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Benz, Richard [Hrsg.]
Die sieben weisen Meister: herausgegeben nach der Heidelberger Handschrift cod. pal. germ. 149, mit Berücksichtigung der Drucke des 15. Jahrhunderts und des cod. pal. germ. 106 (Die deutschen Volksbücher) — Jena, 1911

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https://doi.org/10.11588/diglit.2043#0056
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Lohne. Aber das Kind wollte es nicht nehmen,
sondernsprach: „BitteGottfürmich." Dadie
Meister also großeWeisheit an demKindesahen,
sprachcnsie:„LiebesKind,sagan,wieheißestdu?"
Essprach:„JchhetßeMerlin."Dasprachensie:
„Wir sehen wohl, daß Gott dir große Weisheit
hat verliehen. Nun wollten wir dich gern eines
Dingesfragen."DasKindsprach:„Sagetan."
Sie sprachen: „Unser Herr der Kaiser, wenn
der in seinem Palast ist, so sieht er wohl ohn
Hindernis, aber wenn er daraus geht, so ist er
blind und sieht nichtö, könntest du uns sa^en,
was die Sache wäre und wie er sehend wurde
überall, dann sollre dir großes Gut und große
Ehrewerden." Dasprach daöKind:„Jchweiß
es alleS beides wohl, wie es ihm kommen ist und
wieesihmvergehenmag." „Sosollst du mituns
gehen und dem Kaiser helfen." Als die Meister
mit dem Kind vor den Kaiser kamen, sprachen
sie: „Sehet Herr, dies Kind haben wir euch
bracht, das soll euch sehend machen nach all
euremBegehr."Sprach derKaifer: „JhrMei-
ster, versichert mich, daß mir kein Schade von
ihm geschehe." Siesprachen: „Herr, fürchtet
mch ntcht, dennwirwissenwohlseineWeishett."

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