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Benz, Richard [Hrsg.]
Die sieben weisen Meister: herausgegeben nach der Heidelberger Handschrift cod. pal. germ. 149, mit Berücksichtigung der Drucke des 15. Jahrhunderts und des cod. pal. germ. 106 (Die deutschen Volksbücher) — Jena, 1911

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https://doi.org/10.11588/diglit.2043#0116
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leiden miteuch, denn nachdem Gebot des KönigS
so habr ihr Leib und Gut verloren. Doch thut,
was ich euch rare, ich will euch Leben und Ehre
bewahren." Und sprach: „Wollt ihr mich neh-
men zu einer ehelichen Hausfrauen!" Er ant-
worrere: „Frau, ich fürchre, ihr meinetnichr, daß
ihr mich armen Ritter nehmen wollt." Sie
sprach: „Jch metnessicherso." Daantworrere
er: „So nehm jch euch zu einrrFrauen, und nehm
keine andre, so lang ihr lebet." Da sprach sie:
„Mein Herre starb gestern und ward heme be-
graben, graberihn ausundhenket ihn an des Die-
bes Stakt." Der Riner sprach: „Fraue, das ist
etn gurer Rar." Siegrubenthn beide aus. „Nun
fürchte ich" sprach der Rarmeister „da man den
Dieb hing, da gebrachen ihm zwei Zähne in sei-
nem Munde; möchr ihn nun jemand sehen, so
möchr er sprechen, er war es nichr." Die Frau
amworreke:„NimmeinenSteinundschlagihm
dic zweiZähne aus." Da sprach er: „Fraue, das
thu tch ntchr, denn er war mein gut Geselle, da
er lebre, ich mag das setnem Leichnam nicht
rhun." Vprach die Frau: „So will tch es thun
dir zu Liebe." Und nahm einenScein und schlug
ihm zwei Zähne aus. Da das geschehen war,

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