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Leo Liepmannssohn <Berlin> [Hrsg.]
Autographen von Musikern, Schriftstellern, Gelehrten, Naturforschern, bildenden Künstlern und historischen Persönlichkeiten, sowie von handschriftlichen und gedruckten Tabulaturen: Versteigerung, Freitag, den 15. November und Sonnabend, den 16. November 1929 im "Grünen Saal" des Meistersaales, Berlin W 9 (Katalog Nr. 56) — Berlin, 1929

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https://doi.org/10.11588/diglit.17505#0111
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NACHTRAG.

678 Goethe (Joh. Wolfg. v.) (1749—1832). Eigenhändiges Albumblatt mit Unter-
schrift („Goe the"). 1 S. (4 Zeilen). Kl.-qu.-8°.

Schönes Albumblatt aus der frühen Weimarer Zeit. „Du
nur bist gros der du weder zu dienen noch zu herrschen brauchst
um etwas zu seyn. Goethe."

Auf der Rückseite befindet sich eine Eintragung unterzeichnet von „Sophie de
Cronenberg nee de Stein", die datiert ist: „groß Carben le 24 d'oct. 1776".
Die Eintragung Goethes ist also ungefähr um dieselbe Zeit
anzusetzen. Er kam im November 1774 nach Weimar, so daß der vorliegende Aphoris-
mus sicher in der ersten Zeit seines dortigen Aufenthaltes entstanden sein wird.

679 Goethe (Katharina Elisabeth), die Mutter des Dichters (1731—1808).
Elg. Brief m. U. („C. E. Goethe"). Frankfurth 28. Jenner 1779. 2 Seiten. 8°.

Prachtvoller Brief mit wiederholter Erwähnung Goethes:
„Wir haben uns freylich über die neue Ehrenstelle von unserm
Sohn gefreut, das könnt Ihr leicht glauben — Gott erhalte
Ihn nur gesund und vergnügt. Arne n." Am 11. Juni 1777 war Goethe zum
Geheimbden Legations Rath mit Sitz und Stimme im geheimen Rat ernannt worden. —
Ferner empfiehlt sie ihren Vetter Georg Adolph Melber, Goethes Onkel (1725—
1780). Dieser hatte Johanna Maria Textor geheiratet und lebte als Kaufmann in Frank-
furt: da unser Sohn vielleicht Geschäfte halben nicht immer um Ihn seyn könte;
so thut Ihr was Ihr könt und vermögt um Herr Melbert seinen auffendthalt angenehm zu
machen: besonders ist Er ein Meister im Schlittschu schleifen und möchte Sich darinen
gern sehen lassen. Das wird sich schon machen lassen denke ich."

Über die frohen Stunden, die Goethe als Kind im Hause seines Onkels, des Material-
warenhändlers Melber, verlebte, vergleiche Dichtung und Wahrheit, I. Buch.

Leo Liepmannssohn. Antiquariat. Berlin SW. 11. Bernburger Str. 14.
 
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