Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Benz, Richard [Hrsg.]
Die sieben weisen Meister: herausgegeben nach der Heidelberger Handschrift cod. pal. germ. 149, mit Berücksichtigung der Drucke des 15. Jahrhunderts und des cod. pal. germ. 106 (Die deutschen Volksbücher) — Jena, 1911

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.2043#0103
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Aber eins begehrich von euch, das wolletihr mir
nicht versagen." Sprach derKönig: „Heischet
ihr was ihr wollet, es soll gewahrr sein." Da
sprach der Ritter: „Ach edler König, wetl ihr
mich begehrt zu einem heimlichen Diener und
Ritter, so bitt ich euch, daß ich mir dürfe machen
eine Wohnung bei eurer Burg: wann ihr mein
begehret zu eurem Dienste, daß tch euch desto be-
reirer sei." DerKönig sprach: „Bam etnHaus
als euch gut dünkr, es ist mir lieb." DerRitter
bestellte Zimmermeister und Steinmetzen, die
ihm ein schönes Haus machten bei der Burg des
Königs und nicht fern von dem Turm, da die
Königin war. Da das Haus ferrig war, begann
er heimlich reden mir einem Meister, daß er ihm
einen verborgenen Gang machre unrer der Er-
den zu demTurm aus seinem Haus. Dies ge-
schah von dem Meister, und da es gerhan war, rö-
tete der Rirrer den Meister, damic es verschwie-
gen bltebe. Darnach ging der Rttter zur Köni-
gin und grüßce sie freundlich. Da nahm eö sie
Wunder, wie er zu ihr kommen ware, und sie
sprach: „Wie bist du heretngekommen, dann ich
doch wohl verschlossen bin." Ersprach: „Die
Liebe hat gemacht, daß ich zu dir komme" und er
 
Annotationen