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Kunsthistorische Sammlungen des Allerhöchsten Kaiserhauses <Wien> [Hrsg.]
Jahrbuch der Kunsthistorischen Sammlungen des Allerhöchsten Kaiserhauses (ab 1919 Jahrbuch der Kunsthistorischen Sammlungen in Wien) — 11.1890

DOI Heft:
II. Theil: Quellen zur Geschichte der kaiserlichen Haussammlungen und der Kunstbestrebungen des Allerdurchlauchtigsten Erzhauses
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Schönherr, David von: Urkunden und Regesten aus dem K. K. Statthalterei-Archiv in Innsbruck, [2]
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https://doi.org/10.11588/diglit.5770#0439
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URKUNDEN UND REGESTEN

AUS DEM

K. K. STATT HALTEREI-ARCHIV IN INNSBRUCK

HERAUSGEGEBEN VON

Da- DAVID RITTER VON SCHÖNHERR.

(FORTSETZUNG.)

6555 i54i Jänner 28, Innsbruck.

Gregor Düring, Steinmetz, welcher über Befehl der
tirolischen Kammer in den letzten Jahren verschiedene
Reisen %ur Besichtigung und Begutachtung von Bauten
unternommen hatte, legt der Kammer seine Rechnung
vor und bemerkt am Schlüsse derselben, er sei vom al-
ten Baumeister (Jörg Kölderer) viel gebraucht worden,
Visirungen zu verschiedenen Gebäuden, speciell ^um
neubau bei hof, zu machen.

Or. mit der eigenhändigen Unterschrift Düring''s, A. VII.

6556 i54i Februar.

Ludwig Endorfer schreibt an die Regierung
Innsbruck, sein Grossvater Jörg und sein Vater Alex
Endorfer hätten wegen ihrer dem Kaiser Maximilian I.
und dem jetzigen König Ferdinand I. geleisteten treuen
Dienste jährliches Wart- und Dienstgeld auf Lebenszeit
erhalten. Auch hätten sie den alten Thurm und die Be-
hausung %u Hötting neben der Kirche zu gebrauch des
giessens und anderm innegehabt und ersessen. Nach-
dem nun sein Vater in des Königs Dienst ums Leben
gekommen und er in dessen Fussstapfen getreten und
seine und seines Grossvaters Kunst erlernt habe und
ausüben wolle, so bitte er, man möge in Anbetracht
der Verdienste seines Grossvaters und Vaters und des
Ümstandes, dass sein Bruder Alex zu des Königs Ar-
tillerie nach Ungarn gesendet, vom Feinde erschossen
worden sei, ihm das jährliche Wart- und Dienstgeld
sowie die Behausung pi Hötting gleich seinem Vater
verleihen.

Die Kammer bemerkt auf der Rückseite des Ge-
suches, sie halte sich in der Sache nicht für competent,
der Bittsteller möge sein Gesuch an Se. Majestät selbst
richten.

Der Haus^eugmeister Ott von Achterdingen, wel-
cher das Gesuch Endorf er s zur Berichterstattung er-
hielt, constatirt, dass laut der von Endorfer produ^ir-
ten Urkunde vom Jahre i4g6 seinem Grossvater Jörg
Endorfer für sich und seine Söhne, von denen jedoch
keiner mehr am Leben, Thurm und Behausung %u Höt-
ting verliehen worden sei. Sein Vater sei lange Zeit

Giesser und Büchsenmeister gewesen und habe 80 Gul-
den Dienstgeld gehabt; was aber sein Sohn Ludwig
Endorfer im Giessen und Schiessen leiste, könne er
nicht beurtheilen, da derselbe bisher in seiner jugend
weder im felde noch sonst geschossen oder gössen hat.
Sein Gutachten gehe aber doch dahin, dass dem Bitt-
steller mit Rücksicht auf die Verdienste seiner Voreltern
und in ansehung vaters und brueders ablaibung in
Hungern und das er Ludwig etleicht mer grunds zum
giessen dann ein anderer haben mag und der König in
diesen laufen bekannter vertrauter gesellen bedarf und
züglen muss, 40 Gulden Wart- und Dienstgeld und
Thurm und Behausung in Hötting verliehen werden
mögen.

Or., A. VII, n7.

6557 i54i März 7, Innsbruck.

Die Tiroler Regierung sendet über Befehl Königs
Ferdinand I. ddo. Neustadt 18. Februar i54i in Betreff
der Errichtung eines Giessofens zu Zengg, um das dort
vorhandene zerbrochene Geschützmetall vergiessen zu
können, das vom Feldzeugmeister und vom Haus^eug-
meister hierüber erstattete Gutachten und bemerkt, sie
habe vorsorglich mit Alexander Löffler darüber verhan-
delt und dieser verlange für den Fall, dass er nach Zengg
beordert werden sollte, Haus und Werkstätte daselbst,
ferner das nöthige Bohr^eug und Eisenwerk, Seile, Züge,
Spindeln z^um Formen u. s. w., doch beanspruche er im.
Ganzen nicht mehr, als dass er ohne Schaden wieder

zurückkommen könne.

Missiven an Hof 1541, f. 34.

6558 i54i März ig, Wien.

König Ferdinand I. beauftragt die Regierung %u
Innsbruck auf deren Bericht vom 7. März, Alexander
Löffler nach Zengg abzufertigen.

Geschäft von Hof 1541, f. 52.

6559 i54i März 28.

Die Regierung zu Innsbruck gibt jener von Ensis-
heim Weisungen in Betreff der Bezahlung des Stein-
metzen und Werkmeisters beim Rathhausbau daselbst.

Gemeine Missiven 1541, f. 123, 162.
 
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