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Kunstgewerbeblatt: Vereinsorgan der Kunstgewerbevereine Berlin, Dresden, Düsseldorf, Elberfeld, Frankfurt a. M., Hamburg, Hannover, Karlsruhe I. B., Königsberg i. Preussen, Leipzig, Magdeburg, Pforzheim und Stuttgart — NF 24.1913

DOI Artikel:
Hellwag, Fritz: Harold T. Bengen
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https://doi.org/10.11588/diglit.4432#0058

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HAROLD T. BENGEN

DER Ausdruck »Flächenkunst« deckt nicht mehr den-
selben Begriff wie früher. — Die Fläche war End-
und Selbstzweck des bisherigen Tafelbildes, d. h.
auf sie wurde der dreidimensionale Natureindruck
zweidimensional als Illusion projiziert, was meist mit Hilfe
geometrischer Konstruktionen geschah. Seit aber die neu-
erwachte Architektur die Flächen als raumkünstlerisch unter-
zuordnende Teile eines Ganzen reklamiert hat, will die
zweidimensional erkünstelte, dreidimensionale Illusion, auch
in dem an die Wände gehängten Tafelbilde, sich nicht
mehr in die Räume des Hauses einordnen; das trifft in
verstärktem Maße für die direkt an die Wände gemalten

Bilder zu. Mit anderen Worten: die neue Architektur hat
die bis jetzt geübte Perspektive unbrauchbar gemacht und
erfordert von den Malern, daß sie die Natur nicht mehr
drei-, sondern gleich zweidimensional erleben. Ja, die
Herrschaft der Architektur hat noch andere Konsequenzen
gehabt, die uns zurzeit noch seltsam anmuten und wohl
noch ganz im Übergangsstadium sich befinden: den Kubis-
mus und Futurismus in der Malerei. Die Angehörigen
dieser Richtung haben die Fläche, vielleicht unbewußt,
derart stark als Architektur-Teil erlebt, daß sie, wie ja auch
die Architektur selbst nie Naturaufnahmen nachbildet,
sondern nur deren Kräfte gewissermaßen symbolisiert, nun


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