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Karo, Georg
Fuehrer durch Tiryns — Athen, 1934

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https://doi.org/10.11588/diglit.14546#0039
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35

Süden haben wir ihren Abschluß in der Flucht der Nordmauer
der ehemaligen Ackerbauschule gefunden.

Hier scheint einst ein Bach, wohl
der jetzt nördlich von der Burg nach
Westen fließende, die Grenze gebildet
zu haben. Von einer Stadtmauer ist
nirgends eine Spur aufgetaucht. Die
südlich der Landstraße noch offen
liegende Grabung, die nach ihrem
Abschluß wieder zugeschüttet werden
soll, ergab eine Reihe von Wohnschich-
ten, die bis in frühhelladische Zeit
hinaufreichen. Es handelt sich hier in
den oberen Schichten um rechtwink-
lige, gleichmäßig orientierte Häuser,
meist mit kleinen Höfen und Backöfen,
die dicht neben einander liegen.
Innerhalb der jungmykenischen Zeit
tritt ein Wechsel der Orientierung
ein, der lehrt, daß die Stadt zerstört
und nach neuem Plan wieder aufge-
baut worden ist. Dies kann man gut
in der noch unvollendeten Grabune
im Südosten der Burg sehen, wo neben
dem oben S. 12 erwähnten Megaron
ein anders orientiertes Haus liegt, das
nach dem Scherbenbefund auch jung-
mykenisch ist. In der Mitte seines
Hauptraumes ist, genau wie im Mega-
ron 29 (oben S. 28), ein rechteckiger
Herd aus gestampftem Lehm erhalten.
Er war einst mit Scherben abgedeckt,
nach einer im Mykenischen nicht
seltenen Weise.

An der Stelle, wo von der Straße Abb. 11. Plan des Kuppelgrabes.
nach Kophini ein Feldweg nach Süd-
osten abzweigt, ist zu Weihnachten 1915 in der Ruine eines beschei-
denen spätmykenischen Hauses ein bedeutender Schatz von Gold-
 
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