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Kindler von Knobloch, Julius ; Badische Historische Kommission [Hrsg.]
Oberbadisches Geschlechterbuch (Band 3): M - R — Heidelberg, 1919

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https://doi.org/10.11588/diglit.2607#0678
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fe74

Russler — Zum. Rust.

Fraglich, ob hierher gehören: «swester Ellin, die man spricht Rusecke» vergabt dem Kloster
St. Marx zu Straßburg 1278. 7. 5. Ida dicta Rüsseg, Witwe des Joes genannt Ruggen, schenkt dem
Spital zu Konstanz ' hr Haus 1357. 31.8.

W. In Gold schwarzes Einhorn, auf dem Helme ein goldener Schwanenhals, Hd. schwarzgolden
(Siebmacher II, 31, No. 12, ebenso, nur ohne Helmdecken: Donaueschinger Wappenbuch, f. 104 und
Wappenkodex Verein Herold, f. 71, N. 5). Varianten des Helmschmuckes: zwei Helme, auf rechtem
ein zwischen zwei Pfaufederstößen wachsender goldener Schwanenrumpf, auf dem linken nur goldener
Schwanenrnmpf (Stumpf, Schweizer Chronik), goldener Schwanenhals mit zwei Pfauenschweifen (Wappen-
kodex Verein Herold, f. 71, No. 4).

Russler. Rißlersberg, Häuser in der Gemeinde Elzach, B.-A. Waldkirch, ehemals Rußlersperg
oder Rüslersperg genannt, war der Sitz der Russler. Diebold R. 1579. Vielleicht gehören hierher:
Hans Rüßler von Säckingen 1433. Fridli R. von Säckingen, reversiert wegen Belehnung mit dem
kleinen Gerichte und den Gülten zu .. 1498 (der Ort ist nicht genannt. Schatzarchivsrepertorium I).
Siehe auch Rößler, S. 627.,

Rüssinger. Heinrich R. und Margarethe, seine Schwester, werden vom Herzog von Österreich
wegen 3000 fl. auf die Steuer zu Kiengen und Gülten der Mühle zu Kiengen verwiesen 1448.

Zum Rust. Nachfolgend werden vier Geschlechter aufgeführt, deren Zusammenhang wahr-
scheinlich, aber nicht erwiesen ist.

1) Geschlecht der Stadt Breisach.

Schrot zu dem R., Zeuge einer Schenkung an das Kloster Tennenbach 1245. 25. 7. Waltherus
zu dem Rüste, Zeuge zu Breisach 1270.31.12., Zeuge einer Urkunde des Klosters Marienau in Breisach
1272, wird Ritter genannt 1279, 1290 ... 4., des Rates zu Breisach 1290, ebenso 1294, 1296.28.4.,
1301. 10. 5., Zeuge eines Vermächtnisses an das Kloster Tennenbach 1307. 31. 1. Michael Walter zu R.,
Zeuge zu Breisach 1296. 1. 5. WTalter zu dem R. 1318. 14. 9. Walter zu dem R., der junge, 1320. 22. 3.
Walter zu Rhein wird mit seiner Schwiegermutter Mechtild z. R. und seiner Gattin Clara genannt
1344. 12. 1. Peter zum R., Zeuge zu Breisach 1318. 4. 9., Bürger zu Breisach 1324. 31. 1., 1336. 17. 8.,
tot genannt 1339. 3. 6. und 1345. 1.7.; seine Witwe Ottilie verkauft mit ihrem Sohne Rutschmann
Äcker zu Breisach 1339. 3. 6. Johann zum R. 1324. 18. 2.

2) Dienstmannengeschlecht der Stadt Colmar im Elsaß, das später Landbesitz im Elsaß und im
heutigen Großherzogtum Baden inne hatte. Ulrich der Schultheiß von Turenken und Ludwig der
Kirchherr zu Regensheim, Vettern, führen das Rustsche Wappen (drei gekrönte Adlerköpfe) 1315. Neben
der Schreibweise zum Rust kommt auch vielfach die Schreibweise von Rust bei dieser Familie vor.

In die Stammtafeln (S. 676—680) sind noch einzureihen: Marcwardoceme Rüste 1249. Cunzmann
zu R. 1283 Samstag vor der alten Faßnacht, Burgmann zu Landsberg 1303, im Rate zu Colmar 1308,
1313.11.12.; seine Tochter Cunzelina, Gattin des Rudolf Kage des Ruwelosse, Ritters zu Vendenheim,
erhält eine Verschreibung ihres Gatten auf eine Gülte zu Bischofsheim 1310 (genannt «nata quondam
Cuntzemanni dicti zum Rust deColumbaria armigeri»), verkauft mit ihren Kindern dem Erb von Kageneck,
cellerario ecclesiae St. Petri in Straßburg, einen Hof in Vendenheim 1323. 13. 3. Agnes von R., Küsterin der
Abtei Erstein 1304. Gebrüder: A) Cunzmann zum R. (auch Konrad genannt) 1331. 27. 5., im Rate derStadt
Colmar 1336 und 1346, als Colmarer Bürgerin dem Sühnbriefe der Stadt genannt 1340. 18. 2.; 1341, 1342
Oheim der von Balgow genannt 1346. 7. 4., Geselle der Trinkstube «zum Techan» in Colmar 1348. 7. 3.
Edelknecht 1342, 1349.13.10., 1350.1.4., 1351.30.10., Lehensmann der von Rappoltstein 1351
1362.19.8.; seine Tochter Katharina 1363 (vielleicht identisch mit der in der Stammtafel der Straß
burger Familie genannten Katharina, s. S. 681). B) Johann zum R. (auch Henni genannt) 1331. 4. 10.
Edelknecht 1333.29.6., 1340, 1342, Obervogt zu Sulz 1363, im Rate zu Colmar 1336 und 1340
Merklin zum R. verkauft Besitz an das Spital zu Colmar 1344, im Rate der Stadt 1344 und 1356
1358. 29.1. Kunzmann zum R., Ritter, im Rate der Stadt Colmar 1348. Konrad zum R., Schultheiß zu Col
mar 1373 und 1374, Ritter im Rate zu Colmar 1384, im Anniversar zu St. Martin in Colmar gen. 1391
Kunzmann von R., Edelknecht 1398, Ritter 1412. Albrecht von R., Edelknecht (gehört mit den zwei
nachfolgenden Albrecht vielleicht dem unter No. 3 genannten Geschlechte an), zu Stollhofen, gibt seinen
Konsens, als Gertrud Sirke Besitz verkauft 1346. 17. 5., «residens in Stollhofen», Bürge für Konrad
von Windeck 1357. 11. 5., vom Markgrafen Rudolf von Baden mit Lehen zu Stollhofen und Söllingen
belehnt 1364.19.11., tot 1365. 24. 6. Albrecht von R. hat 30 Pfund jährliche Zinsen in dem Dorfe Gams-
hurst von den Edelfreien von Geroldseck als Lehen 1390—1400; 1401. 25. 6. und 1403, Diener des
Markgrafen Bernhard von Baden 1407 und 1408. Albrecht von R., der junge, 1412.26.12., empfängt
die Lehen zu Stollhofen, Söllingen und Hügelsheim mit der Vergünstigung, daß, wenn keine Söhne
vorhanden sind, seine Tochter Gertrud ihm im Lehenbesitze nachfolgen darf 1417. 17. 11., reversiert
 
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