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Küch, Friedrich [Bearb.]
Quellen zur Rechtsgeschichte der Stadt Marburg (Band 1): 1918 — Marburg, 1918

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https://doi.org/10.11588/diglit.41405#0293
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1520 Mai 4 — 1523 vor Juli 6.

271

der stait Marpurg und sonst nimant zuentgegen ist, bsondern allein
darumb gmaeht und ufgericht, damit der arme bei dem riehen
und ein iglicher bei dem andern möge pleiben. Und dieweil die-
selbige tuchsatzung bei uns gwest, ist das hantwerk fast dapfer
ufkomen. Weiter ist am tag, ander hantwerke mehir haben auch
unter inen etlieh gwonheite, als nemlich die beeker, darunter muß
ein iglicher nit, so viel er wil, backen. Bitten, sie bei ihrer Tuch-
satsung su lassen.
Ansfert. Ortsrepositur Marburg', Papier.

200. Um 1523.
Die Schmiede su Marburg an (den Statthalter an der Lahn).
1. Der Schmied im Deutschen Haus. 2. Feilhalten von Schmiedeware.
3. Die Schlosser in den Dörfern.
Strenger, fester, liber amptman. Uch ist wol bewost,
1. wie das mir smede u. s. ersucht haben nemlichen eines 1er-
jungen halben us dem Deuschen hus, das uns dan nit me von
noden ist gewest, bitten u. s., das er vorschaffen, das er uns unser
gerechtekeit gebe, ader das die Deuschhern kein me annemen1).
Zum andern. Das alhie . . etlieh burger sint, die unser ge-
macht arbeit fei haben2), und mir uns alle zit flissen wollen, das
kein mangel an arbeit, die mir alhie gemachen kun, nit mangel
sin sah Bitten u. s., wollet ansehen, das mir alhie nit me haben,
dan was mir mit unser hant erarbeiten können, dan die nesten
smed alhie rum uns großen schaden dun mit unser arbeit, so be-
gern mir, das die nesten smed alhie umb die zunft uns helfen halten,
wie in andern steden in u. g. h. lant zu Kassel und allenthalben.
Zum dritten. Das etliche Schlosser in dorfen wonen, die dan
nit zugelossen sin in dem rezes3). Darumb ist unser flissege bit,
das dieselben umbwonen die Schlosser mochten bi und obe sin
ader unser hantwerk keufen und hallen (!) helfen, als mir dun, dan
mir u. g. h., was die not erfordert, zu tag und nacht bereit sin. . . .
Ausfert. Ortsrepositur Marburg; Papier; ohne Unterschrift.
20JL 1523 vor Juli 6.
Die von der Stadt Marburg eingereichten Artikel und die
durch den Landgrafen Philipp darauf getroffene Entscheidung.
1. Stadtregiment. 2. Versteuerung der liegenden Güter aus gestorbener
Bürgerfamilien. 3. Versteuerung der Güter abgewanderter Personen. 4. Ver-
steuerung der durch geistliche Personen erworbenen Bürgergüter. 5. Wein-
schank des Deutschen Ordens. 6. Schüler im Kugelhaus. 7. Steuerpflicht der
in freien Höfen sitzenden Bürger. 8. Schirnzins der Fleischhauer und Bäcker.
9. Einzäunung von Gemeinland und Gräben vor der Stadt. 10. Bierbrauen,
Wollenwage und Handwerksbetrieb in den Dörfern. 11. Steuerpflicht von An-
gesessenen. 12. Erhöhung der Pacht von Deutschordensgütern durch Änderung
der Münzwährung. 13. Steuerpflicht der Bürger, welche Ämter inne haben.
14. Viehpfänden und Schutztreiben auf dem Glaskopf. 15. Weinungeld auf
drei Jahre. 16. Weinmarkt am Samstag.

1) Vgl. Nr. 212 § 34.
2) Vgl. Nr. 96.
3) Es ist fraglich, ob hier Nr. 202 gemeint ist. Vgl. § 9.
 
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