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Morelli, Giovanni
Kunstkritische Studien über italienische Malerei (Band 1): Die Galerien Borghese und Doria Panfili in Rom — Leipzig, 1890

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https://doi.org/10.11588/diglit.2151#0271
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230

Die Galerie Borghese.

ständigen stellt sich jenes Bildchen auf den ersten Blick
als ein Werk aus der Schule des Garofolo dar. So
wenigstens sollte man meinen; dem ist aber nickt so
Der kürzlich verstorbene Professor Tommaso Minardi
nahm, wie viele andere, so auch diese hergebrachte Be-
nennimg für baare Münze an und schrieb daraufhin über
Gaudenzio Ferrari und die mailändische Schule. Ich würde
dieses Minardi nicht gedacht haben, hätte er nicht bei
seinen Lebzeiten in Rom sowol als auch im ganzen päpst-
lichen Staate für die grösste Autorität in der Kunst-
wissenschaft gegolten und gäbe es der Minardis nickt
so viele auch bei uns im heiligen Russland, ja vielleicht
selbst im gelehrten Deutschland. Minardi war Pro-

fessor der Malerei und überdies
etwa ein blosser Dilettant.

,Fachmann" und nickt

LOMBARDISCHE MEISTEE,

i

Nun bleibt mir noch übrig, meinen Lesern das
wenige mitzutheilen, was ich über die zwei mailander
Maler Ambroo-io de Predis und Bernardino de' Conti
zu sagen weiss.

AMBROGIO DE PREDIS.

Vor ungefähr zehn Jahren hatte ich die Freude, den
Freunden italienischer Kunst den trefflichen, bisher
völlig unbekannt gebliebenen Porträtmaler aus der mai-
ländischen Schule namens Ambroffio Predi vorzu-
stellen. Ein mit dem Namen: Ambrosius de pdis
(predis) melanensis (mediolanensis) 1502 * bezeichnetes
Bildniss des Kaisers Maximilian in der Ambraser-
Sammlung zu Wien hatte mich im Jahre 1873 zuerst
auf diesen von den Kunstschriftsteilem bisher ver-

siehe Nagler's Monogrammisten, I, 414.
 
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