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Benz, Richard [Editor]
Die sieben weisen Meister: herausgegeben nach der Heidelberger Handschrift cod. pal. germ. 149, mit Berücksichtigung der Drucke des 15. Jahrhunderts und des cod. pal. germ. 106 (Die deutschen Volksbücher) — Jena, 1911

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https://doi.org/10.11588/diglit.2043#0100
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ter Stimme: „Was soll tch leben tn dtesem
Trübfal und Letde, ich wtll mich selber töten,
weil tch so geschmäher bin." Da sprach der Kai-
ser: „Fraue, begebt euch der bösen Gedanken,
denn eS wird kurzlich ein gut Ende nehmen."
Sie sprach: „Herr, das Ende wtrd böse, denn es
wird deine und meine Schande. Und euch mit
eurem Sohne wird geschehen wie einem Kö-
nige mik seinem Ritter, dem er zu sehr traute."
Sprach der Kaiser: „Jch bitte dich, Fraue, sag
mir das Beispiel." Sie sprach: „Jch will es
euch gerne sagen, aber ich fürchte, daß ihr mich
nichterhöret, denn morgen, so wird dersiebente
Metster auch reden und euren Sohn von dem
Tode erlösen. Den werdet ihr so gern hören re-
den, daß alle Liebe vergeht, die ihr zu mir je ge-
habt." „Das wäreunmöglich"sprach derKai-
ser „es wäre denn alles offenbare Sache, daß
ichs glauben müßte." Da sprach sie: „Herr
Kaiser, ich will euch ein Beispiel sagen, daß ihr
euch hütet vor ihnen und sonderlich vor eurem
Sohn, dem Bösewicht." Der Kaiser sprach:
„Saget an." Und sie hub an zu sagen:

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