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Siebmacher, Johann [Begr.]; Grass, Carl August von [Bearb.]
J. Siebmacher's großes und allgemeines Wappenbuch: in einer neuen, vollständig geordneten u. reich verm. Aufl. mit heraldischen und historisch-genealogischen Erläuterungen (Band 2,6): Der Adel in Baden: nebst Anhang, die Standes-Erhebungen des fürstlichen Hauses Fürstenberg enthaltend — Nürnberg, 1878

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https://doi.org/10.11588/diglit.24727#0021
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DER ADEL IN BADEN.

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öegenfeld, Frfarn. (Taf. 5 u. 6.)

Uradel der Schweiz, dessen näheres Stammhaus
Degenfeld in der schwäbischen Alp, in der ehemaligen
Herrschaft Rechberg liegt. Derselbe gehörte zur un-
mittelbaren Reichsritterschaft des fränkischen Kantons
Rhön-Werra.

Ulrich 1175 Bischof von Chur und Abt von St.
Gallen. Konrad liess sich 1280 in Schwaben nieder
und ward Stifter der hierhergehörenden schwäbischen
Linie, die sich später in den freiherrlichen Ast, ge-
gründet durch Johann Christoph, Gern. Barbara v. Rei-
schach und in den gräflichen, gegründet durch Conrad
f 1610 vermählt mit Margaretha von Zylnhard. spal-
teten (s. d. A.). Der Freitferrnstand wurde der Fa-
milie in der Person des Christoph Martin geh. 1588
•J- 1653 am 27. Januar 1625 erneuert, aber erst 1653
bediente man sich dieses Titels wieder.

Ritterschaftlicbe Besitzungen (1843): Die Höfe

Neuhaus und Eulenhof, sowie die Grundherrschaft
Ehrstädt, Amts Hoffenheim zu Sinsheim und Antheil
am Hof Wagenbach, Amts Neckarbischofsheim, ver-
möge welcher (1869) die Familie zu den stimmfähigen
und wählbaren Grundherrn gehört.

1. Stammwappen: Ueber b. Schildesfuss von

R. und S. geviert.

Kleinod: Zwei r. s. b. getheilte Hörner.

Decken: r. s.

2. Vermehrtes Wappen: Seit Ende des

16. Jahrhunderts. Geviertet: I u. IV Stammwappen.
II u. III: von R. und S. schrägrechts getheilt mit

einem schreitenden, gewöhnlich g. gekrönten, gr. Sittig
(f von Stammheim).

Kleinod: I z. Stammwappen, II zu Stammheim,
ein schrägrechts von R. und S. getheilter, meist ge-
krönter, Schwanenrumpf.

Decken: beiderseits r. s.

Freiherrliches Wappen: geviertet mit b.

Mittelschild, darin ein s. öfter gekrönter Adler. I u.
IV: Stammwappen, II u. III: Stammheim.

Kleinod: Zwei gekrönte Helme. I zum Stamm-
wappen, vor den Hörnern stehend, der s. Adler des
Mittelschildes. II zu Stammheim. Zuweilen steht ein
dritter gekrönter Helm, zwischen den beschriebenen
mit dem s. Adler und es fehlt dann der Adler beim
1. Kleinod.

Decken: beiderseits r. s. Der Helm III hat aber
wenn er vorkommt, b. s. Decken, (vide Adel in Wür-
temberg T. 1.)

Falkenstein, Frhrn. (Taf. 6.)

Uradel aus dem Breisgau, dessen Hauptbesitzungen
im Kirchzarter Thal bei Freiburg lagen. Hans Erhardt
v. F. Kämmerer des Erzherzogs Ferdinand Sigmund
wurde von demselben am 26. Sept. 1654 in den Erb-
ländischen Freiherrnstand erhoben, die Brüder Franz
Ignaz, Ignaz Dominik, Marquard Leopold und Adalbert
aber erhielten am 8. März 1708 für sich und ihre
Nachkommen die Reichsfreiherrnwürde.

Grundherrliche Besitzungen in Baden (1843), Har-
sen an dem Möhlinsbach, Oberrimsingen mit Schloss,
Amts Breisach und Neuershausen Amts Freiburg.

Die Familie ist auch 1869 im officiellen Verzeich-
niss der Grundherrn aufgenommen.

Wappen: In B. ein schreitender zehnendiger g.

Hirsch.

Kleinod: Der g. Hirsch wachsend.

Decken: b. g.

Fick, Frhrn. zu Angelthürn. (Taf. 6).

Adelsgeschlecht aus Franken, zum Ritterkanton
Odenwald gehörend, welches sich in der Oberpfalz und
in Baden ansässig gemacht hat. Joachim Joseph v. F.

Landsass zu Hohendresswitz und Vorsitzender Rath
der Hofkammer in Sulzbach, wurde vom Kurfürsten
Carl Theodor als Reichsverweser, am 12. Juli 1769 für
sich und seine Nachkommen in den Reichsfreiherrn-
stand erhoben.

Im Grossherzogthum besitzt die Familie (1843)
die Grundherrschaft Angelthürn, Amts Boxberg mit
schönem Schloss etc. und ist (1869) stimmfähig und
wählbar zur ersten Kammer.

S t a m m w a p p e n: In S. im Schildeshaupt ein
mit 3 g. Sternen belegter b. Balken, darunter in b.
oder natürlichem Wasser schwimmend ein s. Schwan.

Kleinod: gekrönter Helm, mit dem Schwan.

Decken: b. s.

Freiherrliches, vermehrtesWappen: Von
G. und S. geviertet, I u. IV, einwärts ein r. Löwe,

II 6 Balken mit 3 g. Sternen. III der s. Schwan
(Stammwappen).

Kleinode: 2 gekrönte Helme. I zwischen 2 g.

Hörnern wachsend der r. Löwe. II ein s. g. bewehrter
Schwan mit ausgebreiteten Flügeln, jeder Flügel schräg
mit dem b., mit den g. Sternen belegten, Balken.

Decken: Rechts r. g., links b. s.

Die Linie in Baden führt zuweilen noch ein s. Mittel-
schild, darin ein r. Zinnenthurm, wegen Angelthürn.

Fraukenstein, Frhrn. (Taf. 6.)

Rheinischer Uradel, dessen gleichnamige Stamm-
burg bei Darmstadt im Odenwald liegt, und der zur
mittelrheinischen und fränkischen Reichsritterschaft
gehörte (vide bairischer, hessischer und nassauischer
Adel). Mitglieder des Geschlechtes kommen in vielen
Domstiften vor und sind mit den angesehensten Fa-
milien Deutschlands verschwägert.

Johannes, Abt des Klosters Weissenburg 1322 —
1337. Rudolf, Bischof zu Speyer erw. 1552 f 1560.
Johann Karl, Bischof zu Worms erw. 1683 f 1692 etc.

Reichsfreiherrnstand am 16. Januar 1670 und Ver-
einigung des Wappens des f Geschlechtes von Sachsen-
hausen gt. v. Cleen am 8. Sept. 1707 für die ganze
Familie.

Grundherrliche Besitzungen in Baden, meist nach
dem f derer von Erthal erlangt (1843): Hofweier,

Niederschopfheim, grundherrl. Güter zu Schutterwald,
Amts Offenburg, und Antheile an Allmannsweier und
Wittenweier, sämmtlich im Amt Lahr.

Die Familie ist auch 1869 im officiellen Verzeich-
niss der Grundherrn aufgeführt.

1. Stammwappen: Im g. Felde das r. Eisen

eines meist schrägrechts mit der Schneide nach oben
gekehrten Breitbeils ohne Stiel.

Kleinod: Geschlossener g. Flug mit dem r. Beile
belegt.

Decken: r. g.

2. VermehrtesWappen: 1522 nach Vermälung

des Johann von Frankenstein mit Katharina von Cleen,
wahrscheinlich einer Erbtochter, geviert.: I. u. IV

Stammwappen, II u. III in G. 3 r. Herzen, welche in
Kleeblattform mit den Spitzen zusammengestossen sind.

Kleinode: 2 gekrönte Helme. I zum Stamm-

wappen , II geschlossener ££ Flug, belegt mit dem
Schilde II, statt diesem Kleinod kommt auch ein s.
feuerspeiender Drachen Hals und Kopf, zwischen einen
von 4$ u. g. getheilten Adlerfluge, in dessen g. Hälfte
die r. Herzen.

Decken: beiderseits r. g.

3. Freiherrliches Wappen 1707. Gespalten
und zweimal getheilt, mit 6 Feldern und als Mittel-
schild das Stammwappen. I u. VI Cleen. II u. V in
B. ein Turnierhelm, aus welchem ein s. Schwan wächst,
dessen r. Flügel zuweilen mit 2 ° ^ lken belegt sind.

III u. IV in G. ein r. Balken darüber, balkenweise
 
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