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Kindler von Knobloch, Julius ; Badische Historische Kommission [Hrsg.]
Oberbadisches Geschlechterbuch (Band 1): A - Ha — Heidelberg, 1898

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https://doi.org/10.11588/diglit.1467#0494
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490 Gurapost — Freiherren von Gundelfingen.

Gumpost. Bürgerliches Geschlecht in Konstanz. Caspar 1418 Bürgermeister, 1430 Kathsherr.
Diebolt 1438 Bürger. Jacob G. 1465 Rathsherr, siegelte 1488 mit folgendem Wappen: Getheilt, unten
in drei Querreihen zu 15 Plätzen geschacht; auf dem Stechhelme ein geschlossener Flug. Ulrich G.
1535 Bürger in Radolfzcll.

Gumprecht. Ein um das Jahr 1461 blühendes Geschlecht der Stadt Waldshut.

Gundel. Hainz Smid genannt Gundel führte 1372 im Schilde drei rechtsgekehrte und abwärts
gewendete Hämmer mit querliegenden langen Stielen (Codex Salemitanus).

Freiherren von Gundelfingen. Den Namen Gundelfingen führen: 1) ein Städtchen im Pfalz-
Neuburgischen; 2) ein Dorf G. im Breisgau, B.-A. Freiburg, schon 1008 urkundlich vorkommend;
3) eine Herrschaft mit den Dörfern Nieder- und Hohen-G. und der Burgruine Hohen-Gundelfingen im
Lautrachthaie im Württemberg. O.-A. Münsingen, einst der Sitz der Freiherren von Gundelfingen,
welche bis zu ihrem Erlöschen in der Geschichte des Oberbadischen Gebietes eine bedeutende Rolle
gespielt haben. Ihrem Wappen nach waren sie zweifellos Stammesgenossen der Herren von Justingen
und von Steußlingen. Soweit mir bekannt, ist eine besondere Bearbeitung der Geschichte dieses Edel-
herrengeschlechtes noch nicht im Druck erschienen. Das mir zugängliche Material reicht zur Auf-
stellung einer umfassenden, zuverlässigen Stammtafel nicht aus.

Ob die im Rotulus Sanpetrinus als Gutthäter des Klosters St. Peter auf dem Schwarzwalde Ge-
nannten diesem Dynastengeschlechte oder etwa einem aus dem Breisgauischen Dorfe G. entstammenden
Ministerialengeschlechte angehören, ist fraglieh, aber wegen der abweichenden Taufnamen fast anzu-
nehmen. Rudolfus de Gundelvingen, Ropertus de G. sammt seinem Sohne Heinricus werden als Gut-
thäter. Burchardus de G. als Zeuge genannt.

Von dem Freiherrengeschlechte erscheinen zuerst: Swikerus 1105; Burchardus 1113. Conrad
v. G. aus St. Blasien, wurde 1141 Abt von Allerheiligen in Schaff hausen, resignirte aber und zog sich
nach dem Kloster St. Blasien zurück. Rudolf 1145 Domherr in Konstanz. Gottfried v. G. 1170.
Conrad 1192, 1200 Domherr in Konstanz. Conrad v. G. 1201, 1208 Domherr in Straßburg. Swigerus
de Gundolfingen 1216. Ulrich, Vater und Sohn, 1220. Heiligge 1223 Klosterfrau in Waldkirch.
Swikerus de Gundelvingen und sein Sohn Hermannus 1228. Heinricus de Gundolvingen, nobilis,
1246. Wohl sein Bruder ist der schon 1236 genannte Swigerus miles de, welcher 1246 sammt seiner
Gattin und seinen Kindern Güter mit Kloster Salem tauscht. Diese Kinder sind: a) eine Tochter,
als deren Gatte Konrad von Markdorf 1219, 1236 urkundet; b) Swigerus, R., 1246, 1264; c) Ulricus,
R., 1246, 1264; seine Söhne sind: Ulricus, 1258, 1261 und Swigerus, 1261, und kommt des Letzteren
Sohn Swigerus 1261 vor; d) Swigerus, 1246, 1264; e) Fridericus, 1246; f) Bertholdus 1246, 1261;
g) Cunradus, 1246, 1264, er überließ 1261 Güter in Neufrach an die Abtei Reichenau; h) Heinricus,
1246. Heinricus miles de Gundelvingen 1257, nobilis vir 1265, 1285, senior 1272; sein Sohn Heinrich
1257, 1285. Heinricus senior de Gundilvingen verzichtet nebst seinen Söhnen Heinricus und Conradus
an Klostej Salem auf eine Wiese bei dem Schlosse Hirspil (Hirschbühl); sein dreieckiges Siegel zeigt
einen links aufspringenden Hirschen mit der Umschrift: f S'. HEINRICI. I. GVNDOLFINGO. Swi-
gerus senior et H. de Hirspil dicti de Gundelvingen 1264. Ulricus de G. 1264. Conrad v. G-,
Capitelherr der Abtei Reichenau 1264, Keller 1267, Decan 1276, 1282. Friedrich v. G. 1271, 1291
Capitular, 1274 Kämmerer zu St. Gallen. Conrad v. G. (vielleicht der Vorige), Portner in St. Gallen,
wurde 1282 zum Abte des Klosters gewählt, mußte aber nach dem Tode des Kaisers Rudolf, seines
Beschützers, 1291. 20. 7. abtreten, er war auch Abt von Kempten. Nobilis vir dominus Cunradus de
Gundolvingen dictus de Granhaim, 1276, verkaufte mit Willen des Bischofs von Konstanz an das
Kloster Salem seine Güter in Ostrach und Burgweiler nebst Schloß und Patronatsrecht 1279; uxor:
Guta von Hohentanne, 1276, 1279; Kinder: 1) Swiggerus 1279, derselbe ist wohl mit dem naehbe-
nannten Swiggerus dictus Bürger identisch und erscheint 1302 als Ritter; 2) Heinricus, 1279, 1295;
3) Anna, 1279; 4) Ita, 1279; 5) Guta, 1279. Zu dieser Linie gehört wohl auch der 1344 auftretende
Benz von Gundelfingen gen. von Granheim. Die Gebrüder Swiggerus, Conradus und Bertoldus de
Gundelfingen, milites, und ihre Vettern, die Gebrüder Swiggerus dictus Burger de G. und Heinricus
de G. vergabten an Kloster Salem Güter in Birkenweiler 1293 und ihre Zehnten in Wangen bei Ostrach
1295. Chunradus de G., miles, vergabte an Salem 1296. Als Kinder des Schwigger v. G. und seiner
Gattin Ita (wohl Schwester des Straßburger Domherren Eberhard von Entringen, welcher als avunculus
der Kinder bezeichnet wird) erscheinen: a) Heinrich, 1299 Domherr in Straßburg, vergabte als Chor-
herr und Chorbischof zu Straßburg Güter in Theuringen 1302 an Kloster Salem, stiftete Präbanden im
Straßburger Münster 1302, 1308, und testirte als archidiaconus ecclesiae argent. 1308. b) Mangold,
1302 Predigermönch, c) eine Tochter, vermählte von Stoffeln, d) Conrad von G., Edler und Ritter,
gab 1296. 2. 2. seine Burg Gundelfingen gen. Bichishausen nebst den Dörfern Bichishausen, Eglingen etc.
 
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