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Küch, Friedrich [Bearb.]
Quellen zur Rechtsgeschichte der Stadt Marburg (Band 1): 1918 — Marburg, 1918

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https://doi.org/10.11588/diglit.41405#0216
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194

Urkunden und Akten.

were, also das er nogelich behilde kleidunge und fudungea), adir
suite dem, demb) er also schuldig were, (arbeiten an der schulle,
ab anders der, deme er schuldig were)c), das von ime nemen wulde,
und sali doch der dem schulthaftigen pflegen kleidunge und fudunged)
zu siner notdurft. Und will des der schulthaftige nicht tun, so
sali man ine antwurten dem schultgemarene) bie dem geren, der-
selbe ine auch sali halten, als man sulche lüde von rechte halten sali.
12. Item es sali auch niemand, wer der sii, mit würfeln
spelenf) inwendig der stait adir uswendig in dem gerichte zu
Wetterg) umb gelt adir geldiswert. Wer es dopobin tede, so
dicke das gescheeh), suite er verbrochen haben zwene gülden, der
suite uns einer1) und der stait Wetterk) einer1), und darzu vier
wochen us der stait sinm). Auch wilcher unser burger adirn) in-
woner, wer der sii, geistlich adir werntlich0), wurfelspele wissentlich
in sime huse adir wonunge lidet adir gestadet, so dicke er das
tut, sali er das verbuessen mit zweien gülden, der einer uns und
einer der stait Wetter p) gefallen sallq), und darzu vier wochen buessen
der stait sinr), inmaissen vorgerurts).
II.
1. Regelmäßige Abhaltung von zwei Gerichtstagen in der Woche j be-
schleunigte Erledigung; Rechtsbefragung in schwierigen Fällen/ Vermeidung
der Kosten. 2. Verpflichtung der Richter und Schöffen zur sinngemäßen und
unverzüglichen Ausführung. 3. Einschränkung der Berufung an den Land-
grafen oder dessen Rat. 4. Strafen für Richter und Schöffen. 5. Verpflichtung,
der gerichtlichen Ladung Folge zu leisten. 6- Erledigung außer gerichtlicher
Streitfälle durch Richter und Rat. 7. Schadenersatz von Richter, Schöffen und
Rat an die Parteien. 8. Erledigung der noch schwebenden Fälle. 9. Be-
strafung von solchen, die das Gericht verschmähen, sowie 10. der wider-
spenstigen unterlegenen Partei. 11. Bezahlung der Vorsprecher. 12. 13. Be-
strafung der Träger von Bannbriefen in weltlichen Sachen. 14. 15. Recht der
Bürger gegenüber den landgräflichen ,,ehrbaren Leuten“ und Dienern in
Schuldsachen. 16. Ausweisung von gebannten Ausländern. 17. Erledigung
der an geistlichem Gericht noch schwebenden Rechtsfälle. 18. Entfernung von
gebannten land gräflichen ,, ehrbaren Leuten“ und Dienern. 19. Verbot des
Spiels. 20. Verbot des Aufenthalts auf der Straße ohne Licht nach dem
Läuten. 21. Strafen für nächtlichen Unfug. 22. Verbot des Aufenthalts in
den Schenken nach dem Läuten. 23. Verkündigung der erneuerten Ordnung
auf den ungebotenen Dingen.
Wir Wilhelm von gotis gnaden lantgrave zu Hessen, grave
zu Katzenelnbogen etc.1), han gemerkt und verstanden mancherlei
gebrechen und intrag, die uns in unsern werntlichen gerichten und
Sachen zugelegt werden. Und darumb sin wir mit unsern erbern
retenu) in unsern werntlichen gerichten und Sachen, unser lande

a) fuderunge K. b) K hat nur einmal dem. c) Die eingeklammerte
Stelle fehlt in der Vorlage (Wetter). d) fuderunge K. e) schultgemahen
K. f) spilen mit wiirffeln K. g) Cassel K, Rottenbergk R. h) Statt so
dicke das geschee folgt hinter zwene gülden: alß dicke er das thette K\ statt
das geschee: er das thete R. i) einer uns KR. k) Cassel K\ Rotten-
bergk R. 1) In K folgt hier gefallen. m) blieben R. n) burger adir
fehlt K. 6) geistlich adir werntlich fehlt K. p) Rottenbergk R; ohne
Namen K. q) Fehlt bei K. r) pleiben K. s) vorgeschreben R. t) Wir
Ludewig von gotis gnaden lantgraffe zcu Hessen KBG. u) KBG fügen hin-
zu und dem raide zcu Cassel.
 
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