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Meder, Joseph; Dürer, Albrecht [Ill.]
Dürer-Katalog: ein Handbuch über Albrecht Dürers Stiche, Radierungen, Holzschnitte, deren Zustände, Ausgaben und Wasserzeichen — Wien, 1932

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https://doi.org/10.11588/diglit.25797#0293
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266

Beschreibender Katalog

obgleich zeitlich frühere, auf Grund seiner stilistischen Unvollkommenheiten als Schülerarbeit
(Springinklee oder Wolf Traut) und nur der letztere auf Grund der vorhandenen Dürer-
Skizzen in London1 und der persönlichen Note als ein Dürer-Original bezeichnet wurde.
In ihrem Nebeneinander (Abb. 177 und 178) lassen sich die Unterschiede leicht erkennen: die
verfehlte asymmetrische Zusammenstellung, die Magerkeit der Formen gegenüber der ver-
bessernden ausgleichenden und zusammenschließenden Komposition des Meisters. Daher
wurde B. 166 als Dürer vorweggenommen und B. 165, wiewohl vorher entstanden, nur
anhangsweise beigefügt. Beide Stöcke in der Albertina.2

Der Originalstock zeigt eine Hohlkehlumrahmung, oben zwischen dem Lorbeerkranz
links und dem Zirkel- und Zangenabzeichen rechts das Wort STABIUS.

— a Früh, reinschwarz, von unversehrter Erhaltung auf festem Papier. Berlin, Dresden.

— b In Sammlungen gewöhnlich die späten Wiener Drucke von 1781 nach dem daselbst befind-

lichen Stock mit drei Druckzeilen (unten: „Tabula ab Alberto Dürer ligno incisa ...“), die oft
beseitigt sind. Links oben 1 cm Leistenersatz, unten links 1 cm zerstört. Papier rauh und
stark. Wz. 308 ICP mit Doppelkreuz. Reproduktion im Jahrbuch, 1886.

WAPPEN DES JOHANNES STABIUS. Mit der Umschrift, früherer Stock, doch Dürer-Schule.

B. 165: Dürer H. 1944 R. 242 Th. II, 124 D. I, 367, 45 : Wolf Traut Fl. I, 330: nicht Dürer
W. Schmidt, Chronik f. vervielf. Kunst 1891, IV, 13: Springinklee Chmelarz, Jahrb. d. kunsth. Sammlungen IV,
298, 300 Abbildung: Sammlung verschiedener alter Holzschnitte, Vienna, Kurzbeck 1781, fol°.

Der zeitlich früher und aus der Werkstatt hervorgegangene Stock kennzeichnet sich
durch die flache, aus acht Linien bestehende Umrahmung. Der Lorbeerkranz fehlt, wohl aber
bilden rechts Zirkel und Zange, Lorbeer- und Palmbäumchen eine unsymmetrische Füllung.
Der Name IOANN\STABIUS unten und ringsherum in dem Rahmen: FLAMMEUS ECCE
VOLAT CLVPEO IO VIS ARMIGER AVREO ... CONTULIT ARMA. (Abb. 178).

— a Frühen Drucken nicht begegnet.

— b 1538 In Gabriel Pesthinus, Nomenclatura sex linquarum, Wien, Singriner.

— c 1568 Nochmals abgedruckt bei Kaspar Stainhofer, Wien (vgl. A.Mayer, Wien, Buchdruckergesch.

I, S. 65, Nr. 304 und S. 104).

— d 1781 Häufiger Wiener Neudruck nach dem Albertina-Stocke mit drei Zeilen: „Tabula ab

Alberto Dürer ligno incisa, quae in augustissima Bibliotheca Caes.\Vindobonensi asser-
vatur\MDCCLXXXI. Unten vier Lücken. Wz. 308 ICP mit Doppelkreuz.

1886 Reproduktion im Jahrbuch der kunsthistor. Sammlungen des Kaiserhauses IV, 298.

293 WAPPEN DES LORENZ STAIBER (im Dienste Karls V). Ohne Monogramm [1320—1521].

B. 167, 168 H.1946 Ha.167, 168 R.240, 241 P. 168 und S. 212, Nr.284 Th. II, 190 D. I,

336, 142 Fl. I, 329 Naumanns Archiv XI, 67, 16 Dodgson, Mitteil. d. Ges. f. vervielf. Kunst, Wien 1903,
Nr. 3 (Abbildung der Dürer-Skizze) Fr. S. 144 K. 320 (1. Stock) W. 358 (nur 2. Stock, 2. Zustand).

1 Die flüchtigen Skizzen Dürers zu Zirkel, Zange, Palme und Lorbeer in dem Ms. 5229 des British Museums,
fol. 64, 65 (publiziert von C. Dodgson in Mitteil, der Ges. für vervielf. Kunst 1903, p. 57 und Diirer-Soc. 1911, Taf. XI).

2 Ein dritter Stock wurde in Zs. f. Bücherzeichen 1895, V. 8, mit Unrecht als Dürer publiziert (D. I, 368, Nr. 46").
 
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