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Kalning, Pamela; Miller, Matthias; Zimmermann, Karin; Universitätsbibliothek Heidelberg [Hrsg.]
Die Codices Palatini germanici in der Universitätsbibliothek Heidelberg (Cod. Pal. germ. 496 - 670): bearb. von Pamela Kalning, Matthias Miller und Karin Zimmermann ... — Wiesbaden, 2014

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https://doi.org/10.11588/diglit.31953#0120
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Cod. Pal. germ. 531

Cod. Pal. germ. 531

Johann Naeve: Rezeptsammlung

Papier ■ 142 Bll. • 20 x 15,6 • Dresden (?) • um 1570/1575

Lagen: 18 IV 136" (mit 2 Spiegeln). Wz.: Wappen Sachsen mit Beischrift DRESTEN, Briquet 1414 (Dresden
1571-1574). Zwischen Bll. 13 und 14 fehlt eventuell ein Doppelbl., Textverlust? Foliierung des 17. Jhs.: 1-61,
Bll. 1 ::', la :,'-le ::', 62*—136* mit moderner Zählung. Schriftraum (links durch Knicke begrenzt): 14,8-16,2 x 10,2-
12; 14-21 Zeilen. Deutsche Kursive des 16. Jhs. von einer Hand. Am Rand häufig der Namenszug Pfalzgräfin
Elisabeths von Pfalz-Lautern zur Bezeichnung abzuschreibender Rezepte. 35 r, 36 v, 42 r/v, 46 v Randbemerkungen,
Ergänzungen oder Korrekturen von der Hand Dr. Wilhelm Rascalons, Leibarzt der Kurfürsten von der Pfalz
(1525/1526- nach 1591; Schofer, Katalog, S. 73-80). Beginnender bis starker Tintenfraß. Kopert mit
Einschlagklappe auf drei durchgezogenen Doppelbünden aus Leder, grün angestrichen. Auf dem Rücken alte
römische Signatur: 1615 [?] und Bibliothekstitel des 17. Jhs., nicht lesbar. Messingschließe an der
Einschlagklappe. Rundes Signaturschild, modern: Pal. Germ. 531.

Herkunft: Datierung aufgrund des Wasserzeichenbefundes, Lokalisierung aufgrund der Schreibsprache. Die Hs.
stammt aus dem Besitz Pfalzgräfin Elisabeths von Pfalz-Lautern und wurde für sie vermutlich in Dresden
angefertigt oder ihr von ihrer Mutter, Kurfürstin Anna von Sachsen, vermittelt (vgl. auch das Wz.). Auf dem
vorderen Umschlag von ihrer Hand: Doctoris [?] Neffe kunst buch. l* r Kompilationsvermerke: die salben hatt
Michcl aus dcm buch gcschricbcn; Hanß hat hirauß geschrieben; Michel hatt hierauß geschrieben; Eberhardtt
hatts geschrieben. Zu diesen drei Rezeptkompilatoren vgl. Kat. Heidelberg, UB 7, S. XVII, und die von
Eberhard geschriebenen Wasserrezepte in Cod. Pal. germ. 256. An zahlreichen Rezepten sind die Art der
Darreichungsform von der Hand Pfalzgräfin Elisabeths von Pfalz-Lautern sowie Vermerke der Kompilatoren
eingetragen: geschrieben. 9 r, ll r, ll v, 13 r, 21 v, 24 r, 25 r, 38 r, 53 r Monogramm £[lisabeth?]; 17 r, 17 v, 36 r, 36 v, 39 r, 43 r,
45 v, 58 r, 59 v steht an Rezepten gegen Schlag und Schwindel der Namenszug Elisabeth, 17 r, 17 v, 36 r, 36 v, 39 r an
Rezepten gegen Schlag und Schwindel das Monogramm iT[erzog] FJriedrich IV.?]. Vorderer Umschlag
Capsanummer: C. 148, Rücken alte römische Signatur, s.o.

Schreibsprache: hochdeutsch mit spezifisch ostmitteldeutschen Forrnen.

Literatur: Wille, S. 77; nicht bei Wilken; Digitalisat: http://digi.ub.uni-heidelberg.de/cpg531.

1 r—61 v JOHANN NAEVE, REZEPTSAMMLUNG (ungeordnet; 116 Rezepte). Dr.
Johann Naeve (1499-1574) war Leibarzt der Kurfürsten von Sachsen (vgl. Jöcher 3,
Sp. 803; Jöcher/Adelung 5, Sp. 344; Schofer, Katalog, Register).

Als Rezeptzuträger oder Probanden werden genannt: König von Polen (8 V); Herzogin
Barbara von Sachsen (8 V); Sophia von Miltitz (8 V); Gräfin Dorothea von Mansfeld-
Vorderort (ll r, 51 v); Dr. Johann Naeve (ll v, 13 r, 14 r, 21 r, 22 v, 23 v, 26 r, 27 r, 30 v, 34 v, 35 r, 42 r,
44 v, 45 r, 46 v, 50 r, 54 v, 56 v); Herzogin Sophie von Schlesien-Liegnitz (27 r); Hans von
Schellendorf (27 r); Frau von Bendorf (31 r); Erzbischof Matthäus (Lang von Wellenburg)
von Salzburg (32 r); Papst Paul III. (32 r); Appolonia Naeve (33 r, 47 v, 50 v, 54 r, 59 r); die Sibe-
rin (33 r); Dr. Simon Pistorius (33 v); F. Anastasius (?) (40 r); Dr. Johann Brambach (42 r, 44 v,
45 r, 47 v); Dr. Matilius (58 r).

Datiertes und lokalisiertes Rezept: 24. März 1564, Wien (60 v).

(1. l r-8 v) 11 Rezepte für Sülzen und Zelten sowie Kochrezepte. - (2. 8 V-61 V) 105 Rezepte
gegen verschiedene Krankheiten, darunter 3 Kochrezepte (25 v, 60 v). - l' :' r/v (bis auf
Kompilationsvermerke, s.o.), 1 a ;:" r-le ;:' v, 62 ;:' r-136 ;:' v leer.

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