Druckschriften aus den Klosterbibliotheken Salem und Petershausen

Titelseite des Tabellarisch-historischen Handbuchs
Titelseite des Tabellarisch-historischen Handbuchs der Kirchen- und Staatengeschichte von Karl August Bischof mit Salemer Besitzeintrag
ad Bibl[iothecam] Salemit[anam]
(„Zur Salemer Bibliothek gehörig“).

Die mehrere Zehntausend Bände umfassende Salemer und Petershausener Bibliotheksprovenienz bildet bis heute den Kern des gedruckten Altbestandes der Universitätsbibliothek Heidelberg. Zwar wurde die Sammlung durch Kriegsverluste und Dublettentausch dezimiert, aber noch immer lassen sich weit über 10.000 Drucke und Broschüren den beiden historischen Bibliotheken zuweisen.

Da außer den Handschriften und Broschüren, die entsprechende Signaturen erhielten (Codices Salemitani bzw. Salem), alle Bücher in den allgemeinen Bestand der Universitätsbibliothek integriert wurden, kann ihre Herkunft nur noch anhand von Besitzeinträgen oder im Vergleich mit historischen Katalogen erschlossen werden.

Broschüren

Nach einem Bericht des Heidelberger Oberbibliothekars Karl Zangemeister besaß die Universitätsbibliothek im Jahr 1875 ca. 30.000 in 429 Faszikeln zusammengefasste Salemer Broschüren; möglicherweise waren hierunter jedoch auch Exemplare anderer Provenienzen subsummiert. Der heutige Bestand ist nicht mehr genau zu beziffern, separat unter der Signatur SALEM aufgestellt sind 4.879 Broschüren aus den Faszikeln 1 bis 429.

Zeitlich umfasst der Salemer Broschürenbestand Titel des 15. bis zum 1. Drittel des 19. Jahrhunderts. Zum einen handelt sich dabei um Leichenpredigten, Theatertexte, Verordnungen und Politica. Außerdem enthält der Bestand mehr als 1.300 Flugschriften der Reformationszeit (1517-1555; vgl. Heid. Hs. 3891) und zahlreiche Werke Martin Luthers (vgl. Heid. Hs. 3381). Bei ungefähr 40 Titeln handelt es sich um Inkunabeln.

Zum anderen finden sich Titel weiterer Themengebiete:

  • Faszikel 1-12 (148 Titel): u.a. Texte zur Kirchen- und Religionsgeschichte, u.a. Denkschriften, Schriften zur Bibelexegese und Oster-, Pfingst- und Weihnachstprogramme
  • Faszikel 13-19 (167 Titel): u.a. Schriften zur Religionsauseinandersetzungen zwischen Katholiken und Protestanten; Reformationsschriften
  • Faszikel 20-70 (1.014 Titel): Lutherschriften
  • Faszikel 71-162 (1.928 Titel): Schriften der Reformationszeit u.a. von Nikolaus von Amsdorf, Jacob Andreae, Johannes Brenz, Johannes Bugenhagen, Matthias Flacius, Tilemann Heßhusen, Philipp Melanchthon, Andreas Osiander oder Huldrych Zwingli
  • Faszikel 163-212 (1.011 Titel): u.a. Bekenntnisschriften, Schriften der Gegenreformation, Predigten
  • Faszikel 275-429 (604 Titel): politische, juristische und historische Schriften, vor allem aus den Jahren 1755 bis 1757 und juristische Abhandlungen und Dissertationen ab dem 16. Jahrhundert.

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