1539 Juni 26— 1539 Juli 3 (1540 Apr. 15).
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246. 1539 Juli 3—1540 Sept. 2.
Stadtratsbeschlüsse betr. Kirchenordnung und Polizei.
1539 donnerstags nach visitationis Marie (Juli 3).
Zum nehisten donnerstag sal der kirchen ordenung1) und
eitesten geratschlagt, wie und welcher masse man (!) mit den Über-
tretern und gotslesterungen gehandelt werden möge.
1539 uf donnerstag nach Kiliani (Juli 10).
Bürgermeister und rait sein willig und wollen auch der stat-
knechte darzu vergönnen, das uffintlich laster, welche Christen nit
gezemen, als ehepruch, hurerei, folsaufer, speler und gotslesterer,
nachdem sie ersten gewarnt, gestraft werden. Zum andern der
wirtshuser, so wein und hier schenken, sol es lut meins g. f. und h.
hiebevor usgangen ordenung gehalten werden und denen, so teg-
lich in wirtzhusern legen, kein wein noch bier langen, besonder sie
iren weib und kindern das brot zu erwerben anweisen. Zum
dritten wa imants ein vihe abgehit, sal er dem Scharfrichter,
welcher sein geborlichen Ion vom rathus davon hat, anzeigen, us
der stat zu prengen. Zum virten sol ein iglicher sein mist und
Unreinigkeit us der stat furen und prengen. — Es sol niemands
frembde person, so sich alhie zu wonen heimlich unterschleifen,
sonder vorwissen des burgermeisters zu behusen nit annemen.
1539 donnerstags vigilia assumptionis Marie (Aug. 14).
Bürgermeister und rait sollen den stathelter der hochzeit
halber ansuchen und etlicher stete beschwerung zu Ziegenhain fur-
getragen erinnern und derhalben bitten, dem schultheissen be-
velch tun, das er mit der büß an den armen ein zeitlang gedult
haben, so wollen sie an u. g. h. in der kurze ansuchen, ob sie den
artikel abschaffen mögen.
1539 donnerstags nach Luce (Okt. 23).
Uf die anbrachten supplication meins g. h. bescheit: . . . Der
hochzeit und kintbet halben sal man sich mit den predieanten ver-
gleichen und vereinigen.
1540 sexta post pasce (Apr. 2).
Der hochzeit halben, nachdem der stathelter und rete in der
canzlei nit mehr dan einen tag hochzeit zu halten zulassen, so
wollen burgermeister und rat solchs zunft und gemeine, iren rat
darin anzuhoren, furhalten, das man noch ein malzeit erlangen
-möge. Dergleichen der gewisse stunde im zechen lut der orde-
nung zu halten.
1540 donnerstags nach Misericordia domini (Apr. 15).
Zunft und gemein haben gewilligt, das man das brauhus in
der Werdergassen, so der castens (!) des Vermögens were, abpreche
und von nuwen buwe. Weiter der hochzeit und der stunde halben
des teglichen zechens lut der ordenung haben sie mit dem rate
vor gut angesehen, das man unsern gnedigen hern underteniglich
1) Die Kirchenordnung dieses Jahres gedr. Landesordnungen I S. 109 ff.
— Vgl. auch Nr. 238.
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246. 1539 Juli 3—1540 Sept. 2.
Stadtratsbeschlüsse betr. Kirchenordnung und Polizei.
1539 donnerstags nach visitationis Marie (Juli 3).
Zum nehisten donnerstag sal der kirchen ordenung1) und
eitesten geratschlagt, wie und welcher masse man (!) mit den Über-
tretern und gotslesterungen gehandelt werden möge.
1539 uf donnerstag nach Kiliani (Juli 10).
Bürgermeister und rait sein willig und wollen auch der stat-
knechte darzu vergönnen, das uffintlich laster, welche Christen nit
gezemen, als ehepruch, hurerei, folsaufer, speler und gotslesterer,
nachdem sie ersten gewarnt, gestraft werden. Zum andern der
wirtshuser, so wein und hier schenken, sol es lut meins g. f. und h.
hiebevor usgangen ordenung gehalten werden und denen, so teg-
lich in wirtzhusern legen, kein wein noch bier langen, besonder sie
iren weib und kindern das brot zu erwerben anweisen. Zum
dritten wa imants ein vihe abgehit, sal er dem Scharfrichter,
welcher sein geborlichen Ion vom rathus davon hat, anzeigen, us
der stat zu prengen. Zum virten sol ein iglicher sein mist und
Unreinigkeit us der stat furen und prengen. — Es sol niemands
frembde person, so sich alhie zu wonen heimlich unterschleifen,
sonder vorwissen des burgermeisters zu behusen nit annemen.
1539 donnerstags vigilia assumptionis Marie (Aug. 14).
Bürgermeister und rait sollen den stathelter der hochzeit
halber ansuchen und etlicher stete beschwerung zu Ziegenhain fur-
getragen erinnern und derhalben bitten, dem schultheissen be-
velch tun, das er mit der büß an den armen ein zeitlang gedult
haben, so wollen sie an u. g. h. in der kurze ansuchen, ob sie den
artikel abschaffen mögen.
1539 donnerstags nach Luce (Okt. 23).
Uf die anbrachten supplication meins g. h. bescheit: . . . Der
hochzeit und kintbet halben sal man sich mit den predieanten ver-
gleichen und vereinigen.
1540 sexta post pasce (Apr. 2).
Der hochzeit halben, nachdem der stathelter und rete in der
canzlei nit mehr dan einen tag hochzeit zu halten zulassen, so
wollen burgermeister und rat solchs zunft und gemeine, iren rat
darin anzuhoren, furhalten, das man noch ein malzeit erlangen
-möge. Dergleichen der gewisse stunde im zechen lut der orde-
nung zu halten.
1540 donnerstags nach Misericordia domini (Apr. 15).
Zunft und gemein haben gewilligt, das man das brauhus in
der Werdergassen, so der castens (!) des Vermögens were, abpreche
und von nuwen buwe. Weiter der hochzeit und der stunde halben
des teglichen zechens lut der ordenung haben sie mit dem rate
vor gut angesehen, das man unsern gnedigen hern underteniglich
1) Die Kirchenordnung dieses Jahres gedr. Landesordnungen I S. 109 ff.
— Vgl. auch Nr. 238.