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Benz, Richard [Hrsg.]
Die sieben weisen Meister: herausgegeben nach der Heidelberger Handschrift cod. pal. germ. 149, mit Berücksichtigung der Drucke des 15. Jahrhunderts und des cod. pal. germ. 106 (Die deutschen Volksbücher) — Jena, 1911

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https://doi.org/10.11588/diglit.2043#0117
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sprach fie: „Nun mmm ihnund henk ihn an den
Galgen." Da sprach der Riner: „Jch fürchte
mich noch, ihn zu henken, denn er haneeine große
Wunde an der Stirne und hatte nirgend kein
Ohr. Wer diesen nun sähe, der möchte mich zu
großen Vchanden und Schaden bringen." Da
sprach fie: „Nimm deinSchwertundschlagihm
eine Wundeund hau ihm einOhrab." Ersprach:
„Da er noch lebte und hatte ihm jemand so ge-
than, ich hatte ihm geholfen. Jch möcht ihm die
Schande nichr thun." „Gib mtr das Schwert"
sprach fle „ich hab dich also lieb, ich thu es."
Und nahm das Schwert und schlug ihm an der
Srirn eine große Wunde und schnirc ihm die
Ohren ab. Und sprach: „Nun henke ihn." Da
sprach er: „DerDieb hane ketneHoden, diewa-
ren ihm ausgeschninen: würd er nunbesehen, so
wäre alle unsre Arbeit vergebens." Da sprach
fie: „Also einen furchtsamenRitter sah ich nte;
dennoch, daß man sicher set, so rhuich eS." Und
nahm ein Messer und schnitt ihm die Hoden ab.
Und sprach: „Nun henke ihn." Da hingen ste
den toren Ritter an den Galgen und der Rat-
meister war erlöst. Da sprach die Frau zu ihm:
„Lieber Herr, ich hab euch erlöst mtt Htife und
 
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