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Benz, Richard [Hrsg.]
Die sieben weisen Meister: herausgegeben nach der Heidelberger Handschrift cod. pal. germ. 149, mit Berücksichtigung der Drucke des 15. Jahrhunderts und des cod. pal. germ. 106 (Die deutschen Volksbücher) — Jena, 1911

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https://doi.org/10.11588/diglit.2043#0077
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ser antworltte: „Das ist wahr." Dasprachen
sie: „Wir wollen das selbige Gold mir unsern
Händen graben, ohne Verletzung des Turms
'und der Bilde. Aber das muß in der Nachr und
heimlich geschehen, denn würden esdieRömer
gewahr, ste wollten auch Teil an dem Golde ha-
ben." Da sprach derKaiser: „Gehet mitGottes
Segen und chm es, morgen früh wollen wir zu
euchkommen." Siegingenfröhlichhinweg, und
inderNachtgruben sie, und durchgruben den
Turm und lachten, und des Morgens sehr früh
stiegen sie auf ihre Rosse und ritten eilig hinweg.
Als sie fern geritten waren aus dem Gebiete der
Römer, da fiel der Turm. Deß wurden die Se-
natoren zu Rom zuhand gewahr und wurden
zumal sehr betrübt. Und alle Stadt zu Rom,
jung und alt, groß und klein, die weimen und
schrieen, und kamenzudemKaiserundsprachen:
„AchHerr, unserTurm ist gefallen, der uns be-
wahrte vor unsern Feinden." Sprach derKai-
ser:„Drei falscheMännerkamen,und gabensich
für Wahrsager aus, und wollten einen verbor-
genen Schatz finden unter dem Fundament des
Turmes, und ließen verstehen, sie wollten gra-
ben ohne Schaden des Turmes und der Bilde.

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