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L58

Rede des Herrn Zwickarrer in der Versammlung der Orientalisten
auf dem Philologen-Congreß in Berlin.
Meune Hörre»!
Wür haben sich hür versammelt, alle Orienlalüsten aus die ganze ßüvülüsürte Wöli mit'» ßweumäuligen UmkreuS von'» Neuen
Markt bi« in die Rosenstraß und ünclusüve der ganzen Hcudercutergaß, um ßu röden und ßu spreche» für dem Wähle der orientalische»
Völker und Sprachen, waS beu der Aufklörung unserer Zcut von düse Neue Preußische Kreuzzeuliing worden verfolgt und Herr
Wagner immer nüscht verlürt die Preußische Kokarde — warum? Weul nian beu düsen Man» kennen Mangel an kenne patriotische Ge-
sinnung nüinalS vorauSsetzen kan». Neun, im Gögcntheul! Und mit meunen Collögcn Jakob Grünim, was auch nicht wie die hart-
leubige Theologen in Stuttgart will böten für der gerechten Sache in Schlöswig-Holsteun. Wie heußl? Was göht mür SchlöSiuig-
Holsteun an? Ich sag' Ihnen, so lang' die Siaatsschuldscheune noch flöhen 86'^, ist eS noch eune geröchte Sache; sogleuch sü aber falle»
auf 67'^, fangt schon an die Pöbelhörrschaft und Anarchü, was nicht kann gelüiten wöiden, es seu denn mit BelagerungSßustand und KrügS«
gerücht. Und wie sünden Sü meunen Collögen Maßmann, was Rellstab in düse Vossische hat reßcnsürt seune Wütze mit „Haß und
Fluch,* waS ich schon vül bösser gelöst» Hab' in düse» Kladderadatsch; und wüll nicht haben Slraßburg ohne dem Deutschen
Käufer. Ich sag' Ihnen, er werd nischt krüge» Straßburg und wert, »ischt krügen keuncn Käufer. Und wü düstr Grümm
und düser Maß mann, so sind alle düse Germanen, waS unbegreuflich dömlich sind im Vergleuch ßu die Orienlalüsten. Und
wird keune Ruhe und kenn Früde würden, so lange wür haben ein Münüstörium Brandenborg oder Radowütz, un würde» müssen krügen
eun Münüstörium Joseph Zwickauer oder Isaak MoseS Hersch. Stoßen sü an, meune Hörre»: Das Münüstörium Isaak
MoseS Hersch soll löbe»!
Und hürmüt erklöre ich unsre Verhandlungen für geschlossen.

Feuilleton.

Hip! Hip! Hip! Ein donnerndes dreifaches Hoch
den zum Congreße hier weilenden Gelehrten! Sie wollen nicht beten für SchleS-
Wlg-Holjiein wie die hartherzigen Theologen zu Stuttgart, noch auch betteln wie
da« schlappherzige deutsche Volk — neni, sie werden Großes, Unermeßliche«,
Riesenhafte« vollführen — sie werden für die gerechte Sache handeln wie
e« Philologen zukommt. Professor Böckh sott bereit« bcauslragt sein, ein la-
teinische« Werk in 3 Folio-Bänden „Oe dello civili Ilolslcinium contra
vanao," zu schreiben. Die Noten und Scholien werden von den Herren
Grimm, Lach mann und Döderlein besorgt werden, »xd die Glos-
sen bleiben dem Kladderadatsch überlassen.

Treubundskaiten gellen mit Recht als vollkommene genügende Legitimation
bei den Berliner Thoren; denn da unserer Polizei nur raran gelegen ist,
auSlindlsche Wühler von Berlin fernzuhalten, der Treubund aber nur
in Preußen eristirt, so sind die TreubundSkaitcn für die Constabler der sicherste
Bewei«, daß ihre Eigenlhümcr nicht weit her sind.

Demois. Rachel ist zu Wien ihrer Schatulle beraubt worden, in der sich
glücklicher Weise nicht« befand. Sie erhielt deßhalb bald die Schatulle zurück
mit einem Zettel, worauf die Worte standen: blsäemoiselle, il ne vaut pn»
I» peine cke vous cbalouillcr.
Der Kölnischen Zeitung wird berichtet, daß Baiern „sich vor Al-
len berufen und fähig erachte, Preußen zur Anerkennung de«
Bundestage« zu zwingen, ja daß sich diese Meinung de« Mün-
chener Hofe« in kurzer Zeit auch strategisch documenttren werde."
— Wirklich? Die Bairische Bier-Politik de« Münchener Farbcn-
reiber« von der Pfordten könnte unberufen die Erfahrung machen,
daß mau auch anderswo braun und blau acht in der Wolle zu färben
»ersteht.
klebrigen« kann un« die Meinung de« geschützten Münchener Hofe« höchst
gleichgillig sein, da e« den patriotischen Bemühungen der Herren Prell, Ley,
Lip« u. A. gelungen ist, ein Bier Herzustetten, von welchem inan für den hal-
ben Preis denselben Rausch und denselben Katzenjammer bekommen kann wie
von ächt Bairl schein.

In Betreff de« „E o n st i t u t I o n e l l e n Easino" in Berlin überdieten
sich die Gutgesinnten in Versicherungen, daß der Zweck dieser Gesellschaft nur
der einer geselligen Unterhaltung sei, und daß diese.be „einen politischen
Charakter durchaus nicht Hab e."
Man kann über diese höchst überflüssigen Versicherungen höchsten« lacken,
da e« niemals bezweifelt woiden ist, daß die ganze Conftitutionelle
Partei durchaus keinen politischen Charakter hat.

Der Gemeindevertreter Krebs forderte seine neuen College» auf, wie er
mit Gott für König und Vaterland an ihr Amt zu gehen; die Vertreter weiden
gewiß mit ihrem Aeltekcn Krebs gleichen Schritt halten.

Herr Naunyn hat 1000 Nthlr. Repräsentation«- Gelder al«
Vergütigung erhalten für d e letzten beiden Jahre. Die Vorstellungen,
welche wir von unscrm würdigen Bürgermeister bekommen haben, bei allen Ge-
legenheiten. wo er sich und die Stadt repräscntirt d. i. rorgestcllt hat, sind un-
seres Erachten« zu niedrig bezahlt mit solchem Spottgelde.


Müller. Schnitze, sag' mal. Dir trefft man ja alleweilc ja nick mehr
zu Hause? Wo dreibst de Dir denn immer rummer?
Schnitze. Zu Hause bin ick wol; Ick laasse mir man bloß immer ver-
leignen.
Müller. Worum denn?
Schnitze. I, ick habe jeheert, se wollen mir durckau« zum Ober-
burjemeester haben, un ick will det nich; Ick will »ich mit all'
un jede» konkerlren.
Müller, Da hast de Recht; et ls °°ch faul.



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