Winnefeld, Hermann: Altertümer von Pergamon (Band III,2, Text): Die Friese des groszen Altars (Berlin, 1910)

Fundament des Altars von Nordwesten gesehen

Seit 1869 hatte Carl Humann auf dem Burgberg von Pergamon das Vorkommen großer Hoch-
reliesplatten beobachtet; von diesen Beobachtungen erwuchs der Plan der Ausgrabungen;
die Entdeckung weiterer Platten gleicher Art, die Aufsindung des Bauwerks, zu dem lie ge-
hörten, waren das erltc Ziel der im September 1878 begonnenen Unternehmung der Königlichen
Muleen; und als diele länglt über den ansänglich gelteckten Rahmen hinausgewachsen war, die
erlte Ausgabe in der Hauptlache gelölt sehlen, blieb bis zum Schluß der Arbeiten auf der
Hochburg F.nde 1S86 ein Hauptaugenmerk stets auf etwa noch weiter mögliche Vervollständigung
des iür die Reliesfolge Erreichten gerichtet. Noch 1901 und 1902 wurden weitere ergänzende
Nachforschungen verslicht. Neben die Reite des großen Frieses, die den etilen Anltoß gegeben
hatten, waren ichon lehr bald nach dem. Beginn planmäßiger Arbeit, mit ihnen vermilcht, solche
eines in kleineren Abmellungen gehaltenen Frieses getreten; war sür jene schon nach den erlten
Proben als Gegenstand der Darsteilung die Gigantomachie erkannt worden und danach das
Bauwerk, zu dem üe gehörten, nach der leither ost wiederholten Nachricht des Ampelius
(Bd. III 1 S. 3) als großer Prachtaltar bestimmt, ib wurden unter den Reiten des kleineren
Frieses lehr bald Darstellungen aus der Sage des Tclephos settgeltellt, und die Zugehörigkeit
auch dieses Frieses zum gleichen Altarbau konnte nach Technik, Stil und Fundverhältnillen
keinem Zweisel unterliegen.
Humanns erlle Bekann tichast mit einer Gigantomachicplatte war trauriger Art; er erzählt
im Erlten vorläusigen Bericht S. 11 aus dem Jahre 18Ö9 oder 1870: "Dennoch kam es vor,
«aß ich auf der Burg eines Tages ein großes ausgegrabenes Hochrelief fand, einen Gott dar-
steilend in voller Figur, jetzt kann ich lagen, zur Gigantomachie gehörend, und daß, als ich
Pergamon 111, 2. ,