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Leo Liepmannssohn <Berlin> [Hrsg.]
Autographen von Musikern, Schriftstellern, Gelehrten, Naturforschern, bildenden Künstlern und historischen Persönlichkeiten, sowie von handschriftlichen und gedruckten Tabulaturen: Versteigerung, Freitag, den 15. November und Sonnabend, den 16. November 1929 im "Grünen Saal" des Meistersaales, Berlin W 9 (Katalog Nr. 56) — Berlin, 1929

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https://doi.org/10.11588/diglit.17505#0049
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MUSIKER-AUTOGRAPHEN.

249 Spohr (Louis). Eig. B. m. U. Cassel, den 15. October 1853. 1% Seiten. 4°. Mit
Adresse. —An Bernhard Hildebrand-Romberg in Hamburg.

250 — Eig. B. m. U. Caßel den 10 ten Mai 1858. 1% S. Gr.-4°.

Über eine beabsichtigte Aufführung seines Oratoriums „Der Fall Babylon s".
,,. . . Ob in einer kleinen bayerischen Stadt ein Orchester zusammen zu bringen ist, was
das Werk zu bezwingen, im Stande ist ? Denn die Orchesterparthie ist keine leichte ... Es
gehört dazu, daß alle erste Blasinstrumente gut seyen müssen, weil in ihren Parthien nicht
ganz leichte Soli vorkommen. Ferner muß der Dirigent über 3 gute und geübte Posaunen
zu verfügen haben ..." Er schlägt dann vor, das Werk nur mit Pianofortebegleitung
zu geben.

251 Stammbuch des J. Wilich von Weihe. Mit 17 Eintragungen. Wittenberg 1582
—1584. Mit 3 schönen farbigen Miniaturen und 14 Wappen in Gold und Farben.
8°. Pergamentbd. 37 Seiten.

Unter den Eintragungen: v. Nostitz, v. Rechenberg, v. Knesebeck, v. Bergen, v. Wilden-
rain, v. d. Schulenburg. Die farbigen Miniaturen stellen dar eine Trinkszene von
Studenten mit Musikanten (Violinen- u. Gambenspieler,
sehr interessant) und 2 bemerkenswerte zeitgenössische Trachtenbilder (Meissnische
Edelfrau und Edelfräulein von 1584).

252 Stammbuch eines Herrn Hübler. Mit 37 Eintrag, aus Leipzig, Ilmenau, Stettin,
Stargard, Halberstadt etc. von etwa 1700—1815. Mit 33 Aquarellen.
Quer-8°. Brauner Lederbd. m. Goldornamenten u. Goldschnitt. 216 S.

Die Aquarelle sind zum Teil kostümlich interessant, 2 stellen musikalische Szenen
dar (Trio: Violinist, Lautenspieler u. Triangelspieler), Tafelmusik einer Herren-
gesellschaft u. Gesellschaftstanzdarstellung, ferner Darstellung aus dem
Ilmenauer Bergwerk zum Eintrag eines G. L. Wilcke, Ilmenau, 18. März 1709; ein 2. Ein-
trag aus Ilmenau etwa aus derselben Zeit rührt von Joh. Andr. Pfaff her.

253 Stammbuch des Violinvirtuosen Heinr. Romberg, Sohnes v. A n d r e a s R. (1802
—59), enth. 14 Eintragungen aus d. Jahren 1825—1827. Weinroter Ldrbd. m.
Goldkanten, Goldschn. u. schönen Vorsatzblättern. Kl.-Qu.-Fol.

Die Eintragungen sind durchweg musikalische, darunter umfangreichere,
von: Ferdinand Ries 1826 („Andantino" 1 S.), J. P. P i x i s 1825 („Dämon-Walzer",
2 S.), C. G. R e i s s i g e r 1827, Nestorius 1827, S p o n t i n i (Chor aus A 1 c i d o r , 1827,
1 S.), P. Baillot („Caprice", 2% S.), I. Moscheles 1826, L. Cherubini 1825 („Canon
ä l'infini", 1 S.), M. Ciasing 1827, „A.L. -" (vielleicht A. Lwoff) 1825, Fr. Mor-
lacchi 1827 („Lamento" 2 S.), J. N. Hummel 1825, A. Reicha 1825 („Canon par mou-
vement contraire", 2 S.). Besonders bemerkenswert ist der hübsche Beitrag v. Fei. Mendels-
sohn, Berlin 6. Febr. 1827, mit der Ueberschrift „Kurzgefasste Uebersicht des canonischen
Rechts" f. 3 Violinen (2 volle S.), der in gedrängter Form verschiedene Arten der Anwendung
des Canons zeigt. Mit den folgenden eigenh. Worten Mendelssohns: „Es ist mir fast lieb,
dass Sie, lieber Romberg, mir nur so kurze Zeit gelassen haben, denn nun habe ich wenigstens
eine Ausflucht, dass Sie abgesehen vom schlechten Canon, sich dabey zuweilen erinnern
werden Ihres Felix Mendelssohn Bartholdy".

253a Stammbuch aus d. Jahren 1847—69, enthaltend 23 Eintragungen. Qu.-8°. Vio-
letter geprcsster Ldrbd. m. Goldkante u. Goldschnitt

Enth. meist musikalische Eintragungen (16): F. H a 1 e v y , Ch. Halle, S p o n -
t i n i („Romanze", 2 S.), S. Thalberg, H. Leonard, J. Rosenhain, H. Litolff (2 mal), F. Ser-
vais, L. Spohr (2 mal), Jenny Lind, H. Herz, u.a. Ferner sind vorh. 1 Feder-
u. lsehr schöne Bleistiftzeichnung (Landschaft) v. Paul Weber, 1854.
Datiert sind die Eintragungen aus Braunschweig, Cassel, New York, sowie mehr-
fach aus Paris, Philadelphia u. Washington.

Hübsches Album.

254 Strauss (Richard), Komponist (geb. 1864). Eig. musikal. Albumbl. m. U. Karlsruhe,
11. Nov. 1913. 2 taktige musik. Phrase. Quer-8°.

255 Streicher (Joh. Andreas), Klavierbauer, Jugendfreund Schillers und Freund Beet-

Leo Liepmannssohn. Antiquariat. Berlin SW. 11. Bernburger Str. 14.
 
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