Chronologie der Teilprojekte
Unikales Quellenmaterial zum deutschen Kunsthandel digital vernetzt: Provenienzen, Akteur:innen und Objekte in Handexemplaren von Auktions- und Lagerkatalogen 1860–1950 (2024-2026)
Das gemeinsam vom Zentralinstitut für Kunstgeschichte in München und der UB Heidelberg ab Sommer 2024 durchgeführte DFG-Projekt setzt die im Vorgängerprojekt zu den annotierten Handexemplaren des Auktionshauses Helbing begonnene Arbeit fort und greift die dort dokumentierten Desiderate auf: zum einen den von der Fachcommunity formulierten Bedarf nach Durchsuchbarkeit und Identifizierung der im Rahmen historischer Auktionen involvierten Personenkreise, neben den Händler:innen selbst hier vor allem der Einliefer:innen und Auftraggeber:innen, und zum anderen die Ermöglichung tiefergehender Erforschung von Auktions- und Handelspraktiken und -netzwerken und den Bedingungen der Zirkulation von Objekten im ausgehenden 19. und im frühen 20. Jahrhundert.
German Sales Primary Market. Galeriepublikationen im deutschsprachigen Raum (1871–1949) (2023-2025)
Das von der Deutsche Forschungsgemeinschaft ab 1.1.2023 für zwei Jahre geförderte Kooperationsprojekt der Universitätsbibliothek Heidelberg und der Berlinischen Galerie strebt die möglichst lückenlose Ermittlung von Publikationen an, die Galerien für moderne Kunst im deutschsprachigen Raum zwischen 1871 und 1949 veröffentlicht haben. Mit der Einbindung in „German Sales“ ist eine substanzielle Verbesserung der gegenwärtigen Informationsinfrastruktur zur Entwicklung der modernen Kunst beabsichtigt.
Digitalisierung historischer Quellen zum Kunsthandel in deutschsprachigen Raum: Auktions-, Antiquariats- und Verkaufskataloge der Jahre 1871 bis 1949 (2021-2022)
Zielsetzung des im Förderprogramm „Neustart Kultur“ der BKM geförderten Projekts wurden knapp 1.000 Bände aus der Sammlung historischer Auktions-, Antiquariats- und Verkaufskataloge der Jahre 1871 bis 1949 aus dem deutschsprachigen Raum im Bestand der UB Heidelberg, digitalisiert und in das Gesamtangebot von German Sales integriert.
Auktionskataloge des Auktionshaus Hauswedell & Nolte
In Kooperation mit dem Zentralarchiv für deutsche und internationale Kunstmarktforschung ZADIK sollen die Auktionskataloge (bis 1992 = Auktion 297) des Hamburger Auktionshauses Hauswedell & Nolte – 1927 von Ernst Hauswedell als Antiquariat mit Verlag gegründet – digitalisiert und online gestellt werden.
Übersicht der digitalisierten Exemplare der Auktionskataloge des Auktionshaus Hauswedell & Nolte
"Informationssystem zu Auktions-Einlieferungen" (2019 ff.)
In einem ohne Drittmitelfinanzierung durchgeführten Gemeinschaftsprojekt des Zentralarchiv der Staatlichen Museen zu Berlin und der Universitätsbibliothek Heidelberg wird – zusammen mit Provenienzforscher*innen in Deutschland und Österreich – ein Informationssystem zu Auktions-Einlieferungen aufgebaut. Eine der größten Herausforderungen für die Provenienzforschung ist es, Vorbesitzer*innen von Objekten und Kunstwerken zu ermitteln, die aus Auktionen erworben wurden. Der Auktionskatalog ist dabei oft der einzige Anhaltspunkt für die Recherche. In Einlieferungsverzeichnissen im Vorspann ist der Vorbesitz chiffriert. Man trifft auf Initialen mit oder ohne Ortsangabe, römische Zahlen, Decknamen oder völlig abstrakte Codierungen. Eine solche Chiffre zu entschlüsseln, kann monatelange Arbeit bedeuten. Das Resultat ist nicht nur für die eigene Institution von Interesse, denn ein versteigertes Besitz-Konvolut wurde in der Regel von verschiedenen Käufer:innen erworben und über die Welt verstreut. Folglich sind heute an diversen Orten identische Recherchen vonnöten. Der Austausch im Forschungsprozess sowie der Ergebnisse ist unverzichtbar. Für diesen Austausch bietet das „Informationssystem zu Auktions-Einlieferungen“ Provenienzforscher*innen die Möglichkeit, die Einlieferungschiffren digital zu annotieren, gewissermaßen der Tradition historischer Annotationen folgend, die seit jeher maßgebliche Quelle für die Provenienzforschung sind. Direkt am Auktionskatalog kann nun Hintergrundwissen zu den Einliefernden hinterlegt werden, Forschungsergebnisse an den eigenen Wissenschaftlernamen gebunden zitierfähig publiziert und die Dechiffrierungen anderer online recherchiert werden.
Weitere Informationen finden Sie unter Informationssystem zu Auktions-Einlieferungen.
Unikales Quellenmaterial zum deutschen Kunsthandel: Digitalisierung und Erschließung der Handexemplare der Kataloge des Münchner Auktionshauses Hugo Helbing (1887 bis 1937) (2021-2022)
Am 1.1.2021 startete das von der DFG geförderte Gemeinschaftsprojekt des Zentralinstituts für Kunstgeschichte in München (ZI) und der UB Heidelberg in Kooperation mit der TU Berlin. Ziel ist zum einen die Digitalisierung und nachhaltige Online-Bereitstellung der bisher bekannten und noch nicht digitalisierten Handexemplare der Kataloge des Münchner Auktionshauses Hugo Helbing (1895 bis 1937) auf den Servern der Universitätsbibliothek Heidelberg. Bislang sind gut 1.000 solche annotierten Handexemplare bekannt, rund 400 konnten bereits im Sommer 2020 – also noch vor Projektbeginn – online gestellt werden. Zum anderen soll im Rahmen des Projekts am ZI in München die wissenschaftliche Beschreibung der annotierten Katalogexemplare, eine Typisierung und Systematisierung der Auktions-Annotationen sowie die Entwicklung und Evaluierung eines Modells zu deren strukturierten Erfassung auf der Grundlage des Heidelberger Annotations-Tools heiANNO erfolgen.
Weitere Informationen finden Sie unter „Handexemplare der Kataloge des Auktionshauses Hugo Helbing“.
„Kunst – Auktionen – Provenienzen. Der deutsche Kunsthandel im Spiegel der Auktionskataloge der Jahre 1901 bis 1929” (2013-2019)
In dem von 2013-2019 von der DFG geförderten Projekt wurden rund 5.900 zwischen 1901 und 1929 in Deutschland, Österreich und der Schweiz erschienenen Auktionskataloge ermittelt, bibliographisch erfasst, digitalisiert sowie online frei zugänglich gemacht.
Die diesen beiden ersten Teilprojekten in Berlin erzeugten bibliographischen Daten der Auktionskataloge und die in Heidelberg erzeugten OCR-Daten der einzelnen Katalogeinträge wurden dem Getty Research Institute in Los Angeles zur Verfügung gestellt. Rund 832.000 Datensätze aus ca. 5.000 Katalogen zu den im deutschsprachigen Raum versteigerten Gemälden, Zeichnungen und Skulpturen wurden dort in die Sales-Description und die Sales-Content Datenbanken des Getty Provenance Index® übernommen.
„German Sales 1930-1945. Art Works, Art Markets, and Cultural Policy“ (2010-2013)
In dem in den Jahren 2010 bis 2013 durchgeführten Kooperationsprojekt wurden rund 3.200 Auktionskataloge der Jahre 1930 bis 1945 aus Deutschland, der Schweiz und Österreich und den im Zweiten Weltkrieg von Deutschland besetzten Ländern nachgewiesen, digitalisiert und online bereit gestellt. Projektpartner war neben der UB Heidelberg und der Kunstbibliothek Berlin das Getty Research Institute in Los Angeles. Neben der DFG wurde das Projekt auch vom National Endowment for the Humanities sowie der VolkswagenStiftung gefördert.