ALBRECHT DÜRER
v198 Karl der Kahle. Feder mit bunten Aquarell- u. Deckfarben, vermutlich aus dem
Jahre 1494 (Gesellenzeit). 24,5 :15.
Die Komposition ist dem Blatte aus dem Codex Aureus in St. Emeran entnommen, welches Karl
den Kahlen vorstellt. Für Dürer hat dieses Blatt offenbar als authentisches Bildnis Karl des
Großen gegolten. Er hat sich in manchem wie etwa dem Gesichte, der Bildung der Hände, der
rotgoldenen Strümpfe getreu an die Vorlage gehalten. Seine Zutaten sind die Wappenhaltenden
Engel, die auf der Vorlage eine andere Funktion hatten. Das Binnenornament des Polsters ist
verwandt mit dem Hintergrunde des frühen Berliner Madonnenblattes (Winkler 14). Den Polster
selbst ergänzte er mit den für ihn so charakteristischen schweren Quasten. Offenbar schwebte
ihm damals, als Maximilian neuer Kaiser wurde, so etwas vor wie eine Reihe: Karl der Große,
der Deutschrömische Kaiser und der türkische Kaiser, dessen (unserem Blatt sehr verwandter)
Entwurf uns ja nur in der Nachzeichnung von 1523 erhalten ist. Das Blatt galt in den 80er
Jahren zu Unrecht als Burgkmair, mit dessen handschriftlichem Stile es aber auch nichts zu tun
hat. Für die Möglichkeit unserer Bestimmungen ist immerhin darauf hinzuweisen, daß fast alle
Dürerzeichnungen außerhalb von Wien jenem Bestände angehören, der einst in Wien entfremdet
wurde und daß aus triftigen Gründen anzunehmen ist, daß noch eine Anzahl dieser Dürerzeich-
nungen der Wiederentdeckung harrt. Als kleines Indiz ist anzumerken, daß die beiden Dürer-
blätter mit den Madonnen im Berliner und im Pariser Kabinett im Papierformat in der Breite
annähernd millimetergleich identisch sind, nur daß unser Blatt in der Höhe etwa 2% cm größer
ist, die angezogenen Blätter jedoch sichtlich oben und unten gestutzt wurden, so daß sie ur-
sprünglich völlig gleich groß waren. Sz. Bog. Jolles.
S. farbiges Titelblatt.
DUGHET, GASPARD, gen. POUSSIN
1613 —Rom—1675
*199 Waldige Landschaft mit Ruinen. Feder, Pinsel und Sepia. 27,5 :40,5.
Sz. Mariette u. Bog. Jolles. Wz.: Lilie im Doppelkreis.
*200 Italienische Landschaft mit Klosterkirche am Fluß, Hirt und Herde. Feder und
Bister, weiß gehöht. Aufgezogen, alte Montierung mit alter Aufschrift „Guaspa
Poussin fecit". 26 : 38.
Vente Guichardet, Sz. Bog. Jolles.
Tafel XV
DUJARDIN, KAREL
1622 Amsterdam — Venedig 1678
*201 Landschaft mit Burgruine. Unten alte Zuschreibung. Blei u. Sepia. 25 :35.
Sz. Bog. Jolles.
VAN DYCK, ANTON
1599 — Antwerpen — 1641
*202 Kreuzigung Christi. Rechts der Hauptmann zu Pferde und Magdalena, links Maria
und Johannes. Zu dem Gemälde der Michaelskirche in Gent, vergl. auch die
Studie im Suermondt-Mus. zu Aachen. Öl, Kreide, weiß gehöht, auf blauem, vene-
zianischem Pp. 42 :29,5.
Sz. Bog. Jolles.
Tafel XIV
ELSHEIMER, ADAM
1578 Frankfurt a. M. — Rom 1610
*203 Die Jugend des Jupiter. Satyr, Nymphe mit der Ziege Amalthea und Jupiterknabe.
Ölkreide. Getuscht. 10,5 :14.
Dem Meister nahestehend. Sz. Bog. Jolles.
5i
v198 Karl der Kahle. Feder mit bunten Aquarell- u. Deckfarben, vermutlich aus dem
Jahre 1494 (Gesellenzeit). 24,5 :15.
Die Komposition ist dem Blatte aus dem Codex Aureus in St. Emeran entnommen, welches Karl
den Kahlen vorstellt. Für Dürer hat dieses Blatt offenbar als authentisches Bildnis Karl des
Großen gegolten. Er hat sich in manchem wie etwa dem Gesichte, der Bildung der Hände, der
rotgoldenen Strümpfe getreu an die Vorlage gehalten. Seine Zutaten sind die Wappenhaltenden
Engel, die auf der Vorlage eine andere Funktion hatten. Das Binnenornament des Polsters ist
verwandt mit dem Hintergrunde des frühen Berliner Madonnenblattes (Winkler 14). Den Polster
selbst ergänzte er mit den für ihn so charakteristischen schweren Quasten. Offenbar schwebte
ihm damals, als Maximilian neuer Kaiser wurde, so etwas vor wie eine Reihe: Karl der Große,
der Deutschrömische Kaiser und der türkische Kaiser, dessen (unserem Blatt sehr verwandter)
Entwurf uns ja nur in der Nachzeichnung von 1523 erhalten ist. Das Blatt galt in den 80er
Jahren zu Unrecht als Burgkmair, mit dessen handschriftlichem Stile es aber auch nichts zu tun
hat. Für die Möglichkeit unserer Bestimmungen ist immerhin darauf hinzuweisen, daß fast alle
Dürerzeichnungen außerhalb von Wien jenem Bestände angehören, der einst in Wien entfremdet
wurde und daß aus triftigen Gründen anzunehmen ist, daß noch eine Anzahl dieser Dürerzeich-
nungen der Wiederentdeckung harrt. Als kleines Indiz ist anzumerken, daß die beiden Dürer-
blätter mit den Madonnen im Berliner und im Pariser Kabinett im Papierformat in der Breite
annähernd millimetergleich identisch sind, nur daß unser Blatt in der Höhe etwa 2% cm größer
ist, die angezogenen Blätter jedoch sichtlich oben und unten gestutzt wurden, so daß sie ur-
sprünglich völlig gleich groß waren. Sz. Bog. Jolles.
S. farbiges Titelblatt.
DUGHET, GASPARD, gen. POUSSIN
1613 —Rom—1675
*199 Waldige Landschaft mit Ruinen. Feder, Pinsel und Sepia. 27,5 :40,5.
Sz. Mariette u. Bog. Jolles. Wz.: Lilie im Doppelkreis.
*200 Italienische Landschaft mit Klosterkirche am Fluß, Hirt und Herde. Feder und
Bister, weiß gehöht. Aufgezogen, alte Montierung mit alter Aufschrift „Guaspa
Poussin fecit". 26 : 38.
Vente Guichardet, Sz. Bog. Jolles.
Tafel XV
DUJARDIN, KAREL
1622 Amsterdam — Venedig 1678
*201 Landschaft mit Burgruine. Unten alte Zuschreibung. Blei u. Sepia. 25 :35.
Sz. Bog. Jolles.
VAN DYCK, ANTON
1599 — Antwerpen — 1641
*202 Kreuzigung Christi. Rechts der Hauptmann zu Pferde und Magdalena, links Maria
und Johannes. Zu dem Gemälde der Michaelskirche in Gent, vergl. auch die
Studie im Suermondt-Mus. zu Aachen. Öl, Kreide, weiß gehöht, auf blauem, vene-
zianischem Pp. 42 :29,5.
Sz. Bog. Jolles.
Tafel XIV
ELSHEIMER, ADAM
1578 Frankfurt a. M. — Rom 1610
*203 Die Jugend des Jupiter. Satyr, Nymphe mit der Ziege Amalthea und Jupiterknabe.
Ölkreide. Getuscht. 10,5 :14.
Dem Meister nahestehend. Sz. Bog. Jolles.
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