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Kalning, Pamela; Miller, Matthias; Zimmermann, Karin; Universitätsbibliothek Heidelberg [Hrsg.]
Die Codices Palatini germanici in der Universitätsbibliothek Heidelberg (Cod. Pal. germ. 496 - 670): bearb. von Pamela Kalning, Matthias Miller und Karin Zimmermann ... — Wiesbaden, 2014

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https://doi.org/10.11588/diglit.31953#0145
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Cod. Pal. germ. 540

Iordanus Rufus: Hippiatria, dt. • Rossarzneien

Pergament und Papier • 65 Bll. • 18,3 x 13,7 • Heidelberg (?) • um 1400

Cod. Pal. germ. 540

Lagen: l'"+ 2 IV 16 + (VI-2) 26 + 3 IV 51 (ohne Bl. 33) + V 6’ + II 65". Bll. 1* 38/41, 45H6, 49-50, 53-55, 58-60, 62-
65“' Papier. Pergament mit einigen Fehlern (Löcher, Nähte). Maße Bll. 62-65*: 19,8 x 14,8. Reklamanten, zum
Teil durch Beschnitt weggefallen (35 v, 43 v, 51 v). Zeitgenössische Foliierung: I-XXXII, XXXIIII-LXI;
Foliierung des 16. Jhs.: LXII-LXIIII, Bll. 1*, 65* mit moderner Zählung. Wz.: zwei Varianten Horn
(Bll. 38/41, 45-46, 49-50, 53-55, 58-60), darunter Piccard, WZK, Nr. 119.996 (Straßburg 1399); Ochsenkopf
mit einkonturiger Stange mit schrägem Kreuz (Bll. 62—65*), Piccard, WZK, Nr. 60.243 (Wandlitz 1521); drei
Lilien in schräggeteiltem Wappenschild (eingelegter Zettel), nicht nachweisbar. Schriftraum: I. l r—61 r (rundum
mit Tinte begrenzt; zum Teil am Rand Einstichlöcher): 12,4-12,6 x 8,9-9,4; 23—25 Zeilen; II. 62 r-64 r: 16,5-17 x
11-11,5; 17-23 Zeilen. Jüngere gotische Kursive von einer Hand; Bll. 62 r-64 r (Register): Deutsche Kursive des
16. Jhs. von einer Hand. Für die Namen der Krankheiten, mancher Ingredienzien u.ä. sind Lücken gelassen. l r
Initiale mit Schaftaussparungen, Binnenfeldornamentik und einfachen, von der Initiale ausgehenden Blättern
über vier Zeilen in Rot. Lombarden über eine bis zwei Zeilen in Rot, 12 r, 14 v in Rot und Blau. Rote
Paragraphzeichen, l r-60 v übliche Rubrizierung. Kopert auf Kettenstichheftung mit Einschlagklappe (Rücken
mit Lederstreifen verstärkt), s. Fragmente. Zwei Verschlussbänder aus Hanfschnur, eine abgerissen. Rundes
Signaturschild, modern: Pal. Germ. 540.

Herkunft: Datierung aufgrund des Wasserzeichen- und Schriftbefundes, Lokalisierung nach der Schreibsprache.
Das Register wurde um 1520 angelegt, vgl. Wz., und der Hs. am Ende beigebunden. Nach dem
Schenkungsvermerk auf dem vorderen Umschlag (Pro Engelhardo de Hirschorn) war die Hs. im Besitz Ritter
Engelhards III. von Hirschhorn (1485-1530; Telle, Mitteilungen, S. 320 Nr. 27; Gundolf Keil, in: VL 2 11
[2004], Sp. 409f.). Über ihn, der in zahlreichen Fällen als Rezeptzuträger Kurfürst Ludwigs V. belegt ist (Kat.
Heidelberg, UB 7, passim), kam sie sehr wahrscheinlich in die Bibliotheca Palatina. Hinterer Umschlag,
Innenseite Federproben (15. Jh.). Eingelegter Zettel (16. Jh.): Rezept gegen Verletzungen durch einen vnhold bei
Mensch oder Tier. l* r Federproben (16. Jh.), u.a. Briefanfang. Vorderer Umschlag Capsanummer: C. 126;
Signatur (17./18. Jh.): 540.

Schreibsprache: südrheinfränkisch.

Literatur: Bartsch, Nr. 271; nicht bei Wilken; Kat. HSA-BBAW, Ludwig Schneider, April 1939, 17 Bll.; );
Hs. verzeichnet im ‘Handschriftencensus’; Digitalisat: http://digi.ub.uni-heidelberg.de/cpg540.

1 r-7 v IORDANUS RUFUS, HIPPIATRIA, DT. (Auszug). [Vorrede:] UNder allen den
thyern die got hat geschaffen dem menschen zu nocz ist daz pfert das edelst ... U [Text:]
DEn scheln von dem dü wilt haben ein gut fuelle den solt du nit viel laßen arbeiten ... 7 V
vnder den die es hat von geborte vnd den man gehelffen mag ist einer ob es krumbe beyne
hat. Lat. Grundtext: Jordani Ruffi Calabriensis Hippiatria, hrsg. von Hieronymus
Molin, Passau 1818, S. 1-17. 5 v-7 r sind zwei Kapitel über die vier Arten von Pferden
(Streitrösser, Reit-, Renn- und Lastpferde; 5 v-6 r) und die vier Qualitätskriterien (6 r-7 r)
eingefügt, die auf den Abschnitt ‘De equis’ aus dem Werk De animalibus des Albertus
Magnus oder eine gemeinsame lat. Vorlage zurückgehen (freundlicher Hinweis von Dr.
Martina Giese/Düsseldorf). Danach folgt ein kurzer Abschnitt zu den vier Gangarten des
Pferdes. Lat. Grundtext der Albertus-Texte: Hermann Stadler, Albertus Magnus, De
animalibus libri XXVI, nach der Cölner Urschrift, Bd. 2, Münster/W. 1920 (Beiträge zur
Geschichte der Philosophie des Mittelalters 16), S. 1377f. Zu der lat. Fassung der
Albertus-Vorlage vgl. Martina Giese, Der Tractatus de austuribus und seine Rezeption
durch Albert den Großen, in: Würzburger medizinhistorische Mitteilungen 28 (2009),

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