Benz, Richard [Editor]: Die sieben weisen Meister: herausgegeben nach der Heidelberger Handschrift cod. pal. germ. 149, mit Berücksichtigung der Drucke des 15. Jahrhunderts und des cod. pal. germ. 106 (Die deutschen Volksbücher) (Jena, 1911)

ich leiden; daß aber euer Sohn nicht spricht, deß
soüt ihr kürzlich andere Märe hören. Daß er
eurerFrauen Gewalt wollte thun, die Rede ist
nicht glaublich. Man soll Frauen nicht zuviel
glauben; ste sind von Natur hässtg und unstäte.
Um einer Frauen Rede tötet euernSohn nicht;
thur ihrs, euch geschieht schlimmer denn einem
alten Ritter mir seinerFrauen geschah." Der
Kaiser sprach: „Du willst mich betrügen, wie
siebenMeistereinenKaiserbetrogen."Dasprach
derMetster: „Eines Bosheitsollennichtalleent-
gelten, in allenSrädten derWelc stnd Böse und
Gm. Aber tötet ihr eliren Sohn, euch geschieht
wie dem Ritter und seiner Frauen." Da sprach
der Katser: „Meister, sagr es uns, auf daß wir
gewarnt werden." Der Meister antwortete:
„SendetnacheuremSohne,Herr, tch willeuch
fremde Märc sagen." Der Kaiser sandte zu-
siund nach ihm und der Sohn kam wieder. Da
hub der Meister an zu sagen:

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