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Küch, Friedrich [Bearb.]
Quellen zur Rechtsgeschichte der Stadt Marburg (Band 1): 1918 — Marburg, 1918

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https://doi.org/10.11588/diglit.41405#0399
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1548 Apr. 19 (1548 Mai 31 — 1549 Juni 20). 377
1548 donnerstags omnium sanetorum (Nov. 1).
Die metzler sollen ihr unschlett uf einzeln bodemgin, das einem
leden zu erlangen ist, schmelzen und das E nit hoher dan 20 heller
geben.
1548 donnerstags nach dem heiligen christag (Des. 27).
Den metzlern sol die ordnung des kalpfleischs, 5 post Thoine
anno 47 ufgericht1), vorgehalten und dero mit allem ernst nach-
gesetzt werden.
1549 donnerstags nach dem achten der heiligen drei konige
tag CJan. 17).
Den metzlern ist der bescheid, donnerstags nach Thome anno
etc. 47 gefallen, vorgelesen und inen, sich des zu gehalten, untersagt
worden. Sie haben aber gesagt, das werden sie nit tun. Derhalb
sol zum nehisten ungepoten ding die vorgeschrieben ordnung ge-
lesen und sie in gemein geruegt, und welcher sich bei seinem eid
nit purgieren kan, gestraft werden.
1549 donnerstags nach Valentini (Febr. 21).
Die fleischauwer sollen verzeichnet geben, wo vorkeufer
seien, und solln dieselb namhaftig machen, damit burgermeister und
rate den vorkauf abzuschaffen geburlich insehens haben mögen.
Desgleichen sollen die fleischauwer auch, wie gerichtlich erkant
ist, kein kalp verhauwen, es hab dan das angehengt gewicht.
Welcher aber solchs verpreche, sol in vier wochen sein handwerk
zu treiben nit zugelassen, darzu das fleisch genommen und vor die
hunde geworfen werden.
1549 donnerstags nach Cantate (Mai 23).
Des kalpfleischs halben ist beschlossen, das die fleischauwer
ein stunde uf die drei tag dinstag, dornstag und sampstag, welche
inen am besten gelegen ist, benennen und anzeigen sollen, in
welcher sie alle kelber, so des tags verhauwen werden soln, in
beiwesen der besehern wigen, und welch kalp 26 E erreicht, sol
umb drei heller das E gegeben werden. Welchs aber zwuschen
20 und 26 E wigt, soln 2 E fünf heller gelten, und dasselb uf einer
eigen besondern schirn, die derwegen von (den) besehern bestimpt
und inen angezeigt werden sol, gehauwen werden. Welcher
metzler aber in der benanten stunde einig kalp hinterhalten und
nit wigen oder im hause unangehenkt verhauwen wurde, sol darumb
geruegt und geburlicherweise gestraft werden.
Und dweil die besehern in satzunge des rintfleischs mit den
fleischhauwern nit ubereinkomen mögen, so soll die alt ordnung
an die hand genommen und kein ander dan gemast fleisch gesetzt
und daruf mit den metzlern gehandlet werden, wie dan solchs den
metzlermeister(n), nemlich Jacob Langenstein und Sifert Feltacker,
angezeigt ist mit bevelch, solchs an das handwerk zu pringen.
1549 donnerstags nach Trinitatis (Juni 20).
Die metzler sollen ingemein gerügt werden, das sie wider
ufgerichte ordnung die kelber nit angehengt noch gewiegen haben.

1) s. o. S. 322.
 
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