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Benz, Richard [Hrsg.]
Die sieben weisen Meister: herausgegeben nach der Heidelberger Handschrift cod. pal. germ. 149, mit Berücksichtigung der Drucke des 15. Jahrhunderts und des cod. pal. germ. 106 (Die deutschen Volksbücher) — Jena, 1911

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https://doi.org/10.11588/diglit.2043#0065
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HlnterbeinenundwarfesinZornesMutewider
die Wand, daß es vor ihm tot lag. Da der Rit-
ter das sah, ward er aus der Maßen zornig und
schalt die Frau und sprach: „Ach, du bist das
böseste Weib unter der Sonne, wie mag deine
Natur also böse sein, daß du so ein zartesHünd-
lein röten magst." Sie sprach: „Lieber Herr,
sahetihrnichtunserBettesoköstlich gezieret, und
es kam mit unreinen Füßen, und vemnreinigte
es." Dasprach er: „Du weißt wohl, daß ich den
HundlieberhabalsdaSBette."Dafiedashörte,
da schrie ste: „Ach Gott, daß ich jegeborenward,
wasicheuchzugutechue, daswird mir allesver-
kehret." DaderRitter diesHeulenund Schrei-
envernahm,verdroßesthnundersprach:„Wci-
ne nicht, ich verzeih es dir, aber hükedich ferner,
das rat ich dir." DesMorgensstund fieaufund
ging indieKirche, da fandsteihreMmter. „Nun
will ich den Pfaffen" sprach fie „ich hab meinen
Herrn zu zweten Malen versuchet und er hat
mirs alles vergeben." Da sprach die Mutter:
„AchTochter, duweißt nicht, daß keinböserTter
auf Erden tst denn ein alt zornig Mann. Jch
bttt dich, versuche ihn noch eins." DieTochter
sprach: „Mutter,ichthusnicht;wüßtestdu, wie

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