Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Benz, Richard [Editor]
Die sieben weisen Meister: herausgegeben nach der Heidelberger Handschrift cod. pal. germ. 149, mit Berücksichtigung der Drucke des 15. Jahrhunderts und des cod. pal. germ. 106 (Die deutschen Volksbücher) — Jena, 1911

DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.2043#0097
Overview
loading ...
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
sprach: „Bei dem allmächtigmGott, derRitter
istwiederkommen, den du indasWassertrugst."
Da der Bruder das hörte, verwunderte er sich
und sprach: „Gib mir ihn wiederum, ich will
doch sehen, ob er wieder komme." Und nahm
den Leichnam des anderen Ritters und lief zu
dem Wasser, nahm einen großen Stein und
band ihm den an den Hals, und warf ihn in das
Wasscr. Dann ging er zurück zu derSchwester
und sprach: „Schenke mir nun guten Wein,
denn ich hab ihn so tiefgeworfen, daßduseinver-
sichert btst." Da sprach sie: „Deß fei Gon ge-
lobt" und ging in die Kammer als wollte sie den
Wein holen. Da sie darein kam, riefsic: „Weh
mir, er ist aber wieder kommen." Da der Bru-
der das hörte, verwunderre er sich und sprach:
„Nun was Teufels ist dieserRitter? Gieb ihn
mir zu dem dritten Male, ich will besehen, ob er
aber wieder komme." Er nahm ihn und trug
ihn aus der Stadr in cinen Wald, undmachte
ein großes Feuer und warf ihn hinein. Da er
nun fast verbrannt war, ging derWächterein
wenig beiseite um eineNotdurst zu verrichten.
Unterdeß kommt ein Ritter geritten, der kam
von fem her und wollte zu einem Turnei reiten

95
 
Annotationen