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Schäfer, der Bildhauer Prof. Wilhelm Haverkamp
und der Architekt Wilhelm Brurein.

Die Architektur auf der Berliner Jubiläums-
ausstellung. Bekanntlich wird bei der Jubiläums-
ausstellung im Glaspalast am Lehrter Bahnhof
der Architektur ein größerer Raum als in
früheren Jahren zur Verfügung gestellt werden.
Die Räume des Landesausstellungsgebäudes müssen
zu diesem Zweck nach den Plänen von March
und Brurein umgebaut werden. Diese Arbeiten
sind in vollem Gange. Man wird neue Säle
schaffen, deren Wandgestaltung durchaus schlicht
und einfach gehalten ist, damit die architektonischen
Ansichten am besten zur Geltung kommen.
Neben der retrospektiven Ausstellung sollen auch
Sonderausstellungen veranstaltet werden. So
werden in einem Saal die Werke Bodo Ebhardts
Aufstellung finden. An anderen Stellen wird man
die Schöpfungen Hoffmanns, Messels und Olbrichs
finden. Eine besondere Gruppe wird der
modernen Wiener Architektur eingeräumt. In
der retrospektiven Ausstellung wird man sich
unter anderem ein Bild machen können von den
Bauarbeiten der königlichen Bibliothek, vom neuen
Marstall, vom Berliner Dom, vom Posener Schloß,
von der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche, der
Döberitzer Heerstraße, der Hohkönigsburg, den
Cadiner Bauten, der Neuanlage der Terrassen
von Sanssouci, der protestantischen Kirche in Rom,
dem Neubau des Reichsmarineamts, der Holtenauer
Schleuse am Kaiser-Wilhelm-Kanal, der Kasernen-
bauten und vieler anderer großer Schöpfungen
des letzten Vierteljahrhunderts, für die der Kaiser
sein Interesse bewies.

Die Lotterie der Berliner Jubiläums-Kunst-
ausstellung. Auch in der diesjährigen Großen
Berliner Kunstausstellung zum Regierungsjubiläum
des Kaisers soll eine Verlosung hervorragender
Kunstwerke stattfinden. Für nicht weniger als
70000 Mark werden da für die Verlosung Kunst-
werke angekauft werden. Als kleinste Gewinne
will man mehrfarbige Künstlersteindrucke verteilen,
so daß jedes zehnte Los gewinnt. Für die Stein-
drucke wird unter den Mitgliedern des Vereins
Berliner Künstler ein Ausschreiben veranstaltet
werden. Für den ersten Hauptgewinn werden
für 10000 Mark Kunstwerke angekauft, für den
zweiten für 5000 Mark und so fort. Den
Künstlern bietet die Lotterie eine glänzende
Möglichkeit zum Bilderverkaufen.

Die nächsten Ausstellungen der Berliner Se-
zession. Die Berliner Sezession wird in diesem
Jahre drei Ausstellungen veranstalten. Die erste
wird die gewohnte Sommerausstellung sein, die
am 12. April eröffnet, aber früher als sonst, schon
am 20. Juli geschlossen werden soll. Es folgen
dann die Herbstausstellung vom 1. Oktober bis
1. Dezember und die Schwarz-Weiß-Ausstellung,

für die die Zeit vom 15. Januar bis 1. März 1914
vorgesehen ist. Während als Ausstellungsleitung
wie früher der Vorstand fungierte, sind für die
Ausstellung besondere Juroren eingesetzt.

Aus den Berliner Kanstsalons. Die Ga-
lerie Eduard Schulte brachte in ihrer
März-Ausstellung eine Sammlung von 50 aus-
gewählten Werken jüngerer Holländischer Künstler.
Ferner Kollektionen von Prof. Walter Geffcken-
München, Carl Felber-Dachau, George Plarcourt-
Bushey, Benedicta Caesar-Berlin, Carl Hessmert-
Berlin, Franz Lippisch - Charlottenburg, Rud.
Marcuse - Charlottenburg, Rud. Mülli - München,
Ottilie Roederstein- Hofheim, Herrn. Torggler-
Wien, Fianz Triebsch - Berlin u. a. — Werck-
meisters Kunstsalon, Berlin W. 8, Kronen-
straße 58, zeigte in der März-Ausstellung Gra-
phiken von Aenny Loewenstein und ihren
Schülerinnen, Holzschnitte von Walther Buhe,
Radierungen von Meta Cohn und Silhouetten
von Lotte Nicklass und Käthe Wolff. — Ferner
bleibt noch weiter ausgestellt: ,,Die Märki-
sche Landschaft", Originale von H. v.
Arnim, Erich Büttner, A. v. Finck, Prof. O.
Frenzel, Martin Frost, Rudolf Hellgrewe, Willy
ter Hell, Karl Hennemann, Th. Johannsen, Carl
Kayser-Eichberg, Louis Lejeune, Hans Licht,
Schulze-Schulzendorf, Franz Türcke, Prof. P. Vor-
gang und vielen anderen. — Im Kunstsalon
Keller &: Reiner waren Arbeiten von Schad-
Rossa, Eduard Dircks-Paris und Albert Hubert
ausgestellt. — Im Salon Cassirer sah man
eine Ausstellung von Werken des Pariser
„Expressionisten" Othon Friesz, des Dachauer
Malers Adolf Holzel und Blumenstücke von
Fritz Rhein. — Das Künstler haus hatte zu
Ehren Eugen Brachts eine x\usstellung von
Werken seiner Schüler veranstaltet. Man sah
Landschaften von Ludwig Dettmann, Max Uth,
Kayser-Eichberg, ter Hell, Karl Langhammer,
Oskar Frenzel.

Auswärtige Ausstellungen. Kunsthalle P.
H. Beyer & Sohn, Leipzig. In der März-
Ausstellung debütierte Hermann Ebers-München,
(Sohn des verstorbenen Aegyptologen Georg Ebers)
in seiner Vaterstadt mit einer größeren Sammlung
Gemälde. Daneben waren kleinere Gemälde,
Kollektionen von Frl. S. Schmidt-Eschke-Leipzig
und Ernst Klemm-Greiz ausgestellt. Frau J. Teich-
mann-Frankfurt stellte eine Anzahl Handzeich-
nungen, u. a. Illustrationen zu dem Gedicht „Ge-
spräche mit dem Tod" von R. G. Binding aus.
In der graphischen Abteilung sah man junge
Berliner Radierer (Paeschke, Nussbaum, Nolde,
Schocken, Pretzfelder usw.) und seltene Neu-
erwerbungen von Klinger, Stauffer, Meron, Fantin-
Latour, Greiner usw. — Im Deutschen Buch-
gewerbehaus zu Leipzig war eine Ausstellung
 
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