DOI Artikel:
Lill, Georg: Die Jahresausstellung im Glaspalast 1919
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.8771#0004
EUGEN
ZÖ L L E R
Parkfigur
Kunsstein
DIE JAHRESAUS STELLUNG IM GLASPALAST 1919
nter den zahllosen Schwierigkeiten des
gerade für München so folgenschweren
^^_3^Jahres 1919 hat es sich derMünche'ner
Kunstgewerbeverein nicht nehmen lassen, eine
kleine, gewählte Kollektion von kunstgewerb-
lichen Arbeiten der großen Münchener Kunst-
ausstellung im Glaspalast 1919 einzufügen. Im
ganzen ohne Zweifel erfreulich, war die Aus-
stellung zwar keine Erfüllung — sie konnte es
nicht sein —so doch ein deutliches Versprechen,
daß das, was München im Laufe der letzten
Generation auf dem Gebiete des Kunstgewerbes
sich erworben, für sich auch festhalten will.
Auf alle Fälle glaubte man eher diesem Ver-
sprechen als dem, was die sogenannte freie
Kunst bieten konnte.
Die kommende Generation wird für das
Kunstgewerbe andere Verhältnisse vorfinden,
als die jüngste Vergangenheit sie bot. Die
reinen Luxusgegenstände werden stark in den
Hintergrund gedrängt werden, vielleicht ganz
verschwinden. In vielen Fällen wird man dies
Kunst und Handwerk. Jahrg. 1920. 1. Vierteljahrsheft
1
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Parkfigur
Kunsstein
DIE JAHRESAUS STELLUNG IM GLASPALAST 1919
nter den zahllosen Schwierigkeiten des
gerade für München so folgenschweren
^^_3^Jahres 1919 hat es sich derMünche'ner
Kunstgewerbeverein nicht nehmen lassen, eine
kleine, gewählte Kollektion von kunstgewerb-
lichen Arbeiten der großen Münchener Kunst-
ausstellung im Glaspalast 1919 einzufügen. Im
ganzen ohne Zweifel erfreulich, war die Aus-
stellung zwar keine Erfüllung — sie konnte es
nicht sein —so doch ein deutliches Versprechen,
daß das, was München im Laufe der letzten
Generation auf dem Gebiete des Kunstgewerbes
sich erworben, für sich auch festhalten will.
Auf alle Fälle glaubte man eher diesem Ver-
sprechen als dem, was die sogenannte freie
Kunst bieten konnte.
Die kommende Generation wird für das
Kunstgewerbe andere Verhältnisse vorfinden,
als die jüngste Vergangenheit sie bot. Die
reinen Luxusgegenstände werden stark in den
Hintergrund gedrängt werden, vielleicht ganz
verschwinden. In vielen Fällen wird man dies
Kunst und Handwerk. Jahrg. 1920. 1. Vierteljahrsheft
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