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II

V.

Das Münster als Begräbnisstätte und seine Grabinschriften.

Von Jos. M. B. Clauss.

II. Teil.

Verschwundene Grabinschriften.

Im ersten Teil ist bereits hingewiesen
auf die verschiedenen Zerstörungen der
Grabsteine des Münsters im Laufe der Jahr-
hunderte (besonders S. 12 f.). Im folgenden
sollen nun die verschwundenen Inschriften,
soweit sie überliefert sind, wiedergegeben
werden. Zwar könnte ein erneuter Abdruck
von vornherein unangebracht scheinen, handelt
es sich doch um Inschriften, die fast sämtlich
bereits gedruckt vorliegen; handschriftlich
sind weitere nicht erhalten. Aber nach reif-
licher Überlegung konnten solche Bedenken
doch nicht den Ausschlag geben. Zweifels-
ohne ist es von nicht geringem Vorteil, die
Inschriften, welche an keinem Orte vollzählig
und systematisch publiziert sind, alle zum
ersten Male beisammen zu haben. Für
die Forschung über die Würdenträger und
Geistlichen des Münsters hauptsächlich ist
das von Wert. Weiter ist so auch die
Möglichkeit gegeben, bei den einzelnen In-
schriften die Stellen anzugeben, wo sie bereits
gedruckt sind, wiederholt vorkommende und
lange mitgeschleppte Fehler durch Ver-
gleichung der Varianten zu berichtigen und
für die betreffenden Persönlichkeiten neue
oder wenig bekannte biographische Notizen
zu liefern. Wir geben sie in chronolo-
gischer Folge, zuerst die des Kreuzganges,
dann die an verschiedenen Plätzen des
Münsters befindlichen. Ausser Schadäus und
Grandidier (s, I. Teil, S. 12 f.) haben auch
die Münsterbüchlein Grabschriften abge-
druckt, zum Teil nach Schadäus, auf dessen
Werk sie ja, wie sie in der Vorrede hervor-
heben, beruhen.1 Es wäre interessant und 1 * *

1 Ausserdem wurden benutzt: Piton, LaCathe-

draledeStrasb.,Strasb. 1863 Salomon 8°; Schreiber.

Das Münster zu Strassb., Karlsruhe 1828 Herder 8»,

vielfach lohnend, die verschiedenen Auflagen
mit einander zu vergleichen. Sie nahmen es
mit der Beschreibung des Bauwerkes ernst
und bieten mehr wie viele der neueren
Münsterbeschreibungen. Alle haben ein be-
sonderes Kapitel (meist das 12.): Von den

Grabschriften, in dem sie nicht nur die da-
mals vorhandenen, sondern auch eine Anzahl
der verschwundenen Epitaphien geben. Von
mir konnten verglichen werden: von den
deutschen Auflagen die erste von dem
Arzt Georg Heinrich Behr anonym verfasste,
1732 bei Simon Kürssner, S. 94—119 (2i 749,
:!i752), li765 von Jos. Schweighäuser S.
107 —147, 51785 bei P. J. Dambach S. 117—
143; von den französischen: H743 von
Franz Jos. Böhm, bei Sim. Kürsn., S. 93—
121 Ü1765), Won Jos. Schweighäuser 1770
ebenda S. 107—136, lvon demselben 1780
S. 106 —135, 5von Franz Miller 1788 bei
Franz Ant. Ilaeusler S. 99—123, Gvon dem-
selben, bei Lorenz und Schüler o. J., S.
99— 123.

I. Im Kreuzgang.

1.

1287 Okt. 20.

Anno Domini M. CG. LXXX. VII, XIII.
kal. novembris obiit dominus Marcus Ke-
wardus de Flochberg.

= Grand. 67; beim Bau des Priesterseminars
1769 aufgehoben.

2.

1317 Okt. 21.

A. D. M. CCC. XVII, XII. kal. no-
vembris obiit Burcardus rniles, dictus Pan-
phili.

— 1769, Ebenda.
 
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