderlichen vleiss auch merglichen uncosten neben
seinen vorgehabten kunsten ain sondere khunst, so
vormals nie dermassen gewesen, auf papier zu drug-
khen, des sich allerlai fladerholz vergleiche, auch nit
allain dasselb sonder auch von andern khunststugkhen,
als von geheusen auch selczame Türgkhische zuge, als
wer es von holz eingelegt, ungeverlich bis in die
fünfzig stugkh form oder mer, ainer nit wie der ander,
von neuen erfunden, das er auch verhoffe, täglich
weiters und merers khunstlichs und selczambs, so zu-
vor nit gewesen, zu erdenkhen und an den tag zu
bringen, diese Drucke durch vier Jahre nachzudrucken
bei Strafe der Confiscation der Nachdrucke %u Gunsten
des Erasmus Loy. —■ Mit urkhund dicz briefs, der
geben ist Regenspurg den achten februarii anno etc.
im siebenundfunfzigisten.
Reichsreg. Ferdinand I., Bd. 6, f. 243—243'.
6487 7557 September 11.
Der Stadtrath von Augsburg berichtet an König
Maximilian IL :
Euer khuniglichen wuerde gnedigiste fuerschrift,
Hannsen Rieger betreffend, haben wir sambt seiner
darin [eingeschj'lossenen supplication ainem erbarn
handwerkh der maier bei uns furhalten lassen, die uns
darauf bericht gethan, wie euer khunglich wuerde in-
verwart gnedigist zu vernemen. Dhweil es nun nit
geringe zerrittung im handwerkh geberen und zu be-
schwerlichen eingang gelangen wurd, da ain sunders
hierinn mit ime furgenommen werden solt, so khunnen
wir zu verhuettung desselben seinem begern und
suchen mit fuegen nit statt thun. Da er sich aber
wie andere und von alther im handwerk herkhommen
halten wurde, sol er on alle Verhinderung zuegelassen
werden. — Datum den 11. septembris anno etc. i55y.
Or. Perg. mit aufgedrücktem Secretsiegel in dorso, Kleine
Reichsstände, Augsburg.
Dabei liegt das folgende Gutachten der Maler
Augsburg:
Edlen, vesten, fursichtigen, ersamen und weisen
herren stattpflegere, burgermaister und ain erber rathe
diser loblichen statt Augspurg, gebietenden und gun-
stigen herren. Auf des durchleuchtigisten, grossmäch-
tigisten fursten und herren, herren Maximilians,
khunigs zu Behem, erzherzogen zu Osterreich etc.,
unsers gnedigisten herren, an euer herrlichkait vest
und fursichtigen, ersamen, weisen gethan schreiben
und Hannsen Riegers, des maiers, eingeschlossenen
supplication geben wir in aller gehorsame aufs under-
thänigst disen bericht, das benannter Rieger in seinem
suppliciern und anzaigen an die kuniglich wuerde zu
Behem vil zu mild gewesen, dann solchs durch uns
mit ime dermassen, wie er furgibt, nit gehandelt noch
an ine begert worden ist, sonder haben sich die Sachen
zwischen uns und demselben Rieger dergestalt begeben:
Als Rieger alhie ain haus zu malen angefangen, ist er
als ainer, so der malergerechtigkait alhie nit hat, von
ains handwerkhs der maier verordneten derohalben
angered und durch unsern gebietenden und gunstigen
herren burgermaister Hyeber als derselben zeit im ambt
vermög unserer Ordnung, so wir von euer herrlichkait
vest und fursichtigen, ersamen, weisen haben, davon
abgeschaft worden, dann dieselb unser Ordnung ver-
1 Der Rand des Pergaments eingerissen in Länge von 1 Cm.