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Koepplin, Dieter; Falk, Tilman; Cranach, Lucas [Ill.]
Lukas Cranach: Gemälde, Zeichnungen, Druckgraphik ; Ausstellung im Kunstmuseum Basel 15. Juni bis 8. September 1974 (Band 1) — Basel, Stuttgart, 1974

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https://doi.org/10.11588/diglit.10453#0026
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20

II. TABELLEN

erstmals Hofgewand: im Sommer in Torgau, im Winter auf der
Coburg13. Er hält sein eigenes Reitpferd14.
1505 Im Zusammenhang mit der Pest, die 1503-1506 wütet (1506 wird die

Universität Wittenberg nach Herzberg verlegt15), entstehen ein Altar
von Hans Burgkmair für Friedrich den Weisen16 und Cranachs
«Christliches Herz »-Holzschnitt (Nr. 7). Dürer weicht vor der Pest
1505/07 nach Italien aus17.

1507 Kurfürst Friedrich von Sachsen wird auf dem Reichstag in Konstanz
das Amt eines Generalstatthalters des Reiches durch König (seit 1508
«Kaiser») Maximilian verliehen (Nr. 28 und 32).

Erstmals wird ein «Junge», ein Werkstattgehilfe Cranachs, erwähnt,
1509 zwei Malerjungen (Lehrlinge), 1512 zwei Malerjungen und ein
Malergeselle, später zahlreiche Werkstattgehilfen18. Konrad Meit,
Bildhauer, benutzt Cranachs Werkstatt19.

1508 in Nürnberg am 6. Januar Verleihung eines Wappenbriefes durch
Kurfürst Friedrich den Weisen an Cranach (vgl. Nr. 131). Cranachs
Siegelring-Wappen, das er künftig als Signaturzeichen benutzt (ge-
flügelte Schlange, 1537 modifiziert), hat humanistisch-hieroglyphi-
sche, vielleicht astrologische Bedeutung; es erinnert an das Signet
des Jacopo de' Barbari, des kursächsischen Hofmalers von 1503 bis
1505, und an die Gattung der Buchdruckerzeichen20.

Im Sommer (Mitte Juli oder zweite Julihälfte21 bis spätestens 18. No-
vember22) Reise in die Niederlande (Antwerpen u.a.), wohl im Zu-
sammenhang mit einer geheim geplanten politischen Heirat Fried-
richs des Weisen und mit anderen politischen Schwierigkeiten23.
Cranach porträtiert den achtjährigen Erzherzog und späteren Kaiser
Karl (1509 folgt in Wittenberg das Bildnis des sechsjährigen kur-
sächsischen Thronfolgers Johann Friedrich: Nr. 597, Farbtafel 8).
Albrecht Dürer liefert Friedrich dem Weisen die Tafel mit der
«Marter der 10000 Christen» (Abb. 3).
1508/09 Arbeit auf der Coburg24.

1509 Widmungsepistel mit Christoph Scheurls Lob auf Cranach (Nr. 96)
wird gedruckt25. Karlstadt bezeugt, dass Cranach lateinisch sprechen
könne26.

Tod Wilhelms von Hessen, 1510 Friedrich der Weise Obervormund
über den Prinzen von Hessen (vgl. Nr. 294, Farbtafel 25).
Symphorian Reinhart, den der Humanist Otto Beckmann als
«sculptor» (Holzschneider) 1509 rühmt, druckt in diesem Jahr das
mit Holzschnitten Cranachs reich geschmückte Buch über die von
Kurfürst Friedrich gesammelten Heiligtümer der Wittenberger
Stiftskirche (Nr. 9 5 ff.); 1512 druckt er, wieder mit Holzschnitten Cra-
nachs, eine Andachtsbüchlein des Adam von Fulda, der in Torgau
Hofkapellmeister Friedrichs des Weisen gewesen ist (gest. 1506)27.
Passions-Holzschnitte (Nr. 310fr.). Grosses Triptychon der hl. Sippe
(Abb. 24). Lebensgrosses Gemälde der «Venus mit Cupido».
 
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