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Morelli, Giovanni
Kunstkritische Studien über italienische Malerei (Band 1): Die Galerien Borghese und Doria Panfili in Rom — Leipzig, 1890

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https://doi.org/10.11588/diglit.2151#0304
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258

Die Galerie Borghese.

IIII

wie ihre drei altern Schwestern mit Malerei ab. y0
ihrer Hand sah ich vor Jahren im Hause des Vicara
von S. Pietro zu Cremona ein wenig erfreuliches Bild-
chen, worauf die heilige Familie dargestellt ist, nebst
dem heiligen Franciscus, welcher ein Körbchen voll
Trauben und Maulbeeren dem Christkinde darbrino-t.
Auf dem Bilde ist der Name der Künstlerin in GoldbucL
staben folgendermassen bezeichnet: ANNAE • MARIAE
. AMILCARIS • ANGVSOLAE • FILIAE.

Italien ist wol das einzige Land Europas, in wel-
chem so viele Jungfrauen sich der Malerkunst wid-
meten und es darin auch zu einer gewissen Meister-
schaft gebracht haben. Ich nenne hier unter andern
die fromme Catharina Vigri1 aus Bologna; die Irene
von Spilimbergo, Tizian's Schülerin; die Schwestern
Anguissola; die Marietta Robusti2; die Barbara
Longhi aus Ravenna; die Agnes Dolci aus Florenz;
die Lavinia Fontana aus Bologna; die Gralizia Fede.
aus Trient u. a. m.

DIE FERRARESER

:.'.:;!;;■

Nachdem wir einen Blick den Werken der floren-
tinischen, sowie anderer Malerschulen Italiens, geschenkt
haben, wollen wir nun einige unter den vielen Bildern
aus der ferraresischen Malerschule betrachten.

BENVENUTO GrAROFOLO.

Die Bilder von Benvenuto Grarofolo und von
DossoDossi leuchten uns ja von allen Wänden dieser

1 Ein Bild von ihr befindet sich in der Akademie von Venedig.

2 Das Museum von Madrid besitzt mehrere Bildnisse von
ihrer Hand.
 
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