Benz, Richard [Hrsg.]: Die sieben weisen Meister: herausgegeben nach der Heidelberger Handschrift cod. pal. germ. 149, mit Berücksichtigung der Drucke des 15. Jahrhunderts und des cod. pal. germ. 106 (Die deutschen Volksbücher) (Jena, 1911)

machen." Und brach der Elster das Haupt ab.
Als die Frau das sah, dawarsiefrohund sprach:
„Ach lieber Herre, wie habt ihr so wohl gethan.
Nun mögen wir fürbaß in Frieden leben." Da
cr dieElster getötet hatre, da sah er zuBerg,und
sah oben in dem Dach ein großeS Loch; und
nahm eine Leiter und stieg hinauf; da fand er
ein Faß voll Wassers neben dem Loch, und
Sand und Steine, und erkannte die List der
Frauen. Und rief mit lauterStimme: „Weh
mir, daß ich um meiner Frauen Rede willen
meine liebe Elster getötet und verloren hab, die
mir allewegdieWahrheithat gesagt."Und ver-
blieb keinenTag mehr bet demWeib, und nahm
alles seinGurund rirt in Lamparrenland, und
kam nimmer wieder. Aber dte Zrau litt her-
nach manches Ungemach und verdarb in
Schanden."

F>er Meister sprach: „Herr Kaiser, habt ihr
^ daswohl vernommen?" Der Kaiser ant-
wortete: „Meister,zumal wohl, ich sprech in der
Wahrheit:daswareinbösesWeib,undmicher-
barmet die Elster, die um der Wahrheit willen
ihrLeben verlor. Dies ist eingutExempel und

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