Cod. Pal. germ. 416
Cod. Pal. germ. 416
Johannes Schechsius: Beichtbuch für Kurfürst Ludwig VI. von der Pfalz
Papier • 25 Bll. • 20,2 x 15,3 • Heidelberg • 1580
Lagen: 3 IV“ (mit Spiegel = 2 Bll.) + II 23 (mit Spiegel). Foliierung des 17. Jhs.: 1-19, Bll. 20 ::'-25 :;' mit moderner
Zählung. Wz.: verschiedene Varianten einköpfiger gekrönter Adler mit Buchstabe F auf der Brust, darunter ähn-
lich Piccard, WZK, Nr. 27.531 (Speyer 1570). Schriftraum (links und rechts durch Knicke begrenzt): 16,5-19 x
9,5-11; 25-31 Zeilen. Deutsche Kursive des 16. Jhs. von zwei Händen: I. l'-4‘ oben, 18 V—19 V (Johannes Schech-
sius); II. 4 r-18 r. Überschriften in Auszeichnungsschrift. Am Rand zahlreiche ausgeworfene Betreffe mit Verwei-
sungen auf zitierte Bibelstellen. Rot angestrichenes Kopert auf fünf durchgezogenen Bünden mit Rollen-,
Platten- und Einzelstempeln in Rauschel für Kurfürst Ludwig VI. von der Pfalz. Vorderseite Wappensuprali-
bros Ludwigs VI. in ovalem Lorbeerkranz, oben L P C [Ludwig Pfalzgraf Churfürst], unten Jahreszahl: 1579;
Rückseite vollmaureske Kartusche (Matthias Miller, in: Schlechter, Ottheinrich, S. 29f. Nr. 32; mit Abb. und
weiterer Lit. zum Einband). Riickentitel war: 416 Preces pro remissione peccatorum (vgl. Vatikan BAV Cod. Vat.
lat. 13220, 37 r). Farbschnitt (blau). Zwei Verschlußbänder aus grünem Gewebe, oberes abgerissen. Rundes
Signaturschild, modern: Pal. Germ. 416.
Herkunft: 3‘ Datierung, s.d. Das Beichtbuch wurde von Kurfürst Ludwig VI. von der Pfalz bei Johannes
Schechsius in Auftrag gegeben (vgl. Häusser 2, S. 129). Der Lutheraner Schechsius, der bereits in Amberg
Hofprediger Ludwigs war und in Heidelberg Mitglied seines Kirchenrates wurde, führt im Vorwort als Ent-
schuldigung für die Verzögerungen bei der Fertigstellung des Textes, den er nun mit den besten Wünschen für
das Neue Jahr 1580 übergibt, seine Arbeitsüberlastung und eine Erkrankung an (zu Johannes Schechsius vgl. u.a.
Häusser 2, S. 148; Press, Register). Vorderer Umschlag Capsanummer: C. 26. V alte römische Signatur: C. 416
P. Vorderspiegel Signatur, 19. Jh.: N°'416.
Schreibsprache: hochdeutsch mit wenigen spezifisch bairischen Formen.
Literatur: Wille, S. 53; Wilken, S. 470; Digitalisat: http://digi.ub.uni-heidelberg.de/cpg416.
l r-19 v JOHANNES SCHECHSIUS, BEICHTBUCH FÜR KURFÜRST LUDWIG VI.
VON DER PFALZ.
(1. l r/v) PSALM 42. >Psalmus 42<. Wie der Hirsch schreyet nach frischem wasser, so schreyet
meine Seel Gott zu dir... l v vnnd mein Gott ist. Ein Christ solle ihme auch lassen den 31
Psalm lieb sein, vnnd ihme denselben gemein machen.
(2. 2 r-18 r) JOHANNES SCHECHSIUS, BEICHTBUCH. (2 r-3 r) [Vorwort:] >In no-
mine Ihesv Christi, amen<. Durchleuchtigster hochgeborner Churfurst, gnedigster Herr,
E. Chf. G. haben verrückter zeyt mir gnedigst befolhen, einer formam Christlichs vnntter-
richts vnnd trostes, so ein getreuer Kirchendiener vff begeren einem Buesfertigen sunder ...
mitt zuthaylen schuldig, vff dz kurtzste zu uerfassen, vnnd E. Chf. G. zuzustellen ... 3 r
durch Crafft vnnd beystandt Gottes des heyligen geystes, miltigklich geben vnnd verley-
hen Amen. Datum am fest der beschneydung vnnsers allerheyligsten Jhesvs kindleins,
Anno 1580 [1. Januar 1580]. E. Chf. G. vnntterthänigster gehorsambster Joannes Schech-
sius. (4 r—18 r) [Text:] >Kurtze vnnd aynfaltige Form, wie ein Armer betruebter sunder,
Gott vnnd seynem heyligen Kirchenampt, seine sunde clagen, vnnd den trost der heyligen
Absolution begeren soll<. Nach dem er den Kirchendiener seine beschwerden zu hören
und angesprochen, mag die bekandtnus oder beycht, wie mans nennen, auff folgende oder
der gleychen weyßen geschehen. Ich Armer sündiger mensch bekenne vnnd veriehe, vor
Gott... 5 V >Christliche gegenanttwort vnnd bericht deß Kurchedieners [!], vff deß Buß-
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Cod. Pal. germ. 416
Johannes Schechsius: Beichtbuch für Kurfürst Ludwig VI. von der Pfalz
Papier • 25 Bll. • 20,2 x 15,3 • Heidelberg • 1580
Lagen: 3 IV“ (mit Spiegel = 2 Bll.) + II 23 (mit Spiegel). Foliierung des 17. Jhs.: 1-19, Bll. 20 ::'-25 :;' mit moderner
Zählung. Wz.: verschiedene Varianten einköpfiger gekrönter Adler mit Buchstabe F auf der Brust, darunter ähn-
lich Piccard, WZK, Nr. 27.531 (Speyer 1570). Schriftraum (links und rechts durch Knicke begrenzt): 16,5-19 x
9,5-11; 25-31 Zeilen. Deutsche Kursive des 16. Jhs. von zwei Händen: I. l'-4‘ oben, 18 V—19 V (Johannes Schech-
sius); II. 4 r-18 r. Überschriften in Auszeichnungsschrift. Am Rand zahlreiche ausgeworfene Betreffe mit Verwei-
sungen auf zitierte Bibelstellen. Rot angestrichenes Kopert auf fünf durchgezogenen Bünden mit Rollen-,
Platten- und Einzelstempeln in Rauschel für Kurfürst Ludwig VI. von der Pfalz. Vorderseite Wappensuprali-
bros Ludwigs VI. in ovalem Lorbeerkranz, oben L P C [Ludwig Pfalzgraf Churfürst], unten Jahreszahl: 1579;
Rückseite vollmaureske Kartusche (Matthias Miller, in: Schlechter, Ottheinrich, S. 29f. Nr. 32; mit Abb. und
weiterer Lit. zum Einband). Riickentitel war: 416 Preces pro remissione peccatorum (vgl. Vatikan BAV Cod. Vat.
lat. 13220, 37 r). Farbschnitt (blau). Zwei Verschlußbänder aus grünem Gewebe, oberes abgerissen. Rundes
Signaturschild, modern: Pal. Germ. 416.
Herkunft: 3‘ Datierung, s.d. Das Beichtbuch wurde von Kurfürst Ludwig VI. von der Pfalz bei Johannes
Schechsius in Auftrag gegeben (vgl. Häusser 2, S. 129). Der Lutheraner Schechsius, der bereits in Amberg
Hofprediger Ludwigs war und in Heidelberg Mitglied seines Kirchenrates wurde, führt im Vorwort als Ent-
schuldigung für die Verzögerungen bei der Fertigstellung des Textes, den er nun mit den besten Wünschen für
das Neue Jahr 1580 übergibt, seine Arbeitsüberlastung und eine Erkrankung an (zu Johannes Schechsius vgl. u.a.
Häusser 2, S. 148; Press, Register). Vorderer Umschlag Capsanummer: C. 26. V alte römische Signatur: C. 416
P. Vorderspiegel Signatur, 19. Jh.: N°'416.
Schreibsprache: hochdeutsch mit wenigen spezifisch bairischen Formen.
Literatur: Wille, S. 53; Wilken, S. 470; Digitalisat: http://digi.ub.uni-heidelberg.de/cpg416.
l r-19 v JOHANNES SCHECHSIUS, BEICHTBUCH FÜR KURFÜRST LUDWIG VI.
VON DER PFALZ.
(1. l r/v) PSALM 42. >Psalmus 42<. Wie der Hirsch schreyet nach frischem wasser, so schreyet
meine Seel Gott zu dir... l v vnnd mein Gott ist. Ein Christ solle ihme auch lassen den 31
Psalm lieb sein, vnnd ihme denselben gemein machen.
(2. 2 r-18 r) JOHANNES SCHECHSIUS, BEICHTBUCH. (2 r-3 r) [Vorwort:] >In no-
mine Ihesv Christi, amen<. Durchleuchtigster hochgeborner Churfurst, gnedigster Herr,
E. Chf. G. haben verrückter zeyt mir gnedigst befolhen, einer formam Christlichs vnntter-
richts vnnd trostes, so ein getreuer Kirchendiener vff begeren einem Buesfertigen sunder ...
mitt zuthaylen schuldig, vff dz kurtzste zu uerfassen, vnnd E. Chf. G. zuzustellen ... 3 r
durch Crafft vnnd beystandt Gottes des heyligen geystes, miltigklich geben vnnd verley-
hen Amen. Datum am fest der beschneydung vnnsers allerheyligsten Jhesvs kindleins,
Anno 1580 [1. Januar 1580]. E. Chf. G. vnntterthänigster gehorsambster Joannes Schech-
sius. (4 r—18 r) [Text:] >Kurtze vnnd aynfaltige Form, wie ein Armer betruebter sunder,
Gott vnnd seynem heyligen Kirchenampt, seine sunde clagen, vnnd den trost der heyligen
Absolution begeren soll<. Nach dem er den Kirchendiener seine beschwerden zu hören
und angesprochen, mag die bekandtnus oder beycht, wie mans nennen, auff folgende oder
der gleychen weyßen geschehen. Ich Armer sündiger mensch bekenne vnnd veriehe, vor
Gott... 5 V >Christliche gegenanttwort vnnd bericht deß Kurchedieners [!], vff deß Buß-
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