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Minst, Karl Josef [Übers.]
Lorscher Codex: deutsch ; Urkundenbuch der ehemaligen Fürstabtei Lorsch (Band 3): Schenkungsurkunden Nr. 819 - 1999, Wormsgau — Lorsch, 1970

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https://doi.org/10.11588/diglit.20607#0080
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URKUNDE 987 (18. Juni 773 — Reg. 905)
Schenkung der Witwe Munihild unter König Karl und Abt Gundeland

In Christi Namen, am 18. Juni im 5. Regierungsjahr (773) des Königs Karl will ich,
die Witwe Munihilt, für das Heil meiner Seele sorgen. Ich mache eine Schenkung an den
heiligen Märtyrer Nazarius, dessen Leib in dem in pago renensi (im Oberrheingau) gele-
genen Kloster Lauressam (Lorsch) ruht, beziehungsweise an jene geheiligte Mönchsgemein-
schaft, welche ebendort ihren Dienst verrichtet, und welcher der ehrwürdige Herr Gunde-
land als Abt vorsteht. Nach meinem Willen soll meine Gabe für ewige Zeiten gereicht
sein, und ich bestätige, daß sie freiwillig dargeboten wurde. Ich schenke in pago worma-
tiense (im Wormsgau), und zwar in der Gemarkung

Ottenstein (Off stein w. Worms! R.) eine Hof reite, Ackerland, Felder, Weiden, Wege,
stehende und fließende Gewässer und überhaupt alles, was ich in jener Gemarkung besitze,
ferner einen Knecht namens Giso und eine Frau namens Alihild. In ähnlicher Weise schenke
ich auch in der Gemarkung

Bucchenheim (Bockenheim, G-, K-, n. Grüstadt/W.) einen Weinberg, ganz und un-
verändert. Ich schenke, übergebe und übertrage ihn unter dem heutigen Tage aus meinem
in das Besitz- und Herrenrecht des Hl. Nazarius. Von diesem Tag an und für alle Zukunft
sollt ihr bevollmächtigt sein, ihn innezuhaben, zu behalten, zu verschenken, zu vertauschen
oder sonstwie damit zu machen, was ihr wollt. In allen Belangen sollt ihr freie und unum-
schränkteste Verfügungsgewalt haben. Der Vertrag wird hiermit gefertigt. Handzeichen
der Munihild, welche gewünscht hat, daß diese Schenkungsurkunde ausgestellt werde.
Handzeichen des Hartbert, ihres Sohnes. Ich, Samuel, habe die Niederschrift besorgt.

URKUNDE 988 (3. April 771 — Reg. 601)
Schenkung des Hodolfrid unter König Karl und Abt Gundeland

In Christi Namen, am 3. April im 3. Jahre unseres Herrn, des Königs Karl, mache
ich, Hodolfrid, zu meinem Seelenheil eine Vergabung. Sie sei gewidmet dem heiligen
Märtyrer Gottes Nazarius, dessen Leib in pago rinense (im Oberrheingau), im Kloster
Lorsch ruht, und ebenso auch jenen Gottesknechten, welche dort dienen und denen der
ehrwürdige Herr Gundeland als Abt vorsteht. Als ewiges Eigentum übergebe ich in pago
wormatiensi (im Wormsgau), und zwar in der Gemarkung

Offenstein (Offstein w. Worms!R.) auf Grund nachfolgender Fertigung vier Tagewerk
Ackerland. Geschehen in Laurissa (Lorsch). Tag und Zeit wie oben. Handzeichen des Ho-
dolfrid und seines Sohnes Benedict. Samuel war der Schreiber.

URKUNDE 989 (15. Mai 788 — Reg. 2012)
Schenkung von Angilolf und Raatgart unter König Karl und Abt Richbodo

Wir, Angilolf und meine Frau Raafijgart, machen im Namen Gottes eine Vergabung
an den heiligen Märtyrer Gottes Nazarius, dessen Leib in pago renensi (im Oberrheingau)
im Kloster Lauressam (Lorsch) ruht, dem der ehrwürdige Herr Richbodo als Abt vorsteht.
Mit Wirkung vom heutigen Tage schenke, übergebe und übertrage ich in pago wormatiensi
(im Wormsgau), und zwar in der Gemarkung

Offenstein (Off stein w. Worms! R.) ein Joch Ackerland. Es möge von heute an und für
 
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