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Kunstgewerbeblatt: Vereinsorgan der Kunstgewerbevereine Berlin, Dresden, Düsseldorf, Elberfeld, Frankfurt a. M., Hamburg, Hannover, Karlsruhe I. B., Königsberg i. Preussen, Leipzig, Magdeburg, Pforzheim und Stuttgart — NF 24.1913

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Kunstgwerbliche Rundschau
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https://doi.org/10.11588/diglit.4432#0027

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KUNSTGEWERBLICHE RUNDSCHAU

□ Erfurt. Auf einem 50 ha großen Gelände soll ein
Friedhof mit Krematorium, Leichenhalle und Neben-
gebäuden angelegt werden. Deutsche Künstler können
EntwürFe bis /. Dezember an den Magistrat senden. Ein
Preisgericht, dem u. a. Grässel und Högg angehören, hat
über 10 500 Mark für Preise und 2000 Mark für Ankäufe
zu verfügen. °
□ Kassel. Vom Stadtverkehrsamt ist ein Plakat zur
Tausendjahrfeier der Stadt Kassel mit Termin für 31. Oktober
und mit Preisen von 550 Mark ausgeschrieben. Preisrichter
sind u. a. die Direktoren der Gemäldegalerie, der Kunst-
gewerbeschule und der Kunstakademie. □
n Köln. Der Kölner Verkehrsverein möchte durch einen
Wettbewerb künstlerisches Bildmaterial fiir Buchzwecke er-
langen. Am 1. November können sich die Künstler um
5100 Mark Preise und städtische Medaillen bewerben. Im
Preisgericht sind Ehmcke, Dr. Hagelstange, Hilsdorf,
Schellen und Claus Meyer. o
□ Laber. Die 100. Auflage des Allgemeinen Deutschen
Kommersbuches soll moderner als die früheren eingebunden
werden. Preise nur 450 Mark. Preisrichter: »Kunstver-
ständige Persönlichkeiten«. Einlieferung am 31. Dezember.
n Leipzig. In preußischen, hessischen und reichsländi-
schen Eisenbahnabteilen soll künstlerischer Bilderschmuck
(Lithographien) ausgehängt werden. In Verbindung mit
der Kgl. Akademie, dem Buchgewerbeverein und dem
Bunde deutscher Verkehrsvereine erläßt die Firma/?. Voigt-
länder einen Wettbewerb mit Preisen von 1000 Mark ins-
gesamt. Einlieferung /. Dezember. Preisrichter: Franz Hein,
Horst Schulze, Max Klinger und Max Seliger. □
n Leipzig. Auf Leipziger Künstler sind zwei Wett-
bewerbe beschränkt: Der erste für eine Medaille, die als
Erinnerung an die Einweihung des Völkerschlachtdenkmals
vom deutschen Patriotenbund, Blücherstraße 11, gewünscht
wird und für die den Preisrichtern Seffner, Scharenberg,
Julius Vogel u. a. zur Entscheidung am 12. Oktober
1200 Mark zur Verfügung stehen; der zweite betrifft das
12. Deutsche Turnfest 1913, für das mit Preisen von
1900 Mark ein Plakat und mit Preisen von 600 Mark eine
Festpostkarte gewünscht werden. Die Einlieferung erfolgt
am 5. Oktober und als Preisrichter sind gewählt Seffner,
Heroux, Scharenberg und Tschammer. — Ein Plakat für
die »Internationale Ausstellung für Buchgewerbe und
Graphik 1914« ist allgemein ausgeschrieben. Preise: ins-
gesamt 4000 Mark; Preisrichter: Max Seliger, Th. Th. Heine,
Max Klinger, Ludwig Manzel und W. Thiemann. Ein-
lieferung am 10. November. o
□ Leverkusen. Wettbewerb für eine Arbeiterkolonie für
die Farbenfabriken Bayer & Co. Im Preisgericht: Metzen-
dorf-Bensheim und Hofmann-Darmstadt. Preise lOOOOMark.
Einlieferung am 4. November. □
° Meißen. Am 1. Dezember sind Entwürfe für Wandplatten
an die Meißener Ofen- und Porzellanfabrik vorm. C. Teichert
(genau adressieren!) einzusenden. 3 Preise zu insgesamt
2150 Mark. Preisrichter: Carl Groß und William Lossow
in Dresden. □
° Prag. Unter deutschböhmischen Künstlern ist ein für
400 Kronen ausführbares Studentenzimmer mit 3 Preisen
von insgesamt 1500 Kronen ausgeschrieben. Im Preis-

gericht sind Krattner und Zasche in Prag. Einlieferung
am 15. Oktober. „
d Sofia. International sind für 1. Dezember n. J. ausge-
schrieben, zum Teil mit sehr hohen Preisen: ein Justiz-
palast, ein Königlicher Palast, ein Nationalmuseum und
eine Staatsbibliothek. Näheres erfährt man in der Archi-
tekturabteilung des Ministeriums fiir öffentliche Arbeiten
in Sofia, Bulgarien. „
PERSONALIEN
□ Charlottenburg. Wir hatten schon seit langer Zeit
eine Reorganisation der Charlottenburger Kunstgewerbe-
schule als dringend notwendig bezeichnet. Sie steht nun
bevor. Der ehemalige Direktor Schwarzlose wurde ver-
abschiedet und der Lehrer Wilkending aus dem Lehrkörper
entfernt. Nach einem kurzen Interregnum wird das Direk-
torat mit dem Regierungsbaumeister Wilhelm Thiele, der
mehrere Jahre und mit bestem Erfolg die Handwerker- und
Kunstgewerbeschule in Bielefeld geleitet hatte, besetzt.
Thiele studierte an der Technischen Hochschule und an
der Kunstgewerbeschule in Dresden und erhielt in Dresden
1906 die Goldene Medaille. Seine Frische und künstlerisch
anregende Persönlichkeit berechtigen zu der Hoffnung, daß
nun endlich aus der wichtigen und sehr besuchten Char-
lottenburger Schule das werden wird, was sie schon längst
hätte sein müssen, nämlich eine zeitgemäße Unterrichts-
anstalt. Die Schule verlor im letzten Jahre durch den Tod
den Lehrer Prof. Otto Stichling, von dem wir in dieser
Nummer zwei Plastiken abbilden. Stichling war ein sehr
begabter Bildhauer, doch lag ihm das Kunstgewerbliche
durchaus nicht, während er auf dem Gebiete der freien
Kunst manches bleibende Werk geschaffen hat. Seine Stelle
an der Schule ist noch unbesetzt, doch wird als Nachfolger
bereits der Bildhauer Kuöhl genannt, dessen Wahl man
gern zustimmen könnte. □
□ Breslau. Der Maler F. Pautsch ist zum ordentlichen
Lehrer an der Kgl. Akademie für Kunst und Kunstgewerbe
in Breslau ernannt worden. □
□ Köln. An die Kunstgewerbeschule wurde als Lehrer
für figürliche dekorative Malerei Robert Seuffert aus Düssel-
dorf berufen. □
□ Magdeburg. Der Direktorialassistent am Magdeburger
Kaiser-Friedrich-Museum Dr. Paul Ferd. Schmidt gibt seine
Stellung dort auf, um im Oktober d. J. in München mit einem
Teilhaber einen Kunstsalon für moderne Kunst zu eröffnen.
□ Offenbach. An die Kunstgewerbeschule der Tech-
nischen Lehranstalten Offenbach a. M. wurde der Maler
Richard Throll aus München berufen. □
□ Pforzheim i. B. Zum Direktor der Kunstgewerbe-
schule in Pforzheim wurde der Kieler Architekt F. W. Jochem
durch den Großherzog von Baden berufen, unter gleich-
zeitiger Ernennung zum Professor. □
o Zürich. Der Lehrer an der Kunstgewerbeschule in
Elberfeld Architekt Alfred Altherr, ein geborener Schweizer,
wurde zum Direktor des Züricher Kunstgewerbemuseums
und der Kunstgewerbe- und Gewerbeschule ernannt. Sein
Amtsvorgänger, Prof./, de Praetere, hat im April in Brüssel
das Direktorat seines neuen Museums »Maison des Arts
decoratifs« übernommen. °


Für die Redaktion des Kunstgewerbeblattes verantwortlich: Fritz Hellwao, Berlin-Zehlendorf
Verlag von E. A. Seemann in Leipzig. — Druck von Ernst Hedrich Nachf., g. m. b. h. in Leipzig
 
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